Eine Geschichte über Liebe, Macht und einen Mord, der in die dunkle Vergangenheit einer großen deutschen Industriellenfamilie führt.
Claire Winter
Die Erbin
Herausgeber : Heyne Verlag (16. April 2025)
Gebundene Ausgabe : 592 Seiten
ISBN-13 : 978-3453292581
€ 22,00 / Gelesen 04-2025
B̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅h̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅f̲̲̅̅o̲̲̅̅]
Köln, 50er Jahre: Cosima ist Erbin der einflussreichen Industriellenfamilie Liefenstein. Doch mit der Gründung einer Stiftung für bedürftige Frauen und Mütter geht sie ihren eigenen Weg. Da tritt der Journalist Leo Marktgraf in ihr Leben, der Nachforschungen über den Tod eines Freundes anstellt. Die Leiche des Anwalts wurde am Ufer des Rheins gefunden, nur kurz nachdem er öffentlich schwere Anschuldigungen gegen die Liefensteins erhoben hatte. Cosima will Licht in die dunkle Vergangenheit ihrer Familie bringen und muss schon bald erkennen, dass nichts so ist wie es scheint. Aber in der jungen Bundesrepublik, in der niemand mehr an die Zeit des Dritten Reiches erinnert werden will, gibt es ein Netzwerk von Menschen, die noch immer mächtig sind. Sie sind bereit, alles dafür zu tun, dass Cosima und Leo der Wahrheit nicht auf die Spur kommen …
❀• Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ •❀
Der neue Roman "Die Erbin" von der Autorin Claire Winter, von der ich in der Vergangenheit schon etliche Romane gelesen habe, bezieht sich in der Thematik "Braunes Erbe" zum Zweiten Weltkrieg über die Verstrickung der Industrie, Unternehmer, Konzerne und Familien, und verbindet dies mit einer Liebesgeschichte.
In den 50er Jahren in Köln lebt Cosima Liefenstein, Erbin der Industriefamilie. Das Oberhaupt ist Theodor, der Cosima eine Art Vaterersatz war. Cosimas Vater Edmund war schon früh verstorben verstorben. Cosimas Mutter lebt krankheitsbedingt zurückgezogen. Als Cosima eine Stiftung ins Leben ruft, die Kriegswitwen mit Kindern unterstützt, stößt sie schon auf Widerstand in der Familie. Da lernt sie "durch Zufall" den Journalisten Leo Marktgraf kennen, der sich für ihre Sache interessiert und darüber berichten will. Doch im Hintergrund verfolgt dieser eine andere Spur, die allerdings mit Cosimas Familie zu tun hat. Doch auch er muss immer wieder feststellen, wie viel Macht diese alten Seilschaften auch noch nach dem Krieg haben. Und wie man weiß, haben diese alle Schuld von sich gewiesen. Dass Industrie und die Unternehmerfamilien sich derart bereichert haben, das ist ein großer Verdienst von den Zwangsarbeitern, die teils unter menschenunwürdigen Verhältnissen gelebt und gearbeitet haben. Auch in Cosimas Familie war dies der Fall. Mit diesen Tatsachen wird Cosima konfrontiert.
Und letztendlich wird sie mit einer familiären Tatsache konfrontiert, die ihr Leben erschüttern wird.
Eine weitere Geschichte handelt von Elisa, die 1929 in den Haushalt der Liefensteins kommt.
Die Autorin arbeitet wechselweise mit den Zeitebenen. Claire Winter verwebt die Geschichte der Vergangenheit geschickt mit denen der 50 Jahre. Denn die Auswirkungen dessen ziehen sich bis dahin.
"Die Erbin" eine spannende, fesselnde und auch berührende Geschichte, die den Leser zwischendurch emotional aufwühlt. Recherche ist das A und O.
Ich kann euch nur empfehlen, das Interview mit der Autorin zu lesen.
Ein Personenverzeichnis ist zu Beginn des Romans. Und ein weiterer Pluspunkt ist das Lesebändchen.
"Die Erbin", ein Roman, eine Geschichte, die einen noch nach Tagen festhält.
Herzlichen Dank an den Verlag/ freelance team für das Rezensionsexemplar
Rechte: Cover / Info - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Verlag
Der Vergangenheit auf der Spur - bewegend und nachdenklich zugleich