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In den Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit. (Thomas Carlyle)
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Samstag, 16. Dezember 2017

"Das Glück an Regentagen" ~ Marissa Stapley [Rezension]

Marissa Stapley
Das Glück an Regentagen
Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 2 (7. November 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499291703
ISBN-13: 978-3499291708
Originaltitel: Things to do when it´s raining
€ 14,99
Katharina Naumann (Übersetzer)

© Cover - Info - VERLAG






Wenn Geheimnisse eine Liebe zerstören,
kann die Wahrheit sie wieder heilen?

Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Buchanfang:
Virginia hat den Regen von jeher geliebt. Sie versteckt sich vor ihm niemals im Haus.

Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Mein Leseeindruck

Ein magisch-zauberhaftes Cover, ein ansprechender Buchtitel als auch der Klappentext, der von Liebe und Verlust spricht,  ausschlaggebend dafür, dass ich "Das Glück an Regentagen" lesen wollte.
Die Geschichte handelt von Mae, die in New York lebt und arbeitet. Jahrelang ist sie dort glücklich, auch in ihrer Beziehung zu Peter, mit dem sie zusammen arbeitet. Doch dann bricht von einem Tag zum anderen das Kartenhaus zusammen. Peter verschwindet, ohne seinen Hund, und Mae muss sich unangenehmen Fragen der Polizei stellen. Letztendlich hält sie den Druck nicht mehr aus und kehrt heim in ihre Heimat. Dort im Summer's Inn leben ihre Großeltern. Nur auch hier ist es nicht mehr so wie sie es kannte. Der Großvater war ausgezogen und die Großmutter litt anscheinend an zunehmender Demenz. Was geblieben ist, das war die Liste ihrer Mom, was man an Regentagen für wunderbare Dinge machen kann.
Diese einzelnen Zitate stehen über jedem Kapitel und stimmen den Leser auf den kommenden Teil ein.
"Tu etwas, irgendetwas, das du noch nie gemacht hast."
Zitat S. 135

Hier in Alexandria Bay hofft Mae zu sich selbst zu kommen, hoffend, wie es weiter gehen soll. Erinnerungen werden wach. Hier hatte sie als Kind ihre Eltern verloren und war bei den Großeltern aufgewachsen. Hier hatte sie auch ihre erste Liebe - Gabe - gefunden - und verloren.
Zehn Jahre sind vergangen, als Mae die Heimat verließ. Zehn lange Jahre, in denen sich im Leben auch ihrer Lieben so vieles geändert hat. Und gerade jetzt kehrt auch Gabe wieder zurück nach Alexandria Bay.

Marissa Stapley kannte ich als Autorin noch nicht. Ihr Roman hat mich von Beginn an gepackt, denn es steckt sehr viel emotionale Tiefe in ihr. Ebenso die Wortwahl, wie auch der Schreibstil von Marissa Stapley. In unserem Leben geschehen oft Dinge, die wir nicht erklären können. Einschneidende Veränderungen, Wunden, die nicht heilen wollen, kein leichter Weg. Es zeigt auf, wie das Leben ansich ist und was wir selbst dazu beitragen können. Gerade die Beschreibung einer Liebe zwischen zwei Menschen, sie haben eine berührende Qualität. Ein Roman, in dem ein Hauch von Happy End mit schwingt, ein Familiengeheimnis, Tragik und so manches ist doch undurchschaubar, das Buch hat mich sehr fasziniert.

"Das Glück an Regentagen", leider zeigt die kurze Inhaltsangabe nicht auf, welches Juwel sich hier verbirgt. Es ist vielschichtig, getragen durch die Rückblenden in die Vergangenheit. Der Roman berührt durch eine hohe Qualität, man muss hinter die Zeilen schauen.
Vor allem - es ist kein Buch für mal eben Zwischendurch.

Verdienter Platz auf meiner TOPTEN-Liste 2017.
Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ

"Bei einem Fluss ist das Wasser, das man berührt,
das letzte von dem, was vorübergeströmt ist,
und das erste von dem, was kommt. So ist es auch
mit der Gegenwart."

Leonardo da Vinci
(Zitat Buch)

Wenn Geheimnisse eine Liebe zerstören, kann die Wahrheit sie wieder heilen?
Tausend Inseln unter einem Himmel voller Tropfen. Das ist Maes Heimat, ein kleiner Ort am St. Lorenz Strom. Hier in Alexandria Bay hat Mae nicht nur als Kind ihre Eltern verloren, sondern auch ihre erste große Liebe Gabe. Eines Tages war er einfach verschwunden. Und so ist auch sie gegangen.
Zehn Jahre später: Mae kehrt zurück nach Alexandria Bay, in das Inn ihrer Großeltern, um sich von einer schlimmen Trennung zu erholen. Aber ihre Großeltern haben sich verändert. Geheimnisse werden gelüftet, die ein neues Licht auf Gabes Verschwinden werfen. Lässt sich die Vergangenheit zurückerobern, und damit die Chance auf das Glück?


