► Hinweis - Blogposts ◄
Links in meinen Posts kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung. Diese Info erfolgt aufgrund der DSGVO. Diese können zu anderen Webseiten, sei es Verlags- oder Autorenseiten, Facebook oder andere Blogs führen. Ebenso Coverabbildungen. Mein Blog ist ein Hobbyblog. Von daher erfolgen diese Links ohne jedweden Auftrag oder eine Bezahlung. Ich habe keine Affiliate-Links in meinen Posts eingefügt. Rezensionsexemplare geben meinen persönlichen Leseeindruck wieder. Ich erhalte hierfür kein Geld oder jedweden anderen Obolus. Die Bücher werden gemäß §2 Nr. 5 TMG deklariert bzw. mit Danksagung an den Verlag für das Exemplar.
In den Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit. (Thomas Carlyle)
Posts mit dem Label Gmeiner-Verlag werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gmeiner-Verlag werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 26. März 2016

|| Rezension || Heidezauber ~ Christine Rath

Christine Rath
Heidezauber
Ein Romantikkrimi auf Sylt
Broschiert: 381 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag; Auflage: 1., 2016 (3. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839218136
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
€ 11,99


 Cover - Info - Kauflink
VERLAG





Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension


❀•.Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ  Leseeindruck  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ.•❀

In "Heidezauber", dem neuen Buch von der Autorin Christine Rath, geht es darum, dass Lisa Wendler, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, den letzten Willen ihres Vaters erfüllen soll. Diese Reise führt sie nach Sylt, ein Ort, den sie aus Urlauben in ihrer Kindheit her kennt. Dort soll sie eine gewisse Alma suchen, deren Name ihr allerdings überhaupt nichts sagt. Ihr Vater hatte verfügt, dass sie eben besagter Frau ein Päckchen geben soll. Was also hatte es mit diesem geheimnisvollen Päckchen auf sich. Was hatte der Vater all die Jahre vor seiner Tochter geheimgehalten? Lisa war ohne Mutter aufgewachsen. Diese hatte die junge Familie verlassen, als sie noch klein war. Das ihr Vater auf ein neues Lebensglück zugunsten Lisa verzichtet hatte, stelt sich erst im Laufe der Handlung heraus.
Auf Sylt findet Lisa Unterkunft bei dem alten Johann Johannsen. Und ihr Zimmer, das "Spatzennest" gibt ihr Geborgenheit.
Auslöser für diese spontante Abreise war der Affront auf der Geburtstagsfeier ihres Mannes Andreas. Er wurde 50 Jahre und das wurde dementsprechend gefeiert. Doch es war auch der Tag, an dem Lisas Vater starb. Als sie spät in das Restaurant zurückkehrt, sieht sie die Affäre ihres Mannes, eng umschlungen, beide nehmen Lisa gar nicht wahr.

"Heidezauber" ist ein Buch, was man genießt und kaum aus der Hand legen kann. Man taucht ein in die Landschaftsbeschreibungen, deren Schauplätze. Es ist alles so lebendig geschrieben, dass man am liebsten seinen Koffer packen und durch die - noch - vorhandene Natur wandern möchte.
Das Thema und die Insel waren von Anbeginn  gut geschrieben, so dass sich die Handlung flüssig liest. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Mir hat es gefallen, wie sie sich ihren Problemen gestellt hat und auch ihre Weiterentwicklung, so dass trotz aller Problematik Lisa einen Neustart wagt. Wenn Protagonisten sich langsam verändern und einen Weg zueinander finden, wenn es Momente gibt, die traurig machen, dann wiederum die glücklichen Momente, kann es nur ein ganz tolles Buch sein.

"Heidezauber" beinhaltet viele Themen, sei es die Liebe, Hoffnung, gescheiterte Beziehung und Verlust, und dann eben dieses Familiengeheimnis, das es zu lösen gilt. Die Auflösung des Geheimnisses und der verschiedenen Handlungsstränge, sei es um die Machenschaften der Immobiliengurus als auch Familienbande, hat mir außerordentlich gut gefallen.
Eine wunderbare Lektüre, egal ob für den kommenden Urlaub oder daheim, ist es ein absolutes Must-have, vor allem für Leser, die Christine Raths vorherigen Bücher schon kennen.
→ Nimm dein Leben in die Hand ←

Zitat S. 96
"… Ich schließe die Augen, atme tief ein, breite die Arme aus und fühle mich auf einmal beinahe so frei wie die Möwe, die über mir kreist. Alle belastenden Gedanken der letzten Zeit fallen von mir ab und werden vom Wind über das weite Meer davongetragen. …"

Ich gebe fünf Lesegenuss-Bücher und empfehle das Buch gern weiter.


