► Hinweis - Blogposts ◄
Links in meinen Posts kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung. Diese Info erfolgt aufgrund der DSGVO. Diese können zu anderen Webseiten, sei es Verlags- oder Autorenseiten, Facebook oder andere Blogs führen. Ebenso Coverabbildungen. Mein Blog ist ein Hobbyblog. Von daher erfolgen diese Links ohne jedweden Auftrag oder eine Bezahlung. Ich habe keine Affiliate-Links in meinen Posts eingefügt. Rezensionsexemplare geben meinen persönlichen Leseeindruck wieder. Ich erhalte hierfür kein Geld oder jedweden anderen Obolus. Die Bücher werden gemäß §2 Nr. 5 TMG deklariert bzw. mit Danksagung an den Verlag für das Exemplar.
In den Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit. (Thomas Carlyle)
Posts mit dem Label Klett-Cotta werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Klett-Cotta werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 22. Mai 2011

Rezension (42) Der Name des Windes



PatrickRothfuss
Der Name des Windes

Jochen Schwarzer (Übersetzer)

Broschiert: 896 Seiten
Verlag: Klett-Cotta
Auflage: 1., Aufl. (August 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3608938788
ISBN-13: 978-3608938784
Originaltitel: The Name of the Wind
EUR 16,90



Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension

“Der Mann hatte leuchtend, ja flammend rotes Haar. Seine Augen blickten dunkel und abwesend, und er bewegte sich mit einer Sicherheit, die sich aus vielfältigem Wissen speiste.
Das Wirtshaus gehörte ihm, wie ihm auch die dritte Stille gehörte. Und das war nur recht und billig so, denn sie war die größte der dreifachen Stille und schloss die anderen ein. Sie war so tief und so weit wie der Spätherbst. Sie wog so schwer wie ein großer, vom Fluss glatt geschliffener Stein. Es war der geduldige, blumensichelnde Laut eines Mannes, der darauf wartete zu sterben.“

„Der Name des Windes, die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit. Kote (Kvothe), der Wirt des Wirtshauses zum WEGSTEIN, erzählt einem Chronisten die Geschichte seines Lebens.
Er, Kvothe, war einst berühmt, bekannt als der beste Magier seiner Zeit.  Es finden sich schon so viele Eindrücke, Rezensionen von dem Debütroman des Autors im Netz, so dass ich nicht mehr intensiv und ausgiebig auf den Inhalt eingehen werde. Jeder, der diesem Genre verfallen ist, wird gewisse Erwartungen an das Buch stellen. Und er wird nicht enttäuscht werden.
Die Hauptcharaktere Kote, so nennt er sich zu Beginn des Buches, dem Wirt des Wirtshauses zum WEGSTEIN, zieht den Fantasiefan von Beginn an in den Bann. Eine interessante Charaktere, die der Autor dem Leser nahe bringt, so dass man sich in die Handlung bildlich hineinversetzen kann. Das ist absolut hohe Kunst. Schwierig, einfach mitten drin aufzuhören, denn die Geschichte trägt den Leser und so rate ich dazu, es an einem langen Wochenende zu lesen, … bis einem vor Müdigkeit die Augen zufallen.
„Der Name des Windes“, in etlichen Vorkommentaren auf die Stufe unter anderem von „Herr der Ringe“ gestellt, dem kann ich nur zustimmen.
Die klare und ausdrucksvolle Sprache des Autors, die Tiefe der Handlung, sie zeigen nicht die allseits gleichen Geschichten. Realistisch zeigt er uns die Tragödien des Lebens, Armut, Krankheit, Not und Tod – das alles sehen wir täglich ebenso in unserer medialen Welt. Und doch vergisst der Autor nicht, dass es nicht nur die Kälte, die Gefühllosigkeit oder das Wegschauen von Leid und Kummer gibt, nein er berührt – wie schon zuvor geschrieben – mit seinem persönlichen besonderen Schreibstil – die Herzen, bringt Wärme hinein. Hoffnung auf die Menschlichkeit, Freunde, die dein (sein) Leben bereichern, die Liebe deines (seines) Lebens, die dich (ihn) glücklich macht.
Kote/Kvothe, was würde ich dafür geben, um an diesem einen Abend im Wirtshaus gewesen zu sein, und er „Tinker Tanner“ gesungen hat (S. 45) und nur wenige Stunden später vom Chronisten angesprochen wird. Dieser gibt ihm zu verstehen, dass er ihn erkannt hat als „Kvothe der Blutlose“. „Rotz und Wasser habe er damals in Imre geheult, als Kvothe gesungen hätte. Es war das Schönste, was er je gehört habe (S. 46).
Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Mit jedem Wort, jeder Bewegung, die der Autor mit einer akribischen Liebe zum Detail zu Papier gebracht hat, kann man sich selbst schon beim Reinigen der Tische oder Gläser sehen. Faszinierend.
So dominant der Hauptprotagonist im Buch ist, so wenig nimmt man sämtliche Nebencharaktere wahr.
Fazit:
Das Cover ist ein Hingucker, geheimnisvoll, wie so vieles in der Welt seine Geheimnisse verbirgt.
Spannung pur – gefühlvoll – doch immer wieder erkennt man den roten Faden, der sich durch die Handlung zieht.
An drei Tagen erzählt Kvothe sein vergangenes Leben. Dieses war der erste Tag. Wie lang muss der Leser warten, um zu sehen, wie es weitergeht? Bis Oktober :-)

