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In den Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit. (Thomas Carlyle)

Mittwoch, 19. Juli 2023

Wunder gibt es immer wieder - Die Fernsehschwestern 📺 Beate Sauer

 

Das Fernsehen verspricht ein neues Leben - und Eva macht ihre Träume wahr

1953 bezaubert die Krönungszeremonie von Elizabeth II. die Menschen vor den Fernsehbildschirmen. Das neue Medium bietet einen Blick in die große weite Welt, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Auch die siebzehnjährige Eva Vordemfelde ist begeistert von der jungen Königin, von der frischen Brise einer neuen Zeit und der Aussicht auf ein aufregendes, unabhängiges Leben. Ihrem Vater passen diese Ambitionen überhaupt nicht. Ein junges Mädchen gehört nach Hause. Als Eva sich auch noch in den unkonventionellen Journalisten Paul verliebt, setzt ihr Vater alles daran, seine Tochter den konservativen Regeln zu unterwerfen, die er für richtig hält. Doch Eva lässt sich nicht unterkriegen. Und als sie die unglaubliche Chance erhält, bei der Kostümbildnerin der »Sissi«-Filme zu lernen, setzt sie alles daran, ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Beate Sauer
Die Fernsehschwestern - Wunder gibt es immer wieder
Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (14. Juni 2023)
Broschiert ‏ : ‎ 544 Seiten   ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453426658
€ 16,00  // Gelesen 06/07-2023



M̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅ ̲̲̅̅L̲̲̅̅e̲̲̅̅s̲̲̅̅e̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅d̲̲̅̅r̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅k̲̲̅̅

Der Roman "Wunder gibt es immer wieder" ist der Auftakt zur Familiensaga "Die Fernsehschwestern" der Autorin Beate Sauer. Er spielt in den 50er Jahren, wo das Fernsehen langsam seinen Einzug hält. Nicht jeder kann sich aber einen leisten.
In München lebt die Familie Vordemfelde. Der Vater arbeitet als Journalist beim Münchner Abend und war gerade zurück von der Reise mit Adenauer nach Moskau. Axel Vordemfelde bedauert noch immer seinen Entschluß, dass er 1941 von Berlin nach München gezogen war. Die damalige Stelle hatte ihn nicht davor bewahrt, dass er Soldat wurde und in Kriegsgefangenschaft kam. Nun war er schon einige Jahre wieder daheim. In der schweren Zeit musste seine Frau den Rest der Familie, drei Töchter, durchbringen. Das hatte sie geprägt. Doch leider wurde sie wieder zu einer anderen, als der Mann wieder kam. Sehr zum Bedauern von Eva, der Ältesten. Denn sie wußte, wie stark ihre Mutter sein konnte. Da erhält Axel das Angebot, zum NWDR Bonn als leitender politischer Redakteur zu wechseln. Das war es, sein Traum, am Puls der Zeit zu arbeiten. Die Belange seiner Familie hatten für ihn keine Priorität. Im Vordergrund stand seine Karriere. Jedwede Diskussion über den Umzug wurde unterbunden. Doch die 17jährige Eva hatte ihre eigene Vorstellung vom weiteren Leben. Sie war künstlerisch sehr begabt und wollte Kostümbildnerin werden. Im Urlaub bei der Cousine konnte sie als Komparsin bei dem Film "Sissi" mitwirken. Ebenso machte sie die Bekanntschaft von Gerdago, der bekannten Kostümbildnerin. Die war von ihrem Talent angetan und gab ihr ein Empfehlungschreiben für ein Theater in München mit. Dort sollte sie sich vorstellen. Wieder einmal gerät Eva mit dem Vater aneinander. Durch seine Intrige platzt der Traum in München.
Die Art und Weise, wie der Vater die Familie beherrscht, zieht sich durch die ganze Handlung. Innerlich ist mir oft die Hutschnur geplatzt und ich wäre am liebsten dazwischen gegangen.
Zum Umzug gönnt der Vater der Familie einen Fernseher. Aber wehe, es störte ihn jemand am Sonntag bei seiner Lieblingssendung. Die Mutter entsprach dem damaligen Bild der Frau: Die Frau gehört zu Kind und Herd. Aber Annemie hat ein Geheimnis.
Das Medium Fernsehen zeigt die ersten Unterhaltungssendungen, wie z. B. mit Peter Frankenfeld.
Eingebungen in die Handlung Themen wie der Beginn des Fernsehens, aber auch wie ein Film entsteht mit allem Drum und Dran, zur damaligen Zeit ein immenser Aufwand. Und mittendrin Eva, eine Protagonistin, die sich nicht knechten lässt von ihrem Vater, ihm immer wieder die Stirn bot. Bei allen Steinen, die ihr in den Weg gelegt werden, hat sie sich nicht von ihrem Berufstraum Kostümbildnerin zu werden, abbringen lassen. Hier erlebt man lebendig und interessante Geschichte. Zu Beginn wird über die Fernsehübertragung zur Krönungszeremonie Queen Elizabeth II berichtet. Damals halt in Schwarz-Weiß. Vor wenigen Monaten konnte man im Nachruf diese Bilder im TV sehen.
Es sind die Anfänge der jungen Bundesrepublik, aber auch die einzelnen Handlungsorte, wie z. B. das Schreibbüro, sind vorstellbar geschrieben. Und eine Liebesgeschichte darf auch nicht fehlen.
Ich gebe gern meine Leseempfehlung.