Zur weiteren Information gibt es hier die Buchinfo lt. Verlag:

Inselgeheimnis  Tiefviolett leuchtet die Heide vor dem Reetdachhaus in Kampen. Hier hat Lisa die glücklichsten Urlaubstage erlebt. Als ihr geliebter Vater stirbt, soll sie dessen letzten Wunsch erfüllen und ein geheimnisvolles Päckchen an eine gewisse Alma überbringen. So reist Lisa noch einmal auf die Insel, auch um wieder neue Kraft zu schöpfen. Am Strand lernt sie Sven kennen, der sie magisch anzieht und zugleich verunsichert. Als Lisa kurz darauf den alten Johann, ein Sylter-Original, verletzt und bewusstlos auffindet, wird sie misstrauisch. Sie forscht nach und kommt schließlich hinter ein düsteres Geheimnis.

❀•.Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ  Vita  Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ.•❀

Die Autorin Christine Rath, Jahrgang 1964, lebt und schreibt am schönen Bodensee, wo sie mit ihrer Familie ein kleines Hotel betreibt._x000D_ Hier findet sie durch die vielen interessanten Begegnungen und Situationen mit anderen Menschen viele neue Ideen für ihre Romane. Ihre Wurzeln hat sie jedoch an der Ostsee und auf der Insel Sylt, auf der ihre Eltern einige Zeit lebten. An beiden Meeren findet sie in der zauberhaften Natur Ruhe und Erholung.
 

Wirklich außergewöhnlich erzählt -  ruhig und trotzdem spannend!

Sonntag, 9. August 2015

|| Kurzreport || Glückskekssommer - Kerstin Hohlfeld

Kerstin Hohlfeld
Glückskekssommer
Broschiert
420 Seiten
Verlag: Gmeiner, A; Auflage: 2 (7. Februar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839211472

€ 11,90





Meine Lesemeinung:
"Glückskeks I - Heute Abend hält das Schicksal etwas für Sie bereit."
Mit diesem Spruch beginnt das Buch "Glückskekssommer, dem ersten Band zur Rosa-Redlich-Reihe.
Es ist Asia-Woche im Discounter und Oma-Tag für Rosa. Vor Jahren waren beide nach Berlin gezogen und in sporadischen Abständen trafen sie sich. Rosas Oma liebte die asiatische Lebensart und hoffte, eines Tages ihren Traum in die Tat umsetzen zu können: Eine Reise nach China. Es war ebenso Ritual am Oma-Tag, dass sie Rosa mit Glückskeksen beschenkte. So findet sich bei jedem neuen Kapitel ein neuer Spruch aus einem Glückskeks. Welchen Bezug er auf die laufende Handlung hat, lässt sich gut nachvollziehen.
Rosa steht kurz vor ihrem Abschluss als Schneiderin - ebenso wie ihre Cousine Lila. Beide lernen im Atelier von Helene Senner. Doch welche von beiden wird nach der Lehre übernommen? Eigentlich ist alles klar, denn Rosa kann furchtbar gut nähen und hat so tolle Ideen. Lila und Rosa kennen sich von klein auf, sind zusammen aufgewachsen in diesem kleinen Provinzdorf, wo jeder jeden kennt. Nach etlichen Irrwegen meistert Rosa nunmehr ihre Lehre, lebt mit Lila zusammen in deren Wohnung. Einen Freund hat sie auch, Rob. Dann aber schlägt das Schicksal kräftig zu und wirft Rosa aus der Bahn. Die Filmdiva Eav Andrees trägt ihr Meisterstück zur Berliner Filmnacht und es kommt hart, ganz hart. Eine Naht reißt ... und alles ist aus. Rob, der Freund und Lila können sie nicht trösten, und trösten sich selbst.

Bis Rosa hinter die Affaire der beiden kommt, dauert es. Sie fliegt aus Lilas Wohnung und kommt, mit einer Zwischenstation bei der Oma, bei einer früheren Schulkollegin unter. Inzwischen hat sie einen Job in einer kleinen Schneiderei mit einer herzensguten Meisterin. Dort hat sie auch Vicki getroffen. Meine Güte, was war aus der geworden!

Also Rosa, richte dein Krönchen und steh wieder auf. Das Prinzessinnenleben ist vorbei. Mach was aus deinem Leben. So und nicht anders musste das Motto für die weitere Zukunft von Rosa Redlich heißen.

Klasse, ich habe mich selten so gut unterhalten gefühlt. Hier stimmt wirklich alles und am Ende war ich richtig "sauer", dass das Buch schon zu Ende war. Nur gut, dass ich noch die drei Folgebände lesen darf!

Es gibt nichts von meiner Seite zu kritisieren, das war Lesegenuss pur! Und was für Überraschungen das Buch noch bereit hält, nun lest selbst.

"Glückskeks Nr. 13
Rüge deine Familie im Verborgenen und lobe sie in der Öffentlichkeit!"


Ich gebe fünf Lesegenuss-Bücher und verzichte auf eine ellenlange Rezension. Es gibt schon zig davon und so habe ich die Kurzfassung gewählt ♥


Buchinfo lt. Verlag:
"Heute Abend hält das Schicksal etwas für Sie bereit!" Eigentlich glaubt die angehende Schneiderin Rosa Redlich kein bisschen an das Schicksal und schon gar nicht an die Prophezeiungen aus Discounter-Glückskeksen. Aber dieser Spruch hat es ihr ausnahmsweise angetan, denn im Moment scheint sie eine echte Glückssträhne zu haben. Ausgerechnet die berühmte Filmdiva Eva Andrees hat Rosas Gesellenstück entdeckt und möchte "dieses Traumkleid und kein anderes" für ihren Auftritt bei der Berliner Filmnacht. Doch kann das Schicksal wirklich in einem Keks geschrieben stehen?