Marissa Stapley hat als Zeitschriftenredakteurin gearbeitet und kreatives Schreiben unterrichtet, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte - in Kanada auf Anhieb ein Bestseller. Sie rezensiert Romane für die Zeitung Globe & Mail und berichtet im Toronto Star über Bücher und Kulturereignisse. Marissa Stapley lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Toronto.

Ein stiller, gefühlvoller Roman  - ein Juwel

Herzlichen Dank an den Rowohl Verlag  für das Leseexemplar.
Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung

Mittwoch, 22. November 2017

Rezension || Die Jahre der Schwalben ~ Ulrike Renk || Die Ostpreußen Saga, Band 2

Ulrike Renk
Die Jahre der Schwalben
(Die Ostpreußen Saga, Band 2)
Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (9. Oktober 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746633516
ISBN-13: 978-3746633510
€ 12,99

Cover - Info - VERLAG







Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension

- Die große emotionale Familiensaga aus Ostpreußen, die auf wahren Begebenheiten beruht.  -

Verlorene Heimat -
eine starke Frau zwischen Liebe und Verlust

Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Mein Leseeindruck

Seit neun Monaten ist Frederike nun mit Alexander zu Stieglitz verheiratet und lebt auf dem großen Gut Sobotka. Was sie bis zur Hochzeit nicht wusste, war, dass Ax an Tuberkulose litt und die Krankheit gleich zu Beginn ihrer Hochzeitsreise wieder ausgebrochen war. Nun ist er schon seit Monaten in Davos und Frederike muss sich allein um das Gut kümmern. Im Frühjahr 1930 macht sie Zwischenstopp auf Fennhusen, bevor sie für ein paar Tage nach Berlin zu ihrer Freundin Thea fährt. Auf Fennhuse eskaliert die Situation mit ihrer Mutter, die ihr die Krankheit von Ax verschwiegen hatte. Ihr Stiefvater Erik hält zu Frederike, und verspricht ihr, auf Sobotka nach dem rechten zu schauen. Ax von Steglitz war sein Schützling. Das größte Problem, so schildert es Frederike, war auf Sobotka, dass die Dienstboten sie nicht für voll nahmen. Bis auf Lore, die sie von Fennhusen mitgenommen hatte. Nur gut, dass auch Tante Edel mit nach Sobotka kam. Am schlimmsten dort war der Inspektor, der den Betrieb entgegen den Anweisungen so führte, wie er es für richtig hielt. Hinzu kamen noch die politischen Umstände. Die Rechtspopulisten gewannen immer mehr Zuspruch. In Berlin trifft Frederike auf Rudolph, den sie vor zwei Jahren auf dem Sommerfest in Fennhusen kennengelernt hatte. Seine Zuneigung zu Frederike hatte er nicht verborgen gehalten. Sie hatten sich geschrieben, mehr aber dann nicht. Frederike überwindet ihre innere Scheu und genießt die wunderbare Zeit in seiner Gesellschaft. Doch mehr kann sie Rudolph nicht geben. Sie ist mit Ax verheiratet, auch wenn diese Ehe nur auf dem Papier bestand. Alexander von Steglitz, bei ihm drehte sich alles nur um seine Krankheit, seine Genesung. Er hatte kein Ohr für Frederike, las ihre Briefe nicht richtig. Und auch ihr Besuch bei ihm war ein Desaster.

"Die Jahre der Schwalben" ist der zweite Band der Ostpreußen-Saga von Ulrike Renk. Nach "Das Lied der Störche" konnte ich meine Ungeduld kaum zügeln, bis es endlich die Fortsetzung dazu gab. Diese Saga fesselt, ist spannend und sehr aufschlussreich geschrieben. Auch wenn die Geschichte auf wahre Begebenheiten beruht, bedarf es intensivste Recherche, um vieles korrekt, vor allem auch die politische Seite, wieder zugeben. Die Autorin versteht es, den Leser in die Geschichte mitzunehmen, Szenen, die bildhaft vor dem Auge ablaufen, runden das Ganze ab.  Obwohl das Schwergewicht des Romans bei Frederike als auch ihrer Familie und der Ehe mit Alexander liegt, gewinnt das Buch durch die einzelnen Handlungsorte, und den jeweils geschilderten Situationen. Die Gefühlslage der einzelnen Protagonisten werden sehr authentisch beschrieben, so dass man wirklich mehr den je mit ihnen fühlt. Ulrike Renk zeichnet in dem Buch ebenso die Gesellschaftsschichten um 1930 und später. Der Wechsel zwischecn Gefühl und Spannung kommt uneingeschränkt zum Tragen, so dass die Handlung mehr als realistisch wirkt und dem Leser ein entsprechendes Lebensgefühl der damaligen Zeit vermittelt.  Es ist nicht nur die damalige Zeit, sondern auch der Weg hin zum Zweiten Weltkrieg, der geschichtliche Hintergrund, der hier vermittelt wird. Dass Freud und Leid beieinander liegen, ist jedem bekannt.
Ich gehe jetzt nicht intensiver auf den Inhalt ein. Meines Erachtens sollte man das Buch wirklich lesen. Nur so viel: Frederike wird Witwe, lernt einen neuen Gutsbesitzer kennen und wird Mutter. Ihr Wunsch, den sie sich mit Ax nie hätte erfüllen können. Die von Mansfeld sind ebenfalls eine große Familie und einer der Brüder von Frederikes Mann spielt eine gewichtige Rolle in der Zeit des Krieges. Aber bitte lest selbst.