Herzlichen Dank an den Verlag / Bloggerportal  für das  Rezensionsexemplars
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Träume sollte man leben - schau nach vorn und gib nicht auf!

Ein großartiger Auftakt der "Fernsehschwestern-Saga"

Samstag, 15. Juli 2023

Das Glück der Geschichtensammlerin ~ Sally Page

 

Sie sammelt die Geschichten anderer ...
doch hat sie den Mut, sich ihrer eigenen Geschichte zu stellen?

Janice ist Putzfrau, und sie ist stolz darauf, eine gute Putzfrau zu sein. Doch was sie wirklich besonders macht: Sie sammelt Geschichten. Zum Beispiel die Geschichten der Menschen, für die sie putzt – denn während sie Bücherregale abstaubt oder den Kühlschrank abtaut, fangen die Menschen an zu erzählen. Als Janice beginnt, für die 92-jährige Mrs B zu putzen, trifft sie endlich eine Person, die Janice' Geschichte hören will. Aber Janice ist klar: Sie ist eine Geschichtensammlerin, sie hat keine eigene Geschichte. Zumindest keine, die sie erzählen möchte. Doch Mrs B lässt nicht locker. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass auch Janice eine Geschichte hat.

Sally Page  - Das Glück der Geschichtensammlerin
dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (13. Juli 2023)
Taschenbuch 416 Seiten  ISBN: 978-3-423-21879-5
Übersetzung: Aus dem britischen Englisch von Carolin Müller
Originaltitel ‏ : ‎ The Keeper of Stories
EUR 14,00  / Gelesen 07-2023


M̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅ ̲̲̅̅L̲̲̅̅e̲̲̅̅s̲̲̅̅e̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅d̲̲̅̅r̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅k̲̲̅̅