Rechte: Cover / Info - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung beim  Verlag

Sonntag, 7. Dezember 2014

(Rezension) Wadenbeißer - Sonja Liebsch


Sonja Liebsch
Wadenbeißer
Broschiert
277 Seiten
Verlag: Gmeiner, A; Auflage: 1 (2. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839215708
€ 9,99

auch als EBOOK erhältlich

Cover - Info - Quelle VERLAG
Kauflink





Maxi staunt nicht schlecht, als eines Tages ihre exzentrische Schwester Sybille samt Hund vor der Tür steht. Die Kölner Kosmopolitin sucht nach ihrer Trennung ausgerechnet in der schwäbischen Provinz Unterschlupf. Und das genau zum falschen Zeitpunkt, denn Maxi startet nach der Familienpause gerade beruflich durch. Als sie sich jedoch in einer TV-Talkshow kritisch zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie äußert, bringt sie sich und ihre Familie in ernste Schwierigkeiten.

Meine Meinung:

Manchmal kommt es anderes als geplant. Maxi hatte mit ihrer kleinen Familie einen Ausflug geplant, Alex, ihrem Mann und den beiden Söhnen Till und Jan. Doch unverhofft und völlig überraschend steht ihre große Schwester Sibylle vor der Tür. Der Kontakt zwischen den beiden Schwestern lief schon seit Jahrenauf Sparflamme. Nach gut 20 Jahren hatte sich ihr Lebensabschnittsgefährte Stefan von ihr getrennt und sie musste aus dem Loft im Kölner Stadtteil Ehrenfeld ausziehen. Wohin? Also erst mal zur kleinen Schwester. Eine Lösung wird sich finden. Soviel dazu.
Nun saß sie da, Sibylle, die immer anders war als Maxi. Nur gut, dass ihre Beziehung kinderlos war. Aber das war von Stefan und Sibylle bewusst so geplant gewesen. Doch was konnte ihre Schwester überhaupt? Denn Maxi hatte nun nach der Familienpause wieder angefangen zu arbeiten. Sibylle hingegen war die verwöhnte Frau an der Seite von Stefan, der gutes Geld verdiente. Total versnobt, brachte Maxi fast zum Explodieren. Sibylle war zu nichts zu gebrauchen, eine zusätzliche Belastung in ihrem Haushalt. Das ihr geliebter Stefan mit einer anderen jüngeren Frau eine Familie gründen wollte, hatte Sibylle völlig aus der Bahn geworfen. Selbstmitleid, so hieß ihr neuer Begleiter. Und ihre Anwesenheit im Haus wird immer mehr zu einer Geduldsprobe, nicht nur für Maxi, auch ihrer Ehe. Denn Alex zieht sich sehr zurück. Die beiden Jungs haben eine Aversion gegen ihre Tante.
Dann knallt die Bombe, als Maxi in einer TV-Talkshow sich zum Thema Beruf und Familie sehr kritisch äußert und wie bringe ich alles unter einen Hut?
Handlungsort ist am Bodensee. Nach jedem Kapitel folgt eine Kolumne, die Bezug nimmt auf die Frau und ihre Stellung in der Gesellschaft, ihrer Wertschätzung, Berufsleben, Familie. Ganz zum Ende gibt es eine Extrakolumne mit dem niedlich gezeichneten kleinen Hund, ein „Wadenbeißer“.
Tja, und die gibt es auch im menschlichen Leben, diese „Wadenbeißer“.

Und der Weisheit letzter Satz lässt erkennen, dass Menschen eine zweite Chance verdient haben.
Positive Energien, ein guter Zusatz, bringt oft ein überraschendes Ergebnis.
Ich habe mich gut unterhalten mit dem Buch von der Autorin Sonja Liebsch, auch wenn ich den Vorgänger nicht kenne. Eine nette Lektüre für Zwischendurch, auch wenn vielleicht ein bisschen früh schon die Richtung erkennbar ist.
Was in „Wadenbeißer“ klar herauskommt und im realen Leben immer noch in den Köpfen mancher festsitzt, dieses Vorurteil, dass Denken: „FRAU gehört ins Haus“.

MANN = mein Haus, mein Auto, mein ...
FRAU = mein Mann, meine Kinder, meine Küche ... oder lieber so
               meine Küche, meine Kinder, mein Mann ...
egal, macht euer Ding!


Gute Unterhaltung mit dem „Wadenbeißer“!