Anfang und Ende:
“Der Mann hatte leuchtend, ja flammend rotes Haar. Seine Augen blickten dunkel und abwesend, und er bewegte sich mit einer Sicherheit, die sich aus vielfältigem Wissen speiste.
Das Wirtshaus gehörte ihm, wie ihm auch die dritte Stille gehörte. Und das war nur recht und billig so, denn sie war die größte der dreifachen Stille und schloss die anderen ein. Sie war so tief und so weit wie der Spätherbst. Sie wog so schwer wie ein großer, vom Fluss glatt geschliffener Stein. Es war der geduldige, blumensichelnde Laut eines Mannes, der darauf wartete zu sterben.“



Rezension (41) Nicodemus - Der ZauberVERschreiber


Nicodemus: Der ZauberVERschreiber
Blake Charlton (Autor), Petra Knese (Übersetzer)
Gebundene Ausgabe: 473 Seiten
Verlag: Klett-Cotta
Auflage: 1., Aufl. (21. Februar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 360893877X
ISBN-13: 978-3608938777
Originaltitel: Spellwright
 € 19,95






Herzlichen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension
Buchrücken:
Nichts in Starhaven ist so machtvoll wie die Magie der Zauberrunen! Nur Nicodemus, dem Lehrling der Zaubersprachen, will rein gar nichts gelingen. Durch seine Legasthenie bringt er die magischen Sprüche ein ums andere Mal durcheinander. Ist Nicodemus aber womöglich der lang ersehnte Retter der Welt von Starhaven? Seine Feinde haben sich schon auf den Weg gemacht. Durch einen rätselhaften Mord geraten er und sein Mentor, der blinde Zauberer Shannon, in große Gefahr.
Statement:
„Nicodemus, der ZauberVERschreiber“, eine wirklich neue Welt der Fantasie, Magie. Die Welt des Wortteppichs, des Zaubers, der Grammatikerin, dem Geschwulstzauber, der Sprachgirlanden, den Zauberschreiber-Kobolden – die Aufzählung könnte noch unendlich weitergehen, und die Welt von dem jungen Nicodemus.
Mit Nicodemus, der ZauberVERschreiber ist in diesem Frühjahr ein Debütroman des Genres auf den Markt gekommen, der schon durch sein Cover ein absoluter Hingucker ist!
Dem jungen Nicodemus in Starhaven misslingen aufgrund seiner Legasthenie die Zaubersprüche. So wirbeln die Buchstaben und Worte durcheinander und bringen die Zaubersprüche durcheinander, das gewünschte Ergebnis bleibt aus. Aber warum ist er so? Er würde so gern ein Zauberschreiber sein, doch sein Handicap machte ihn nicht zu dem Zauberschreiber.
Das Wesen, welches wir am Anfang der Handlung kennen lernen, ausgestattet mit mächtigem Zauber, setzt alles daran, ihn unter all den Lehrlingen zu erkennen. Denn es spricht dafür, dass Nicodemus der Gesuchte ist. Was Nicodemus aber nicht weiß, dass er der Retter von Starhaven sein. Doch eine schwierige Aufgabe für ihn, er der die Sprache, das Schreiben nicht richtig beherrscht. Eine außergewöhnliche Idee, einen Roman zu schreiben, in der die Magie in der Sprache der Wörter liegt. Eine fantasiereiche Welt, in der der Autor eben sein eigenes Thema eingebaut und verarbeitet hat, die Legasthenie.