Der Roman "Das Glück der Geschichtenerzählerin" von Sally Page handelt von der erwachsenen Frau Janice, die als gute Reinigungskraft in verschiedenen Haushalten in Cambridge arbeitet. Es sind alles sehr unterschiedliche Menschen, mit denen sie zu tun hat. Sie mag ihren Job. Und irgendwann wurde sie zur Geschichtensammlerin. Während sie sauber machte, kam es immer wieder vor, dass die Leute ihr gern ihre Geschichten erzählten. Janice schreibt diese nicht auf. Nein, sie sammelt sie in ihrem Gedächtnis. Und wenn sie daheim ist, holt sie eine besonders schöne aus der Erinnerung. Zuhause, da wo ihr Man derzeit mal wieder keinen Job hatte. Das hatte sie durch Zufall herausbekommen, bis er ihr endlich die Wahrheit sagte. So viele Jahre wie sie verheiratet waren, genau so viele Jobs hatte er gehabt. Ihr Sohn lebte in London und der Kontakt war sehr eingeschränkt. Warum das so ist, erfährt der Leser zum Schluss.
Janice erfuhr durch ihre unterschiedlichen Arbeitgeber deren eigene Geschichte. Wobei die von Geordie eine ihrer liebsten ist. Er wird im Zug einer persönlichen Veränderung für eine gewisse Zeit der Retter von Janice.
Doch was war Janices Geschichte?
Janice nimmt noch eine zusätzliche Stelle an und zwar bei der alten Mrs B. Man meint es wird jetzt interessanter. Mal schauen. Denn die 92-jährige erzählt ihr, immer nur stückweise, eine hochinteressante Geschichte. Bis beide an einen Punkt kommen, wo Janice endlich anfängt ihre Geschichte zu erzählen.
Was ein bisschen die Geschichte auflockert, ist das langsame Kennenlernen zwischen Janice und dem Busfahrer.  Sie kommen ins Gespräch und so langsam, aber wirklich sehr, sehr langsam entwickelt sich etwas.
Als Janice Mann die gesamten Ersparnisse für einen windigen Job verpasst, reicht es ihr.
"Das Glück der Geschichtensammlerin" ist eine Ansammlung von Geschichten einzelner Menschen, bei denen Janice tätig ist.
Leider war mir Vorgehensweise bzw. die Umsetzung einer guten Idee, die die Autorin hatte, mehr als verwirrend. Es ist zwar ein ruhiges Buch, aber letztendlich fehlte mir ein Leitfaden.
Es war nicht flüssig zu lesen. Ich selbst konnte es nur immer kapitelweise lesen. Es fiel mir nicht leicht, mich ganz auf die Geschichte einzulassen.
Das Cover als auch der Infotext hatten mich auf die Geschichte neugierig gemacht und so freute ich mich schon auf die Lesezeit. Doch durch die, für mich, spürbare Distanz konnte ich nicht die gewünschte Beziehung herstellen.
Dies ist meine rein persönliche Lesemeinung.


Herzlichen Dank an den Verlag  Rezensionsexemplars
Rechte: Cover / Info    - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung  Verlag


Der Funke ist nicht zu 100% übergesprungen


Donnerstag, 13. Juli 2023

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe 🗼🇫🇷 Sophie Villard

 

Die ganze Welt kennt ihn als
Wahrzeichen der Liebe.
Dies ist die Geschichte der Frau, ohne die es ihn niemals gegeben hätte.


Paris 1887: Gustave Eiffel will den höchsten Turm der Welt bauen. Außer ihm glaubt niemand, dass der wahnwitzige Stahlkoloss rechtzeitig zur Weltausstellung fertig wird – bis auf seine mutige Tochter Claire. Zu einer Zeit, als es für Frauen noch als unschicklich gilt, allein spazieren zu gehen, steht sie ihrem Vater als wichtigste Ratgeberin und als Privatsekretärin zur Seite. Doch nicht nur der Wettlauf gegen die Zeit macht den Eiffels zu schaffen: Die Pariser Künstlerszene, allen voran Guy de Maupassant und Alexandre Dumas, formiert sich gegen die angebliche Verschandelung der Stadt. Indes hat Claire auch private Sorgen: Die ständige Angst um ihren Ehemann Adolphe, der als junger Ingenieur für den gefährlichen Bau der Turmspitze verantwortlich ist, bringt ihre Beziehung an den Rand des Abgrunds. Als ein Arbeiter durch einen Sturz vom Gerüst zu Tode kommt und Claire den attraktiven Reporter Gordon Bennett kennenlernt, der ihr ein freies und sorgenloses Leben in Amerika ermöglichen will, muss sie sich entscheiden: Ist der Eiffelturm ihr Schicksal – oder liegt ihre Zukunft in der neuen Welt?