Sonja Liebsch wurde 1972 in Mönchengladbach geboren. Als Kind hatte sie die unterschiedlichsten Berufswünsche: Bibliothekarin, Tierärztin, Kinderpsychologin, Hotelmanagerin. Sie studierte Tourismusbetriebswirtschaft und wurde schließlich in der Nähe des Bodensees sesshaft. Sie ist in der Sprach- und Leseförderung tätig und hat bereits mehrere Spiele veröffentlicht. "Wadenbeißer" ist nach "Muttertier @n Rabenmutter" ihr zweiter Roman. Ihre Berufswünsche hat sie alle realisiert. Als Mutter von zwei Kindern ist täglich psychologisches Know How gefordert, sie arbeitet für die örtliche Pfarrbücherei und ihrem Kater hat sie schon so manches Mal das Pfötchen gehalten. Nur das mit dem Hotel hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt! 

► Es gilt der Hinweis unter dem Header! ◄
Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
 

Montag, 29. September 2014

►Rezension ◄ Liebesinsel am Deich - Sigrid Hunold-Reime


Sigrid Hunold-Reime
Liebesinsel am Deich
Broschiert
243 Seiten
Verlag: Gmeiner, A; Auflage: 1 (2. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839215685
€ 9,99

auch als eBook

© Rechte: Cover / Quelle Verlag
Gmeiner






Freundschaftsdienste  September und Schietwetter an der Nordseeküste. Tomke Heinrich landet mit Karl, ihrer Sommerbekanntschaft, im Bett. Ein Fiasko. Tomke flüchtet in ihre Pension, doch der Tag hält eine weitere Überraschung für sie bereit: Tomkes Jugendfreundin Dörte steht vor der Tür und braucht Hilfe. Und da gibt es noch Dagmar, Dörtes jugendliche, lebenshungrige Mutter, die durch einen harmlosen Freundschaftsdienst ein Karussell aus Missverständnissen, Betrug, viel Geld und Liebe in Bewegung bringt …
  
Meinung:
Wer das Buch „Die Pension am Deich“ kennt, kann nunmehr Neues aus dem Leben von Tomke Heinrich lesen. Diese unterhält ja eine kleine Frühstückspension in Horumersiel. Die alleinstehende Tomke hatte sich vor wenigen Monaten mit dem pensionierten Postbeamten Karl aus Hannover angefreundet, der mit seinem Wohnwagen auf dem Campingplatz den Sommer verbrachte. Eigentlich wollte er ja gar nicht so lange bleiben, entschied sich dann aber doch anders. Tomke und Karl waren gute Freunde, führten tolle Gespräche miteinander und so hätte es auch bleiben können. Ja, bis genau zu dem einen Tag, an dem sie Sex miteinander hatten. Das Ganze endete jedoch in einem Fiasko und Tomke flüchtet nach Haus. Dort angekommen, erwartet sie die nächste böse Überraschung. Dörte, ihre langjährige ehemalige Jugendfreundin, bittet sie um Hilfe, und das nach acht Jahren eisiger Funkstille. Das alles hatte natürlich seine Gründe, die mit Tomkes vergangener Ehe zu tun hatten. Es vergeht nur wenig Zeit und Dörte steht vor ihrer Tür. Als ob damit nicht genug Chaos wäre, taucht auch noch Dörtes Mutter Dagmar auf. Dörte ist mehr als erfreut über Dagmars Anwesenheit.
Anscheinend trug Tomke ein unsichtbares Schild mit sich „Seelendoktorin“. Hatte sie nicht genug eigene Probleme?
Auch wenn es den Anschein hat, alles ist außer Kontrolle geraten, denn da gibt es nicht nur Tomke, auch Karl bringt sich ein. Und manchmal dreht sich das Karussel schnell, so auch für ihn. Wird das noch was mit Karl und Tomke oder landet er bei einer anderen?

„Liebesinsel am Deich“ ist eine wunderbare Mischung von Herz, Schmerz und für Spannung ist auch gesorgt. Man kann sich sofort in die Geschichte hineinversetzen, was auch mit an den wunderbaren Ortsbeschreibungen als auch den Charakteren liegt.

Die Geschichte rund um Tomke und ihrer Frühstückspension vermittelt mehr als ein Wohlfühlgefühl und eine, leider viel zu kurze Lesezeit.
Von mir klare Leseempfehlung!


Meine Rezension zu "Die Pension am Deich" klick = hier =.

Sigrid Hunold-Reime, geboren 1954 in Hameln, lebt seit vielen Jahren in Hannover. 2000 schrieb sie ihren ersten Ostfriesland-Kurzkrimi. Ihre kriminelle Energie war geweckt. Sie konnte zwischenmenschliche Konflikte beschreiben und dabei Grenzen überschreiten. Es folgten Beiträge in diversen Anthologien. 2008 erschien Frühstückspension, ihr erster Kriminalroman im Gmeiner-Verlag. Die patente Protagonistin Tomke wuchs der Autorin so ans Herz, dass sie in den folgenden Kriminalromanen eine Gastrolle bekam und in dem Roman Die Pension am Deich schließlich wieder eine Hauptrolle. Nach dem Roman Hab keine Angst mein Mädchen zieht es die Autorin wieder an die Nordseeküste in ihr Wangerland und zu Tomke Heinrich.