Was mir völlig unklar war, dass diese ganze Magie nur durch Übertragung auf die reine Muskelkraft ihre Wirkung erreicht. Eine Auflösung fand sich hierfür nicht.
Doch das Buch hat auch eine Menge an Originalität aufzuweisen. Allein die vielen neu geschaffenen Wörter sind eine Erfahrung. Andererseits ist es auch eine gute Mischung des normalen Fantasiestandards. Der Anfang ist sehr zäh und lässt sich nur langsam lesen, doch dann hat der Autor wahrscheinlich den „On“-Schalter gefunden. Man merkt auf einmal ein anderes Schreibtempo und es wird spannend.
Nicodemus ist auf der Suche nach sich selbst, der Wahrheit über sich. Doch da passiert ein rätselhafter Mord und Nicodemus und sein alter Mentor Shannon befinden sich in großer Gefahr. Mächtige Feinde sind hinter ihnen her.
Nicodemus ist der Hautprotagonist und eine wirklich sympathische Figur. (Die Chimara hatte ihn zu einem Unglücksboten gemacht, dem Veränderer der Sprache – S. 401)
Der Autor hat einen natürlichen Schreibstil, der durch seine Klarheit auffällt. Allein die Schreibweise, wie er die Zaubersprüche, die Buchstaben so vollendet und bildlich vorstellbar herüber bringt, zeigt die Arbeit, welches hinter diesem Labyrinth der Wörter steckt.
Nicodemus hat Shannon, dem alten, ehrwürdigen, aber auch kranken Zauberer an seiner Seite, der mit seinem Schützlich natürlich die Frustation und jede Verzweiflung teilt. Nicodemus und Shannon sind die Hauptverdächtigen des Mordes. Der Autor hat sich intensiv bemüht, all seine Kreativität in die Sprache zu legen. Dieses ist ihm hoch anzurechnen, denn das zeigt die Schwerstarbeit Legasthenie zu bewältigen. Dieses ist ein unterhaltsamer, teils fesselnder Auftakt einer Triologie, gewisse Kritik gehört doch dazu.
Blake Charlton ist definitiv ein guter Autor, doch „Nicodemus, der ZauberVERschreiber hat mich nicht ganz überzeugt. Das Blake auf einem guten Weg ist, seine Sprache noch mehr zu festigen, steht außer Frage. Viele Nebensächlichkeiten hätten mehr Raum in der Handlung verdient - zu viel Raum und Platz für Nicodemus. Von allem ein bisschen mehr und weniger wäre die perfekte Mischung gewesen.
Fazit:
Ich war fasziniert von diesem außergewöhnlichen Cover. Worte hierfür zu finden – speakless – um es mal auf Englisch zu sagen. Manchmal gibt es für außergewöhnlich Schönes keine Worte. PUNKT.
Nicodemus besitzt sehr viel Potential für mehr. Und so können wir gespannt sein auf die Fortsetzungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese auf jeden Fall sprachlich ausgefeilter sind. Hut ab vor dem Autor, der sich mit seiner Legasthenie geoutet und uns einen guten Debütroman beschert hat.
Dank an dieser Stelle dem VerlagKlett-Cotta für die Bereitstellung dieses Leseexemplars. Ich habe schon wirklich viele Fantasiebücher gelesen, doch dieses gehört – allein durch sein Cover – zu den Besonderen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.