Ulrike Renk ist eine großartige Erzählerin, und hat mich schon mit ihrer "Australien"-Saga begeistert.
"Die Jahre der Schwalben" gehört mit zu den Büchern, die mich absolut gefesselt haben. Geprägt von Emotionen, Gefühlen und Spannung hat es mich in seinen Bann gezogen. Einmal angefangen, fällt es schwer, eine Lesepause einzulegen. Kein Buch mal so für zwischendurch; 560 Seiten. Das schöne romantische Cover ergänzt sich wunderbar zu dem ersten Band. Beide Bücher nebeneinander stehend, ein Genuss für das Auge.
Ein herausragender Roman, eine Saga, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Mich hat es rundum überzeugt.
Verdienter Platz auf meiner TOPTEN-Liste 2017.
Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ

► Das sehr ausführliche Nachwort am Ende des Buches gibt sehr ausführlich wieder, wie es zu dieser Geschichte kam, was und wo alles an Recherchearbeiten zu solch einem Roman gehört. So ein Buch ist nicht mal aus dem Handgelenk geschrieben und verdient Wertschätzung!

Zitate
S. 31 "Danke, Onkel Erik. Du bist der beste Vater, den ich mir vorstellen kann, auch wenn du nicht mein leiblicher bist."
"Ach Kind, jetzt werde ich sentimental …"

S. 477
"Die Schwalben sind schon ausgezogen", sagte Hans. "Ob sie wiederkommen?"
"Die Zugvögel kommen immer zurück."
"Auch in dieses Land?"
Frederike schluckte und wusste keine Antwort.

"Die Zeit der Kraniche" ist die Fortsetzung und der Abschluss der großen Ostpreußen Saga und erscheint am 13. Juli 2018.



Kurz nach ihrer Hochzeit erfährt Frederike, dass ihr Mann eine schwere Krankheit hat. Er geht in ein Sanatorium, und Frederike hofft auf seine Genesung. Doch als er stirbt, steht Frederike vor den Trümmern ihres Lebens. Allein und ohne eigenes Vermögen muss sie das Gut mit der großen Trakehnerzucht bewirtschaften. Jahre der Verzweiflung und Einsamkeit folgen, bis sie Gebhard von Mansfeld kennenlernt. Ganz langsam gelingt es ihr, wieder an das Glück zu glauben. Doch dann kommt Hitler an die Macht, und plötzlich weiß Frederike nicht, ob sie und ihre Liebsten noch sicher sind.

Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Romane „Die Seidenmagd“, „Die Heilerin“, „Die Frau des Seidenwebers“ und „Das Lied der Störche“, die Australien-Saga „Die Australierin“, „Die australischen Schwestern“ und „Das Versprechen der australischen Schwestern“ sowie die Ostreußen-Saga „Das Lied der Störche“ und „Die Jahres der Schwalben“ vor. Außerdem erschienen ihre Eifel-Thriller „Echo des Todes“ und „Lohn des Todes“. Mehr Informationen zur Autorin unter www.ulrikerenk.de

Freitag, 27. Oktober 2017

Kurzmeinung || Ein Laden, der Glück verkauft ~ Beth Hoffman

Buchkauf 12/2014
Beth Hoffman
Ein Laden, der Glück verkauft
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (2. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462046543
SBN-13: 978-3462046540
Originaltitel: Looking for me
Jenny Merling (Übersetzer)
Gebundene Ausgabe 16,99
Taschenbuch 9,99

© Cover - Info
VERLAG





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Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension

Die wundervolle Geschichte einer Frau, 
die ihren Traum vom eigenen Antiquitätenladen verwirklicht



"Ein Laden, der Glück verkauft" habe ich mir bereits im Dezember 2014 gekauft, aber leider erst in diesem Jahr gelesen. Hier nun mein Leseeindruck:

Buchanfang:
"Manche Menschen laufen dem Leben voller Vorfreude und mit ausgebreiteten Armen entgegen. Andere öffnen lieber erst einmal die Tür einen kleinen Spalt und spähen vorsichtig nach draußen. Dann sind da noch die, die sich vom Leben verabschieden, lange bevor ihr Herz aufhört zu schlagen - sie sind kaputt, verbraucht, am Ende."
Theodora Grace Overman erfüllt sich ihren Traum. Schon als junges Mädchen liebte sie es, alte Möbel zu einem neuen Schatz aufzuarbeiten. Die Begegnung mit einem Antiquitätenhändler ermutigt sie in späteren Jahren, diesen aufzusuchen, um sich ihren Berufswunsch zu erfüllen. Ihre Mutter verzeiht ihr dies nicht.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive von Theodora, kurz Teddi genannt; jeweils im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Nach und nach bekommt man den Blick für das Gewesene, dem Verlust des geliebten Bruders, seines geheimnisvollen Verschwindens. Wie tief Teddi mit Josh verbunden war und wie sehr sie als auch die Eltern unter dem Verlust leiden, zeigt sich. Josh war schon immer sehr naturverbunden und das spiegelt sich in den Beschreibungen der Landschaft und seiner Orte wieder. Sehr vorstellbar.
Schon im ersten Kapitel begegnet der Leser ein ganz besonderer Charme, der sich durch das ganze Buch zieht. Es offenbart sich eine besondere Atmosphäre, sehr überzeugend der Schreibstil der Autorin Beth Hoffman. Es sind teils die ruhigen, leisen Töne - an den richtigen Stellen -, die mich als Leser in den Bann des Buches gezogen haben. Es fiel mir sehr schwer, es nicht in einem Rutsch zu lesen. Und das ist auch gut zu. Es heißt ja schließlich "LESEGENUSS".

"Ein Laden, der Glück verkauft", gehört für mich definitiv zu meinen Jahreshighlights 2017.

Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ

 Genießen Sie das Buch. Ich kann es sehr empfehlen. 
Es hat seinen ganz eigenen Charme.


 Aus alten Möbeln kleine Schätze zaubern. Von Kindesbeinen an hat Teddi davon geträumt und dann wird dieser Traum eines Tages Wirklichkeit: ihr eigener Laden. Ein Roman über eine Frau, die ihr Glück mit eigenen Händen zu greifen weiß. Schönste Unterhaltung!
Als eines Sommertags Teddis Schicksal in Gestalt von Mr. Palmer, einem alten Antiquitätenhändler aus Charleston, auf der Farm ihrer Eltern in Kentucky auftaucht, dauert es nicht mehr lange und Teddi macht sich mit ihrem klapprigen Wagen und wenig Geld gegen den Willen ihrer Familie auf nach Charleston, South Carolina. Dort arbeitet sie viele Jahre in Mr. Palmers Antiquitätenhandel, immer in der Hoffnung, den Laden zu übernehmen, wenn Mr. Palmer in Rente geht. Doch es kommt alles anders: Der alte Mann stirbt plötzlich und der schöne Laden soll an Fremde verkauft werden. Aber Teddi gibt keine Ruhe, bis sie einen Weg findet, Mr. Palmers Laden selbst zu kaufen. Das liebenswerte Personal wird wieder eingestellt und »Teddis Laden« wird einer der schönsten Antiquitätenläden in ganz Charleston. Ihr Glück ist vollkommen, wären da nicht Miz Poteet, die fast täglich die wertvollsten Stücke klaut, und deren arroganter Sohn. Außerdem lässt Teddi das Schicksal ihres Bruders Josh nicht los, der seit Jahren spurlos verschwunden ist. Doch beide Geschichten nehmen überraschende Wendungen und verändern Teddis Leben von Grund auf.

Beth Hoffman wuchs auf der Farm ihrer Großeltern in Ohio auf. Sie interessierte sich von klein auf fürs Malen und Schreiben, wurde Innenarchitektin und gründete ihre eigene Firma. Nach einer schweren Erkrankung beschloss sie, ihren langgehegten Traum wahrzumachen und Romane zu schreiben. Ihr Debüt »Die Frauen von Savannah« war weltweit ein Erfolg. Beth Hoffman lebt mit ihrem Mann und drei klugen Katzen in Kentucky.
Website der Autorin 

Sonntag, 8. Oktober 2017

Rezension || Das Leuchten am Rand der Welt ~ Eowyn Ivey

Eowyn Ivey
Das Leuchten am Rand der Welt
Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: Rowohlt, Kindler; Auflage: 1 (18. August 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3463406810
ISBN-13: 978-3463406817
Originaltitel: To the Bright Edge of the World
Ruth Hulbert (Illustrator), Claudia Arlinghaus (Übersetzer), Martina Tichy (Übersetzer)
€ 22,95
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oder bei dem Buchhändler eures Vertrauens



Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ

Mit einem Schreiben an den Museumskurator in Alpine, Alaska, beginnt der neue Roman von Eowyn Ivey "Das Leuchten am Rand der Welt". In diesem Schreiben teilt Herr Walter Forrester mit, dass die Geschichte seines Großonkels Allen Forrester, aufgezeichnet durch Briefe und Tagebücher seiner Alaska-Expedition 1865, nicht verloren gehen dürfe. Ebenso von dessen Frau Sophie. Er, Walter Forrester, habe keine Nachkommen und auch ansonsten sei familiär niemand mehr da. Es sei ihm wichtig, dass die Unterlagen einen guten neuen Aufenthalt bekämen. Colonel Forrester war von der Regierung ermächtigt worden, eine Expedition ins Innere Alaskas flussaufwärts des Wolverine Rivers durchzuführen, aufzuzeichnen für die Regierung.
In wechselnden Kapiteln schildern jeweils Allen und Sophie Forrester in Tagesabschnitten die Handlung, immer wieder unterbrochen durch den laufenden Schriftverkehr zwischen Joshua Sloan, dem Kurator, und Walter Forrester.
Zur Expeditionsmannschaft gehört auch Mr. Pruitt. Dieser soll mit seiner Kamera so viel wie möglich Bilder machen. Sophie ist begeistert von der neuen Technik. Sie liebt die Natur und zeichnet. Was wäre da das Fotografieren für ein Vorteil. Umso  mehr freut sie sich darauf, ihren Mann bis Sitka begleiten zu dürfen. Vielleicht kann sie bis dahin Mr. Pruitt überzeugen, ihr den Umgang mit der Kamera verständlich zu machen. Allen und Sophie sind gerade mal ein Jahr verheiratet.. Dass sie ihn begleiten wird, wird nicht gerade gut von den anderen Frauen in der Garnison Vancouver aufgenommen. Doch das Leben macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie ist schwanger und muss verzichten.
Die Berichte über die Expedition ist spannend und hochinteressant geschrieben. Auch wenn es sich um fiktive Personen handelt, wurde Ivey durch die historische Reise ins Inland von Alaska des Lt. Heny T. Allen 1885 hierzu inspiriert. Und dessen Aufzeichnungen waren für die Autorin eine wahre Goldgrube. Warum ich das hier so aufführe? Wenn man ein wirklich tolles, faszinierendes Buch liest, und dann hinter die "Kulissen" schaut,  wird einem klar, wie viel Zeit an Recherche hierin steckt, um es glaubhaft herüber zu bringen. In bildhafter Sprache bringt die Autorin die Entbehrungen, aber auch die Schönheit der Gegend herüber. Und ebenso klar stellt sie die Charaktere auf. Großartig, authentisch. Mythos und Magie, die Kultur der damaligen Einwohner, aber auch die harte Realität des Lebens, der Lebensumstände.
Sophie Forrester, eine für die damalige Zeit moderne Frau, ihre Geschichte, ihren Weg zu lesen, war beeindruckend. Man könnte meinen, es bräuchte für Sophie ein eigenes Buch. Dem kann ich so nicht zustimmen. Gerade die Verbindung zwischen ihr und Allen kommt durch die großartige Abstimmung der jeweiligen Kapitel sehr gut hervor. Die Liebe zwischen ihr und Allen ist förmlich spürbar, trotz aller Höhen und Tiefgen. Ihre Entwicklung, die Liebe zur Fotografie, all das zeigt auf, wie sehr Sophie die Natur liebt. Und ihr dabei hilft, ihren Schmerz über den Verlust zu überwinden.
Die alten Schwarz-Weiß-Fotos, die Zeichnungen, die Beschreibungen zu den Artefakten geben dem Buch noch einmal das gewisse Etwas.
Es gäbe noch viel mehr zu dem Roman zu schreiben. Meine Anerkennung und Respekt hat die Autorin auf jeden Fall.
Ich war von "Das Schneemädchen", dem ersten Roman der Autorin, sehr beeindruckt. "Das Leuchten am Rand der Welt" ist natürlich eine andere Geschichte, aber genauso gut, oder sogar noch irgendwie besser☺
 Das Hardcoverbuch zeichnet sich ebenfalls aus, dass es ein Lesebändchen hat. Heutzutage leider eine Rarität bei Büchern.
Eine spannend erzählte Geschichte, ihre Beschreibung der Landschaft von Alaska, die lebendigen Charaktere geben dem Leser das Gefühl, mittendrin in der Handlung zu sein.
Es zeigt aber auch auf, dass wir die Achtung vor der Natur nicht verlieren dürfen. Alles ist ein Miteinander, Mensch und Natur.
Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ 6 Lesegenuss-Bücher  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ (Höchstwertung)
und es kommt auf die Liste meiner Top-Ten 2017.