Montag, 24. März 2014

(Rezension) Sanddornduft ~ Christine Rath





Christiane Rath
Sanddornduft
Broschiert
349 Seiten
Verlag: Gmeiner; Auflage: 1 (5. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839214909
€ 11,99

Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension

Meine Meinung:
Vom Bodensee auf die Insel Hiddensee.
Es gibt Momente im Leben, vor denen man nicht weglaufen kann, sich immer wieder daran erinnert.
Kerstin, erfolgreiche Gebietsleiterin der französischen Kosmetikfirma „Celine-Dupont“, derzeit zu Schulungstagen in München, beschließt kurzfristig nach einem merkwürdigen Telefonat mit ihrem Freund Marc, abends noch nach Haus zu fahren. Der Leistungsdruck lastet schwer auf Kerstin. Sie fühlt sich ausgebrannt, doch immer wieder powert sie weiter. Dabei bleibt vieles auf der Strecke, nicht nur ihre Beziehung leidet darunter, auch Freundschaften. Kontakte zu pflegen, unmöglich für Kerstin. Das komische Verhalten ihres Freundes am Telefon lag ihr im Magen. Dann erhält sie noch einen Anruf von ihrer Tante Ingrid, der Schwester ihrer Mutter. Ob sie für eine kurze Zeit auf die Insel Hiddensee kommen und die kleine Pension „Silberdistel“ während ihres Krankenhausaufenthaltes führen könnte. Das was Kerstin dann daheim in ihrer Wohnung, auf ihrer Couch sieht, nimmt ihr für den Moment eine Entscheidung ab und spontan führt sie der Weg nach Hiddensee.
Wie lange war sie dort nicht gewesen? Über 25 Jahre war es wohl her, als ihre Mutter endgültig mit ihrer Familie, den Eltern und ihrer Schwester einen Schlussstrich zog.
Auf Hiddensee lebt sich Kerstin schnell ein, hier kennt jeder jeden. Aber sie war nicht die einzige Person, die dort auf der Insel einen Zufluchtsort gefunden hatte. Als Kerstin Dirk kennenlernt, taut sie langsam auf, kommt zur Ruhe. Während einer Schlechtwetterphase, bei der sich noch nicht einmal ein Hund auf die Straße wagt, stöbert Kerstin auf dem Dachboden. So viele Erinnerungen sind hier gelagert, dass Kerstin immer wieder die Frage stellt, was war damals geschehen? Wieso lebten die Großeltern weiter auf Hiddensee, während Kerstins Mutter „angeblich“ mit einem Ausreiseantrag in den Westen gegangen war? Antworten von der Mutter erhielt sie nicht. Diese hatte einen festen Panzer um das Thema gelegt. Ebenso nicht Tante Ingrid, die ihr mehrfach zu verstehen gab, sie sollte ihre Mutter fragen.
„Sanddornduft“ gewährt Einblicke in das Leben der damaligen DDR. Wie war das, nicht zu wissen, wer ist dein Freund, wem kannst du vertrauen und wer könnte ein Spitzel sein?
Ich kann die Frage nicht beantworten, weiß allerdings aus eigener Erfahrung, mit welch mulmigen Gefühl im Bauch wir jedes Mal mit dem Auto die Grenzkontrollen passiert haben, um unsere Verwandten in Ost-Berlin zu besuchen. Wenn die Spiegel unter das Auto gehalten wurden, man könnte ja evtl. Menschen schmuggeln.
Die Geschichte um Kerstin und ihrer Familie, ein Geheimnis, welches langsam enträtselt wird, eine Insel, die ich zwar nur von einem Tagesausflug her kenne, mir aber durch die bildhaften Beschreibungen wieder vor Augen erschien, hat mich begeistert.
Ich kenne beide vorherigen Bücher von Christine Rath, von daher braucht es keine weiteren Details zu ihrem Schreibstil o.a.
Wer Sehnsucht hat nach einem idyllischen Ort, der Natur und den Elementen nahe sein zu wollen, der sollte sich ein paar Tage auf der Insel Hiddensee gönnen.  Kein Autolärm, ab und an einen Sanddornlikör genießen J, abschalten, den Gedanken freien Lauf lassen, Kraft tanken.
Die Geschichte um Kerstin enthält etliche Lebensweisheiten, wundervolle Lesestunden und zeigt auf, dass Glück und Leid sowie auch Neid oft dicht beieinander liegen.

Fazit:
Die Autorin Christine Rath hat es mit ihrer Sprache, ihrem Schreibstil verstanden, den Leser mit ihrem Buch zu fesseln. Je mehr die Geschichte fortschreitet, Vergangenheit, Gegenwart, umso schneller ist man leider am Ende und möchte mehr. Schade, schon durch!
„Sanddornduft“ kann ich nur empfehlen. Es ist ein Buch, dass man nicht so schnell aus der Hand legt, eben ein besonderes Buch, nicht langweilig, empfehlenswert.
Auch das Cover gefällt und spricht an.