Sophie Villard
Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
Penguin Verlag; Originalausgabe Edition (12. April 2023)
Broschiert: 400 Seiten - ISBN-13: ‎978-3328108818
€ 15,00 / Gelesen 06/2023

M̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅ ̲̲̅̅L̲̲̅̅e̲̲̅̅s̲̲̅̅e̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅d̲̲̅̅r̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅k̲̲̅̅

In dem historischen Roman "Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe" erzählt die Autorin Sophie Villard die Zeit des Baus um den damals höchsten Turm der Welt, dem Eiffelturm. Genannt nach seinem Schöpfer Gustav Eiffel. Innerhalb von zwei Jahren bis hin zur Weltausstellung Mai 1889 musste dieser Turm fertig gestellt sein. Die Weltausstellung sollte zum 100. Jahrestag der Französischen Revolution eröffnet werden.
Die Tochter von Gustave Eiffel, Claire, ist die Erzählerin dieser Geschichte. Sie ist die Älteste der Kinder. Im Jahr 1877 starb die Mutter. Auf dem Totenbett hatte sie versprochen, stets für die Familie da zu sein. Die Mutter gab ihr auf den Weg, bei allem immer ihr Herz zu behüten. Claire war inzwischen verheiratet und sie hatte einen kleinen Sohn, Robert. Ihr Mann arbeitete auch im Familienunternehmen. Nun wurde sie dem Vater als Privatsekretärin an die Seite gestellt.
Wie schwer der Weg bis zur Fertigstellung des Turms werden wird, zumal die Finanzierung durch die Familie erfolgte, war die eine Seite. Da war noch die Pariser Bevölkerung, die diesen Bau nicht akzeptierte. Doch Claire war nicht nur stark in die Arbeit involviert, da war auch noch ihr Sohn, ihr Ehemann., Dass das Familienleben sich dem Rhythmus des Fortschritts zum Bau anpassen musste, birgt so manches Problem. Wie sagte die Mutter, sie solle sich gut um die Familie kümmern. Wozu auch die Geschwister zählten. Valentine, ihre Schwester. Claire hatte die Verantwortung. Der Vater hatte keine Zeit.
Für den Bau des Stahlkonstrukts waren viele italienische Arbeiter mit ihren Familien vor Ort. Dort im Arbeiterquartier hatte Claire sich mit Francesca, der Frau des Vorarbeiters, angefreundet und eine Ansprechpartnerin für die Sorgen und Nöte.
Interessante Persönlichkeiten, wie z. B. Jules Verne, Thomas Edison oder auch der Maler Toulouse-Lautrec kommen in der Handlung vor.
Wie konnte man zu der damaligen Zeit so ein Mammutprojekt verwirklichen? Die Autorin nimmt ihre Leser mit und so hat man mehr denn je das Gefühl, durch die ausführlichen Beschreibungen der Abläufe u. a. direkt mitten drin, vor Ort, zu sein. Fast greifbar nah.
In ihrem Nachwort stellt die Autorin die Frage, warum die Tochter des Erbauers als eine von nur drei Wachsfiguren im ehemaligen Privatsalon der Eiffels an der Spitze des Turms hoch über den Dächern von Paris steht. Zusammen mit ihrem Vater Gustave Eiffel und Thomas Edison.
Die Antwort gibt der vorliegende Roman. Für mich war es ein wirklicher Lesegenuss und ich gebe gern meine Empfehlung.


Herzlichen Dank an den Verlag  / Bloggerportal für das Rezensionsexemplars
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Von der Autorin selbst habe ich schon "Madame Exupéry und die Sterne des Himmels" gelesen. Ohne Rezension hier auf dem Blog.

Sophie Villard ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Die gelernte Journalistin und Politologin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Dresden.



Ein bezaubernder historischer Roman um das "Wahrzeichen der Liebe"

Donnerstag, 6. Juli 2023

Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt ~ Micaela A. Gabriel


Der Kampf um die Freiheit

New York 1941: Als SPD-Abgeordnete wurde Paula Hagedorn schon früh in die Emigration gezwungen. In Amerika kümmert sie sich um politisch Verfolgte. Zu ihr rettet sich ihre Genossin Marlene von Runstedt nach einem knappen Jahrzehnt auf der Flucht aus Deutschland und Frankreich. Marlene schützt nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das von Lena, der inzwischen erwachsenen Tochter von Sonja Grawitz und Justus von Oswald. Doch sie hat ihren Mann Max zurücklassen müssen. Und auch ihre gute Freundin Sophie schwebt in Nazi-Deutschland plötzlich in großer Gefahr …

