Linda Newbery
Der Tag, an dem Rose verschwand
Gebundene Ausgabe
416 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (27. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3764504977
Originaltitel: Quarter
Past Two on a Wednesday Afternoon
€ 19,99
Quelle/ Info - Verlag
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Herzlichen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.
Als Anna sich an einem heißen Sommertag auf den Weg in die Stadt macht, genießt Rose die Sonne im Garten. Anna ahnt nicht, dass sie ihre Schwester zum letzten Mal gesehen hat.
Zwanzig Jahre später fällt es Anna schwer, in die Zukunft zu blicken, da doch Rose immer nur Vergangenheit sein wird. Auch ihre Mutter, die schon einmal einen geliebten Menschen verlor, scheint mit der Tragödie nicht abgeschlossen zu haben – und ein Geheimnis zu verbergen … Was ist damals in den 60ern passiert? Und wer ist Rosanna, von der sie immer wieder spricht?
Eine berührende Geschichte über Mütter und Töchter, über Schwestern und über die Geheimnisse, die wir in uns tragen.
Meine Meinung.
Zwanzig Jahre ist es her, dass Annas ältere Schwester Rose
am helllichten Tag verschwand. Diese hatte sich gegen Mittag es sich auf der
Gartenliege unter einem Baum gemütlich gemacht, um ein Buch zu lesen. Anna
hingegen zog es in die Stadt. In all den vergangenen Jahren kein
Lebenszeichen, doch keiner der Familie hatte die Hoffnung aufgegeben. Das
Zimmer von Rose war noch genau wie an dem Tag, als sie verschwand. Inzwischen
lebte Anna mit Martin zusammen. Dieser war beruflich viel unterwegs,
geschieden. Seine Ex-Frau Ruth entpuppt sich im Laufe der Handlung zu einem
wahren Schatz, doch bis Anna das erkennt, bedarf es eine ganze Zeit.
Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Sicht von
Anna, und aus der Perspektive von der Mutter der beiden Schwestern. Jeder von
ihnen hofft, dass Rose wieder heimkehren wird. Umso schwerer fällt es der
Mutter, dass das Haus, ihrem Heim, verkauft werden soll. Der Verkauf hieße
Loslassen, sich trennen müssen. Wo aber sollte Rose sie suchen, wenn die
Familie nicht mehr dort wohnen würde? Die Person Anna ist immer noch in ihrem
Denken auf Rose fixiert.
Aber was war mit Rose geschehen? Wenn sie noch lebte, wo war
sie? Und so beginnt Anna intensiv nach ihr zu suchen. Letztendlich wird das
Geheimnis um Rose’ Verschwinden gelöst. Obwohl von Anfang an Rose zwar präsent
ist, wird sie in einem Bild dargestellt, was sie als unsympathisch,
oberflächlich und Ich-bezogen zeigt. Dass ihre Schwester Anna sie, Rose, als
eine Art Idol sieht, nun ja.
Irgendwie erschütternd fand ich, dass die Mutter so lange
ein Geheimnis mit sich herumgetragen hat. Das war nicht ganz nachvollziehbar,
zumal sie auch ihren Ehemann Don nicht mit ins Vertrauen gezogen hat. Ich habe
mich als Mutter gefragt, inwiefern das nachvollziehbar sei.
Leider bleibt Annes Verhalten gegenüber Martin nicht ohne
Auswirkung. Für mich nicht plausibel, dass sie ihren jetzigen Partner nicht
versteht, ihr Herz öffnet und die Wärme und Liebe einziehen lässt.
Schicksale, Lebenswege, bilden den Haupthintergrund zu dem
Roman, bei dem sich zwar alles um Rose dreht, doch zwangsläufig tragen die
anderen Protagonisten die gesamte Handlung.
Fazit:
Die Geschichte um das Verschwinden von Rose liest sich durch
den flüssigen und angenehmen Schreibstil der Autorin leicht. Ein Familiendrama,
Geheimnisse, Verlust und Loslassen, kurz gesagt, ohne noch intensiver auf die
Handlung einzugehen.
Von mir klare Leseempfehlung!
"Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn
sie groß sind, gib ihnen Flügel."
(Quelle unbekannt)
Vita:
Linda Newbery studierte und unterrichtete Englisch, bevor
sie ihr erstes Buch verfasste. Sie veröffentlichte bereits mehrere Romane für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die vielfach ausgezeichnet wurden, u.a. mit
dem Costa Children's Book Award. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und
drei Katzen in einem kleinen Dorf in der Grafschaft Oxfordshire im Süden
Englands.