Buchinfo:
Sommer auf Hiddensee  Wind im Haar und Sonne auf der Haut … Die erfolgreiche Karrierefrau Kerstin genießt nach einer großen Enttäuschung die ersten warmen Tage auf der zauberhaften Insel Hiddensee. Hier, in der kleinen Pension »Silberdistel« ihrer Tante Ingrid, entdeckt sie auf der Suche nach ihren Wurzeln plötzlich ein lange gehütetes Familiengeheimnis. Als sie sich in den attraktiven, doch undurchsichtigen Dirk verliebt, muss Kerstin eine Entscheidung treffen, die nicht nur ihr eigenes Leben für immer verändern wird.

(Rezension) Liebe kann man nicht googeln ~ Julia K. Stein


Julia K. Stein
Liebe kann man nicht googeln
Broschiert
440 Seiten
Verlag: Gmeiner, A; Auflage: 1 (5. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839214916
€ 9,99

Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension
Infos - Gmeiner-Verlag


Meine Meinung:
Aus, vorbei. Mit 33 Jahren ist Lena Singlefrau und das nach einer elf Jahre anhaltenden Beziehung mit Karsten.
Sie liebt ihren Job als Journalistin des Frauenmagazins „Grace“, doch so richtig ernst scheint sie ihren Beruf nicht zu nehmen, oder doch? Ihr neuestes Hobby: Lena eröffnet einen Blog, eine Art Tagebuch. Und genauso ist dieser Roman aufgezogen.
Datum, Uhrzeit, Blogeintrag und das oft mehrere am Tag. So manches Mal habe ich mich beim Lesen gefragt, wie Lena das beruflich alles unter einen Hut bringt! Hinzu kommen noch finanzielle Probleme, ein Junggesellinnen-Abschiedsausflug nach Sylt, ein Vater, der ihre finanzielle Hilfe braucht, frisch von seiner Frau getrennt. Auf Sylt lernt Lena ihren absoluten Traummann kennen, Björn. Was sie erst später erfahren wird, Björn ist der Sohn des künftigen Besitzers der Frauenzeitschrift. „Grace“.
„Willkommen auf Lenas Blog“, so beginnt das Buch. Nun, ich würde sagen, willkommen zu einem Buch, deren Inhalt auf den ersten Blick durchgeknallt erscheint, mich zeitweise richtig ratlos machte, ob ich weiterlese oder nicht.
Eine in Panik geratene Dreiunddreißigjährige, Kurzschlußhandlungen vorhersehbar, internetsüchtig, okay, mag sein, aber meiner Meinung nach sehr überzogen dargestellt.
Das wirklich Gute an diesem Buch ist sein Cover, zeitgemäß, herzig, passend. Andererseits gehe ich davon aus, dass die Autorin mit ihrer Geschichte ganz bewusst so auf den Putz haut! Ist es nicht irgendwie so wie im Inhalt beschrieben? Vielleicht hätte sie Lena etwas verjüngen sollen. Dann wäre das alles etwas glaubhafter herübergekommen.
So lässt mich die Geschichte zwiespältig zurück, auch wenn es etliche Stellen gab, die mich zum Schmunzeln brachten.
Hat es wirklich nur an der lahmen, langweiligen Beziehung zu Karsten gelegen, dass Lena jetzt total ausflippt?
Fazit:
Die Idee zu diesem Roman finde ich gut, ebenso das Cover. Aber nach genauen Überlegungen frage ich mich, was will die Autorin uns mit der Geschichte sagen?!
Lest selbst, bildet euch ein Urteil, auch wenn nicht alles Rosarot geschildert ist.
Es steckt doch eine ganze Menge Wahrheit zwischen den Buchdeckeln bzw. Zeilen!

 
Buchinfo:
Liebe lieber offline  Lena ist 33 Jahre und ganz frisch Single. Sie schreibt für das Frauenmagazin »Grace« – jedenfalls wenn sie nicht gerade googelt, im Internet shoppt oder Facebook durchkämmt. Um ihren Traummann Björn zu beeindrucken, muss eine neue Lena her: eine ernsthafte Journalistin mit perfektem Styling, die Bergsteigen liebt statt Blaubeer-Muffins. Leider hat diese Frau nichts mit der echten Lena gemein. Björn verliebt sich dennoch in sie, aber wie lange kann das gut gehen? Hat Lena ihre Chance vergoogelt?
Vita:
Julia K. Stein wurde im Ruhrgebiet geboren. Sie hat Philosophie studiert, über Literatur promoviert und viele Jahre in den USA gelebt. Aus eigener Erfahrung und den Gesprächen mit ihren internetsüchtigen Freundinnen entstand die Idee zum Roman »Liebe kann man nicht googeln«. Zuvor hat Julia K. Stein Sachbücher, Kurzgeschichten und Gedichte veröffentlicht.

Samstag, 24. August 2013

[Rezension] Wildrosengeheimnisse - Christine Rath


Christine Rath
Wildrosengeheimnisse
Broschiert
317 Seiten
Verlag: Gmeiner; Auflage: 1 (1. Juli 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839214565

€ 11,99

Infos Gmeiner-Verlag

Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.