Eowyn Ivey wuchs in Alaska auf, wo sie noch heute mit ihrem Mann und zwei Töchtern lebt. Sie studierte Journalismus und kreatives Schreiben und arbeitete zehn Jahre lang als preisgekrönte Redakteurin und Buchhändlerin. Ihr Debüt "Das Schneemädchen" war international ein großer Erfolg und wurde für den Pulitzer Preis nominiert. "Das Leuchten am Rand der Welt" ist ihr zweiter Roman.

Ein Roman über eine abenteuerliche historische Expedition, eine tiefe Liebe zwischen zwei Forschernaturen und die Geheimnisse einer ungezähmten, spektakulären Natur, mit einer Prise Magie: der neue Roman der preisgekrönten Autorin von "Das Schneemädchen". Aufwändig gestaltet mit vielen Illustrationen, Originalfotos und -dokumenten.
Winter, 1885. Lieutenant Allen Forrester erhält den Auftrag seines Lebens: er soll im Namen der U.S. Armee den Wolverine River in Alaska erforschen. Seine Expedition verspricht endlich Erkenntnisse über diesen geheimnisvollen, unerforschten Landstrich, doch niemand vermag vorauszusehen, was Allen und seine Männer dort erwartet.
Seine junge Frau Sophie lässt Allen in Vancouver zurück – sie ist schwanger. Leidenschaftich gern hätte die Naturkundlerin ihren Mann in die Wildnis begleitet. Was sie jedoch nicht ahnt: Die Zeit der Trennung wird ihr ebenso viel Mut abfordern wie ihrem Ehemann.

Eine fantastische Geschichte von einer großartigen Autorin

Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag  für das Leseexemplar.
Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung

Montag, 1. Mai 2017

| Rezension | Madame Cléo und das grosse kleine Glück ~ Tanja Wekwerth

Tanja Wekwerth
Madame Cléo und das grosse kleine Glück
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (6. März 2017)
304 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3959670621
ISBN-13: 978-3959670623
€ 14,00

 Cover - Info -VERLAG








Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension


Vögel im Käfig sprechen vom Fliegen.
Freie Vögel fliegen.
Aus China

B̲̲u̲̲c̲̲h̲̲a̲̲n̲̲f̲̲a̲̲n̲̲g̲̲
Cléopatre Aglaide Victorine de Pierret-Monchouaris, kurz Cléo genannt, sammelte antike Vogelköfige. Da ihr aber nichts auf der Welt so grausam erschien wie ein eingesperrter Vogel - und die damit verbundene Symbolik -, waren die sieben Käfige unbewohnt geblieben, was mit der Zeit ziemlich langweilig geworden war. Deswegen ... hatte Cléo die Vogelbauer auf den Balkon gebracht, die Türchen abmontiert und Futter hineingestreut...


Seit 1984 lebte Cléo in der Akazienstraße in Berlin. Nach dem Tod ihres Mannes verließ sie Paris, aber ihre Erinnerungen nahm sie mit. Früher war sie mal ein bekanntes Model bei Mademoiselle Chanel gewesen. Und ein Hauch von Chanel No. 5 umgab sie immer. Es gehörte für sie dazu wie die Luft zum Atmen. Alles andere war Vergangenheit. Nur das Jetzt zählte. Dazu auch der tägliche Kampf ums Überleben. Vor allem die angekündigte Mieterhöhrung aufgrund Sanierungsmaßnahmen traf sie hart. Sie hatte nur wenige Nachhilfeschüler in Französisch, die aber die Kosten nicht auffangen konnten. Und das Alleinsein auch nicht. Kurzentschlossen nimmt sie Adamo und seine kleine Tochter Mimi, Magdalena auf, die ihr geliebtes Wohnzimmer beziehen. Adamo war Witwer und wollte in Berlin neu anfangen. Dafür sparte er jeden Cent. Sie kamen zurecht, diese neue Wohngemeinschaft, freundeten sich an und dank Mimi kehrt die Sonne in Cléos Wonung zurück und auch die Einsamkeit hat ein Ende.
Zitat S. 45
Lächelnd schloss Cléo die Augen und empfand … Dankbarkeit. Eine große, allumfassende Dankbarkeit, die wie eine Sonne zu leuchten begann, sich wärmend in ihr ausbreitete und …


Zurch Zufall findet Cléo einen geblümten Rucksack im Wohnzimmer unter Mimis Klappbett; prall gefüllt mit 500-Euro-Scheinen. Nach endlosen Diskussionen wird beschlossen, das Geld zu verschenken. Immer ein 500-Euro-Schein in einen Umschlag mit einem Zettel. Und so wird es gemacht. Mehr dazu nicht, weil es einfach zu viel vom Inhalt und Verlauf der Geschichte verraten würde.
Doch manchmal hat auch das Glück seine Hände im Spiel und so kann der Traum von Cléo in Erfüllung gehen. Sie fliegt mit Adamo und Mimi für ein paar Tage nach Paris. Einmal in ihrem Leben wollte sie noch die Vergangenheit besuchen und dazu gehörte auch der Laden von ‚Coco‘ Chanel. War es ein Wink des Schicksals, die Beharrlichkeit von Mimi, das Geschäft von innen anzuschauen, das Flair zu genießen? Für Cléo wird es ein Schubs, ihre Perspektive zum Leben zu ändern, sich zu öffnen, Neues zu wagen. Ist man mit 70 Jahren schon alt? Ich denke nicht.

