Yoko Ogawa
Das Geheimnis der Eulerschen Formel
Broschur
250 Seiten
Aufbau Taschenbuch
ISBN 978-3-7466-2944-5
Aufbau Taschenbuch
ISBN 978-3-7466-2944-5
8,99 €
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© Cover / Info / Vita vom Aufbau-Verlag
Herzlichen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.
Eine Frau wird die Haushälterin eines Mathematikprofessors,
der jeden Tag aufs Neue vergisst, wer er ist. Eine bezaubernde Geschichte über
Freundschaft und Verlust – und über die Poesie der Zahlen.
Seit einem geheimnisvollen Unfall währt das Kurzzeitgedächtnis eines Professors nicht länger als achtzig Minuten. Eine neue Haushälterin gewinnt sein Vertrauen, auch ihren zehnjährigen Sohn schließt er ins Herz. Über die faszinierende Welt der Mathematik kommen sie einander näher, und mit jeder neuen Gleichung, mit jedem neuen Zahlenrätsel entstehen zwischen ihnen Bande, die stärker sind als der Verlust der Erinnerung – bis die Schwägerin des Professors dem ein Ende setzt …
Seit einem geheimnisvollen Unfall währt das Kurzzeitgedächtnis eines Professors nicht länger als achtzig Minuten. Eine neue Haushälterin gewinnt sein Vertrauen, auch ihren zehnjährigen Sohn schließt er ins Herz. Über die faszinierende Welt der Mathematik kommen sie einander näher, und mit jeder neuen Gleichung, mit jedem neuen Zahlenrätsel entstehen zwischen ihnen Bande, die stärker sind als der Verlust der Erinnerung – bis die Schwägerin des Professors dem ein Ende setzt …
Im Jahre 1992 beginnt der neue Job der alleinerziehenden
Haushälterin, Mutter eines elfjährigen Jungen, bei dem alten Professor. Ein
schwieriger Kunde, dass konnte man aus seiner Akte der Haushaltsservice-Agentur
ersehen.
Doch sie nahm diese Herausforderung an, auch wenn die
Schwägerin des Professors ihr genaue Verhaltensregeln im Umgang mit dem
Professor vorgab. Durch einen schweren Unfall hatte dieser Kopfverletzungen
erlitten und sein Kurzzeitgedächtnis funktionierte nicht mehr. Genauer gesagt
80 Minuten und danach konnte er sich an nichts erinnern, was gerade zuvor
gewesen war. Geschrieben in der Ich-Erzählperspektive der Haushälterin macht
der Leser die Bekanntschaft mit einem hochintelligenten Professor, seinen
Eigenheiten, einer Schwägerin, die mehr als nur merkwürdig, sehr undurchsichtig
dargestellt wird.
Und dann ist da der Sohn der Haushälterin, den der Professor
liebevoll „Root“ nennt. Dessen flacher Schädel ihn an das →
√
Wurzelzeichen erinnere, genauer gesagt an
das Dach davon.
Schon von der ersten Seite an entführt die Autorin den Leser
in die Welt der Mathematik und deren Formeln. Die gesamte Handlung ist davon
sehr geprägt. Auch wenn Mathe nicht so mein Ding in der Schule war, habe ich
versucht, dies während des Lesens aus meinem Kopf auszublenden. Das war für
mich ein wesentlicher Grund, das Buch erst einmal wegzulegen und dann noch
einmal von vorn anzufangen.
Die Beschreibung der Charaktere, hauptsächlich des
Professors, sind sehr detailliert, allerdings unterbrechen seine sich immer
wiederkehrenden gleichen Fragen und Antworten die nötige innere Ruhe, die
dieses Buch bedarf. Nun mag das ja alles wichtig sein, ob es die kleinen gelben
Zettel sind, die an seinem Anzug geheftet waren, aber irgendwann hat es mich
gestört.
Was aber war es, dass die Haushälterin fast ein Jahrzehnt
bei diesem alten schrulligen Professor ausgehalten hat? Nicht nur sie, sondern
auch ihr Sohn erleben den Professor als eine Art Weisen, der ihnen die weite
Welt der Mathematik offenbart. Ganz klar war, dass der Professor an dem Jungen
schon von Anfang an einen Narren gefressen hatte. Und es war ihm so wichtig,
dass er diesen beiden Menschen die Tür zu seiner Welt, der Mathematik, öffnen
und zeigen konnte. Dieses alles im Hintergrund war schon sehr interessant.
Die Themen Demenz und Mathematik miteinander harmonisiert,
aber auch mit einem unsichtbar erhobenen Finger, zu verbinden, eine Handlung,
vorprogrammiert, dass es nicht rund laufen kann, als die Haushälterin gegen Regeln der Agentur verstößt, trotz allem irgend etwas fehlte mir etwas.
Das heißt jetzt nicht das Buch schlecht schreiben, hier war es halt der Fall,
dass die Verbindung nicht zu hundert Prozent aufgebaut werden konnte. Schade.
Dieses Buch wurde mir besonders empfohlen, also ein
Must-Read. Ich hatte mir die Buchinfo durchgelesen und gab mein Okay. Bewusst
verzichte ich auf jegliche Widergabe von jeglichen Aussagen des Professors. Ich erwähnte bereits, dass es für mich
teils sehr störend beim Lesen war.
Die Idee für das Buch auf jeden Fall gut und die Umsetzung durch die
Autorin kann ich jetzt nicht ankreiden. Das steht mir nicht zu. Doch sicher
gibt es Leser, die an diesem Buch ihre Freude haben und voll aufblühen in der
Welt der Mathematik, der eingebundenen Thematik, wie sie Yoko Ogawa in „Das
Geheimnis der Eulerschen Formel“ hernieder geschrieben hat.
Da es keine halben Bücher gibt, runde ich auf 4 Lesegenuss-Bücher auf.
YOKO OGAWA, geb. 1962, gilt als eine der wichtigsten japanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihr umfangreiches Werk wurde sie mit zahlreichen namhaften Literaturpreisen ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in der Präfektur Hyogo.