Maja Winter ist endlich glücklich mit ihrem „Café Butterblume“ am schönen Bodensee und ihrem Freund Christian. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als eine schöne junge Frau verschwindet, die zuletzt in ihrem Café gesehen wurde. Christian verhält sich zunehmend rätselhaft und dann wird auch noch im Café eingebrochen. Zum Glück gibt es den sehr attraktiven Kommissar Michael, der die Ermittlungen übernimmt. Als schließlich Majas alte Liebe Leon wieder auftaucht, ist das Gefühlschaos endgültig komplett.
Große Gefühle am Bodensee!

Mit ihrem zweiten Roman „Wildrosengeheimnisse“ knüpft die Autorin an ihr Buch „Butterblumenträume“ um Maja Winter und das Cafe Butterblume an. Auch wenn man den Vorgänger nicht gelesen hat, findet der Leser sich sehr schnell in die Handlung hinein.
Maja fühlt sich endlich am Ziel ihrer Träume. Auch wenn es immer wieder schwierig ist, in ihrem Cafe mit dem traumhaften Blick auf den Bodensee, es läuft sich zurecht. Die Leute fühlen sich wohl und dank ihrer Freundin Emily, die Schwester ihres Ex-Freundes Leon, ist es von der Innengestaltung zauberhaft geworden. Ja, Emily hat ein Händchen bzw. ein Auge hierfür.
Doch so klar und sonnig manche Tage sind, dunkle Wolken ziehen am Himmel auf, und das nicht nur am Bodensee, sondern auch in ihrer Beziehung zu Christian. Es ist nicht ganz einfach mit ihm. Er hat seine Kanzlei in Stuttgart, muss oft rüberfliegen nach Kanada, wo seine Ex-Frau Daniela die von seinem Onkel übernommene Kanzlei führt. Da die Kanzlei ebenfalls Christian noch gehört, ist seine Anwesenheit momentan sehr oft erforderlich. Was ist los mit Daniela? Majas Meinung nach ist er einfach zu oft drüben.
So bleibt es nicht aus, dass Maja sich so manches Mal allein fühlt. So gern hätte sie mehr von ihm. Glücklich sein, so wie Majas 70-jährige Mutter, die nach langer Brieffreundschaft den Schritt nach Amerika wagte, zu ihrem Freund Steve in Detroit, dort bleibt und nunmehr im kommenden Frühjahr ihre Hochzeit mit ihm in Deutschland feiern möchte.
Eine junge Frau, die vor kurzem noch im Cafe Butterblume war, verschwindet. Maja erinnert sich an eine hässliche Szene mitten auf der Straße und ist sich sicher, dass es die Frau war. Es wird immer merkwürdiger, denn man munkelt, Christian sei mit ihr gesehen worden. Und auch Christian ist nicht mehr der, in den sie sich verliebte.
Nur gut, dass Majas Tochter Nini mit ihrer Lebendigkeit aus den derzeitigen Zweifeln herausholt, denn durch ihre Idee, dass das Cafe etwas Neues bieten müsste, die derzeit gefragten Cupcakes und Macarons mit neuen Namen im Cafe Butterblume aufzunehmen, kommt endlich wieder Schwung in den Laden. Doch das alles hilft nichts, Maja ist weiterhin misstrauisch, was Christian betrifft. Als im Cafe eingebrochen wird, stellt sich die Frage, hat Pacocini etwas damit zu tun, der Besitzer einiger italienischer Restaurants am Bodensee? Der charmante Kommissar Michael übernimmt die Ermittlungen.

„Wildrosengeheimnisse“ ist ein in sich abgeschlossener Roman, den man ohne den Vorgänger „Butterblumenträume“ lesen kann. Die Familiengeschichte um Maja und ihrem Cafe Butterblume ist eine leicht lockere Kost, die man nicht nur im Sommer genießen kann.
Am Ende des Buches finden sich die Rezepte zu „Verführerische Mandel-Vanille-Seehupferl“ sowie den „köstlichen Schoko-Küsschen“ (Macarons).
Meine Rezension zu "Butterblumenträume" findet sich "hier".
Ich gebe fünf Lesegenuss-Bücher

Mittwoch, 19. September 2012

Rezension (209) Butterblumenträume



Christine Rath
Butterblumenträume
Broschiert
420 Seiten
Verlag: Gmeiner
Auflage: 2., Aufl. (13. Februar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839212738
€ 11,90

Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.


Verlagsinfo:
WENDEPUNKTE  Maja Winter lebt mit ihrer Tochter in Überlingen am Bodensee. Sie ist mit dem Erben eines großen Weingutes liiert und beruflich erfolgreich. Alles läuft in geordneten Bahnen, doch wirklich glücklich ist sie nicht. Eines Tages entdeckt sie ein malerisches Haus am See und träumt davon, dort ein kleines Café zu eröffnen. Ihre neue Freundin, die alte und lebenskluge Nachbarin Frieda, ermuntert sie, ihren Traum zu verwirklichen. Als Maja schließlich ihren Job verliert und sich in den Gärtner des Hauses verliebt, wird ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt und sie steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens ...
Autoreninfo:
Christine Rath lebt seit ihrer Kindheit am Bodensee. Sie arbeitete zunächst als Presse- und Marketing-Assistentin bei der Messe Friedrichshafen, bevor sie der Liebe folgte und nach Stockach zog. Dort unterstützte sie ihren Mann einige Jahre lang in seinem Immobilienbüro. 2006 eröffnete sie ein kleines Hotel in Ludwigshafen

Statement:
Eine Frau am Wendepunkt ihres Lebens - ...
Der Debütroman von Christine Rath führt den Leser an den Bodensee. Dort lebt die alleinerziehende Maja Winter mit ihrer 17-jährigen Tochter Nini. Beruflich arbeitet sie in einer angesehenen Immobilienfirma. Privat ist sie seit ein paar Jahren mit dem Erben eines der größten Weingüter liiert, Leon Rönfeld.