Was für eine wunderbare Idee, die Tanja Wekwerth märchenhaft umgesetzt hat und somit anderen Menschen Mut machen sollte, nicht aufzugeben.
Cléo ist eine Romanfigur, die man sofort ins Herz schließt. All ihre Schritte und Taten waren nachvollziehbar, im Gegensatz zu ihrem Untermieter Adamo, der sehr in der Schwarz-Weiß-Einstellung lebte.
Ich bin von dem mitreißenden, zauberhaften Schreibstil ganz begeistert. Alles wird so lebendig beschrieben, so dass man sich in die Geschichte versetzt fühlt und nicht nur in die Geschichte, auch die Handlungsorte umgeben einen bildhaft. Nur wenige Seiten und ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Sympathische Protagonisten, aber auch die Ernsthaftigkeit gewisser Dinge machen das Buch zu einem Lesegenuss.
Mit viel Gefühl erzählt die Autorin eine Geschichte, auf den ersten Blick scheinbar nichts besonderes, doch dann verliert man sich - positiv - in ihren Worten. Die Lebensfreude von der kleinen Mimi, einfach herrlich zu lesen. Ein großes Kompliment an die Autorin, wieviel kluges, tiefsinniges, berührendes sich in diesen 304 Seiten findet.
Der Schreibstil ideenreich - träumerisch. Aber dennoch sprühen die Seiten vor Lebensfreude, zeigen auf, das Leben zu leben und jeden Moment zu genießen. Die Autorin schafft es, direkt das Herz des Lesers zu erreichen.  Auch wenn ich den nachfolgenden Satz schon einmal in einer Rezension geschrieben habe, ich wiederhole ihn hier gern, denn er passt so wunderbar:
Das Buch ist wie eine Mozartkugel, die man langsam genießen muss!
Probiert es aus - für mich ist es ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr und somit gebe ich meine absolute Kauf-/Leseempfehlung!

Jedes Buch ist eine eigene Persönlichkeit.

Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ 



[̲̲̅̅V̲̲̅̅i̲̲̅̅t̲̲̅̅a̲̲̅̅]
Tanja Wekwerth wurde in Berlin geboren. In Paris studierte sie Sprachen, arbeitete in verschiedenen Berufen (u.a. Übersetzerin, Model, Stewardess) und schrieb 1999 ihren ersten Roman. Weitere Veröffentlichungen erfolgten im Droemer Knaur Verlag: "Das Haus der Hebamme", "Esthers Garten", "Mitternachtsmädchen".
"Ein Hummer macht noch keinen Sommer" erschien 2013 bei Goldmann/Random House.
Ihr neuester Roman "Madame Cléo und das große kleine Glück" erscheint im März 2017 als Hardcover bei HarperCollins Germany.
Neben dem Schreiben ist die Fotografie Tanja Wekwerths große Leidenschaft.
Mehr Information unter www.tanjawekwerth.de


B̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅h̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅f̲̲̅̅o̲̲̅̅]

Einst war Madame Cléo ein erfolgreiches Pariser Mannequin, heute kann sie kaum noch ihre Altbauwohnung in Berlin bezahlen. Daher vermietet sie ein Zimmer unter und findet in Adamo und seiner kleinen Tochter Mimi wahre Freunde. Doch die Vergangenheit lässt Madame Cléo, die Grande Dame mit Herz, nicht los. Ein großer, unerfüllter Traum erwacht zu neuem Leben, als Mimi eines Tages eine riesige Summe Geld findet. Madame Cléo hat eine bezaubernde Idee und jede Menge Briefumschläge ...
Ein Roman, der den Duft des Glücks verströmt, von charmanter Sehnsucht und einer Prise Großstadt-Märchen


Dieses Buch spricht eine eigene Sprache.
All meine Sinne und Emotionen wurden berührt.
Im wahrsten Sinne des Wortes märchenhaft.
 