Micaela A. Gabriel  - Die Frauen vom Reichstag
Schritte in eine neue Welt
Die Parlamentarierinnen-Reihe, Band 3
Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (14. März 2023)
Broschiert ‏ : ‎ 400 Seiten  - ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499006845
€ 16,00  // Gelesen 04-2023 


M̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅ ̲̲̅̅L̲̲̅̅e̲̲̅̅s̲̲̅̅e̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅d̲̲̅̅r̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅k̲̲̅̅

Es ist Ende Mai 1941. Marlene von Runstedt erreicht nach einer langen Schiffsreise endlich New York. Hier wird sie von ihrer Freundin Paula Hagedorn und Lena erwartet. Paula Hagedorn war schon gleich 1933 in die Emigration gegangen. Hier kümmerte sich sie um politisch Verfolgte. Es war ein langer Weg für Marlene, um nach New York zu kommen. Wo sich ihr Mann Max befand, entzog sich ihrer Kenntnis. Endlich in Freiheit.
In den ersten beiden Teilen der Reihe "Die Frauen vom Reichstag" wird der Weg der Frauen beschrieben, wie sie für die SPD endlich nach Einführung des Wahlrechts, ins Parlament des Reichstags einziehen. Während Paula in den USA arbeitete, war Marlene weiterhin in Berlin als Anwältin tätig. Sophie leitete das Jugendheim Finkenberg.
Wer den Geschichtsverlauf kennt, weiß wie immens der Druck auf die jüdische Bevölkerung zunahm. In der Innenklappe ist der Verlauf von 1933 bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aufgelistet.
In "Schritte in eine neue Welt" wird erzählt, wie es für die Frauen nach 1933 weiterging. Für alle wird es eine starke Lebensveränderung. Marlene geht auf Drängen ihres Mannes nach Frankreich, doch er bleibt erst einmal in Berlin. Dort ist er den Repressalien des Regimes ausgesetzt und er flieht. Im Jugendheim Fnkenberg versteckt Sophie jüdische Kinder, so auch Lena. Dies geschieht in Verbindung mit dem Pfarrer Leonard. Es ist aber auch Liebe, die beide verbindet. Eine Liebe die nicht sein darf. Aber immer wieder taucht Leonard als rettender Engel auf.
Die aufgeführten Jahreszahlen und Orte der einzelnen Kapitel zeigen den Wechsel zwischen den jeweiligen Handlungsorten. Sei es in Europa als auch New York. Jede der einzelnen Charaktere sind authentisch und gut vorstellbar geschrieben.
Desweiteren die politische Zeit, die einem erneut vor Augen führt, welch Schreckensherrschaft das Volk beherrschte.
Dies schreibt die Autorin in deutlichen Worten. Man spürt förmlich, wie die braune Suppe sich  über das Volk ergießt.
Aber da sind dann auch die schönen Momente -  Hoffnung, Zuversicht und die Liebe.
Der dritte Band der Saga um die ersten Parlamentarierinnen war und ist für mich der krönende Abschluss. Es war aber auch eine sehr emotionale Lesereise.
"Der Krieg ist aus!" Welch erlösende Worte für die Menschen, die so viel erleiden mussten.
Die Parlamentarierinnen-Reihe zeichnet sich durch die sorgfältige Recherche aus. Einen Satz aus dem Nachwort der Autorin möchte ich hieraus zitieren, den der damalige SPD-Vorsitzende Otto Wels in seiner Rede 1933 sagte:
"Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht."
Zitat S. 393
Meinerseits wünsche ich mir noch mehr Leser für "Die Frauen vom Reichstag". Es war/ist ein langer Weg gewesen für die Frau in der Gesellschaft, ebenso heutzutage in der Politik "ihre Frau" zu stehen. Manche scheitern, während andere mit starkem Willen und Energie ihren Platz behaupten.
 

Herzlichen Dank an die Autorin Micaela A. Gabriel für das Buch. Der Gewinn hat aber keinen Einfluß auf meine persönliche Meinung.
Rechte: Cover / Info / Zitat   - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung  Verlag


❀• Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ  •❀


Der Roman ist bis zum letzten Buchstaben spannend - für mich ein Lesehighlight
Das Leben lehrt uns … schau nach vorn und gib nicht auf!