Sonntag, 30. April 2017

| Rezension | Jeder Tag kann der Schönste in deinem Leben werden ~ Emily Barr

Emily Barr
Jeder Tag kann der Schönste in deinem Leben werden
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (23. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 384144007X
ISBN-13: 978-3841440075
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Aus dem Englischen von Maria Poets
€ 16,99

Cover - Info - Kauflink
VERLAG





Flora hat kein Gedächtnis und nur eine Erinnerung: 
Und dafür geht sie bis ans Ende der Welt.
❀• Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ  •❀
"Jeder Tag kann der Schönste in deinem Leben werden" sprach mich nicht nur durch das Cover an, sondern auch der Thematik. Es geht um die siebzehnjährige Flora, die eine anterograde Amnesie hat. Alles was wichtig ist, hat sie  notiert, sei es auf dem Arm, in ihrem Erinnerungsbuch und überall finden sich Notizen. Wer kennt sie nicht, die gelben kleinen Zettel, mal mehr, mal weniger. Flora durfte mit ihrer Freundin Paige zu einer Abschiedsparty, obwohl sie von ihrer Mutter behandelt wird wie eine Glucke, die ihr Küken hütet. Dort trifft Flora auf Drake, der sie küsst und diesen Kuss vergißt sie nicht.
Die Ich-Erzählerin Flora schildert die Geschehnisse aus ihrer Sicht und gibt einen tiefen Blick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Ich habe sie sehr schnell in mein Herz geschlossen.
Warum aber gerade dieser eine Kuß von Drake sich bei Flora dermaßen im Gedächtnis festgesetzt hat, war bis zum Ende nicht klar. Man kann nur erahnen bzw. spekulieren. Ist es eine flüchtige Erinnerung an ihren Bruder, der im Endeffekt zum Schluss eine wichtige Rolle in Floras Leben spielt.
Ihren Gedächtnisverlust haben Floras Eltern ihr so erklärt, dass sie mit zehn Jahren bei ihr einen Gehirntumor festgestellt haben und nach der Operation das Gehirn nicht mehr voll funktioniert. Flora wirkt kindlich, obwohl ein Teil ihrer Gedanken reif wirken. Allerdings wird sie von ihrer Mutter noch immer wie ein kleines Kind behandelt, so wie damals halt, wo sie zehn Jahre war. Diese kann und will nicht zulassen, dass ihre Tochter erwachsen wird.
Und dann macht Flora sich auf eine weite Reise in die Arktis. Da war der Junge, Drake, der sie geküßt hatte.
Ich habe Eisbären gesehen schreibe ich auf die Handfläche meiner linken Hand, denn dass ist die einzige Stelle, an der noch Platz ist.
Zitat S. 210


Eine sehr interessante Story mit einer liebenswerten Hauptcharaktere. Das Thema macht nachdenklich und wirft die Frage auf, welche Zukunft hat Flora? Definitiv keine verträumte oder harmlose Geschichte. Flora ist hungrig nach dem Leben und sie stellt sich der Herausforderung, die sie sich selbst vorgegeben hat.
Das Ende bringt Gänsehautmomente, denn damit hatte ich so nicht gerechnet. Ich war berührt, ergriffen …
In diese Geschichte taucht man ein, denn sie lässt einen nicht los.
Bücher hinterlassen Spuren beim Leser, und genau daran erinnern wir uns. Es ist wichtig, einen Weg zu finden, auch wenn man nicht alles kann. Doch zumindest eine Ahnung hat, wo und mit wem er zu finden ist. Sei es wie mit Flora's Tattoo »Flora - Sei mutig!«
Irgendwie habe ich Ebbe und Flut, die Gezeiten, vor Augen gehabt, als sehr schnell klar wurde, da agiert eine Siebzehnjährige wie eine Zehnjährige und umgekehrt. Und doch war da ein Zwischenraum, wie Wellen, die innehielten, die Flut zu stoppen, um den Blick freizugeben auf den Boden, auf das Jetzt.

"Jeder Tag kann der Schönste in deinem Leben werden" - mein Lesehighlight 2017. 


Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ 

[̲̲̅̅V̲̲̅̅i̲̲̅̅t̲̲̅̅a̲̲̅̅]

Emily Barr arbeitete lange Zeit begeistert in einer trubeligen Zeitungsredaktion. Manchmal sehnte sie sich jedoch nach einer stillen Ecke, um die Geschichten aufschreiben zu können, die ihr im Kopf rumspukten. Schon als Kind hatte sie nachts immer ihren Vater gehört, der auf seiner alten Schreibmaschine Romane schrieb. Emily lernte dadurch, dass man seine Träume verwirklichen kann, wenn man es nur will. Also begann sie selbst mit ihrem ersten Buch. Mittlerweile hat Emily einige Bücher veröffentlicht. ›Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben sein‹ ist ihr YA-Debüt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Cornwall, England.

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Eine außergewöhnliche Geschichte - berührt und macht nachdenklich

Herzlichen Dank an den FISCHER FJB Verlag  für das Leseexemplar.
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