Haben wir nicht alle irgendwann einen Traum!?
(Findet sich hier in „Butterblumenträume“ ein Stück Leben der Autorin wieder? – siehe Autoreninfo)?

Auch wenn anscheinend alles in Majas Leben in geordneten Bahnen verläuft, so richtig glücklich ist sie doch nicht.
Die Familie von  Leon läßt keine Nähe zu, läßt sie spüren, dass Maja nicht die Frau ist, die man für den Junior wünscht
Als Maja eines Tages den Auftrag erhält, ein Objekt am See zu fotografieren, damit das Exposé zwecks Verkauf erstellt werden kann, verliebt sie sich sofort in dieses wunderschöne alte Haus.
Und ihre Träume werden wach.
Als ein Interessent das Haus kaufen will, um es in eine Schönheitsklinik umzuwandeln, macht Maja einen Fehler, der sie letztendlich ihren Job kostet.
Das Haus am See, mit seiner gelben Farbe, die sie an Butterblumen erinnert. Und ihr Traum, aus diesem so malerisch am See gelegenen Haus ein „Cafe Butterblume“, zu verwirklichen. Sie muss das Haus besitzen. Und dort lernt sie Frieda kennen, eine weise, ältere Dame. Die beiden verstehen sich sofort und Frieda wird für Maja eine, neben ihrer Mutter und der Tochter, weitere wichtige Person.
„Butterblumenträume“ ist ein Roman, wie ihn das Leben schreibt. Es kann hier und an jedem anderen Ort platziert werden.
Die Autorin hat durch ihr Leben am Bodensee eine perfekte Atmosphäre geschaffen, so dass der Leser sich nur wohlfühlen konnte. So wie Christine Rath die Landschaft schildert, war es ein visueller Genuss.  Für mich mit eine der Grundbedingungen für diese Art von Frauenroman.
Die Personen der Handlung sind gut charakterisiert. Es gab einige Stellen, an denen man lacht, dann auch  ein bisschen weinen konnte.

Lachen, Weinen, Zufriedenheit, Entspannung, „Butterblumenträume“, wieder einmal ein Top-Debütroman aus dem Gmeiner Verlag, der sich wunderbar lesen lies und ich gerne weiterempfehle.

Wie heißt es:
Lebe nicht dein Leben,
sondern lebe deinen Traum.

Zitat S. 420 letzter Absatz:
Wer hat gesagt, dass Träume nicht wahr werden können? Man muss nur daran glauben ... Und etwas dafür tun (würde Frieda jetzt sagen).
ENDE

FÜNF schwebende Bücher

Donnerstag, 14. Juni 2012

Rezension (172) Die Pension am Deich




Sigrid Hunold-Reime
Die Pension am Deich
Frauenroman
Broschiert
277 Seiten
Verlag: Gmeiner 1. Auflage
13. Februar 2012
Sprache: Deutsch
ISBN: 13-978-3839212745
€ 9,90


Verlagsinfo:
IM UMBRUCH  Tomke ist wieder allein. Paul hat sich nun doch für seine Frau entschieden. Frustriert stürzt sich Tomke in die Arbeit in ihrer Frühstückspension, doch am liebsten würde sie auf ihre Homepage schreiben „Paare unerwünscht, Singles bevorzugt.“ Zu ihren Gästen gehört die verträumte Liebesromanautorin Anne, die gedrängt wird, endlich realitätsnahe Geschichten zu schreiben. Außerdem ist da Monika, perfekt organisierte Ehefrau und Mutter von Zwillingen. Als ihre Kinder sich entschließen fernab der Heimat zu studieren, fehlt Monika eine Aufgabe und auch in ihrer Ehe beginnt es zu kriseln …

Begleiten Sie drei grundverschiedene Frauen auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Glück – sensibel und wunderschön erzählt.

Leseprobe:

Statement:
"Sensibel und wunderschön erzählt" - ein locker, charmant geschriebener Frauenroman füge ich dem hinzu.
Drei Frauen treffen in "Die Pension am Deich" aufeinander und Schritt für Schritt entwickelt sich aus Vergangenem, denn jede von ihnen trägt ein unsichtbares Päckchen mit sich, ein Miteinander auf der Such nach ...
Da ist als erstes Tomke, die nach ihrer jahrelangen Liason mit Paul nun wieder allein ist. Tomke ist Witwe, Kinder aus dem Haus, was macht man z. B. bei einem Neustart? Natürlich erst einmal eine äußerliche Veräönderung. Und so trägt sie jetzt anstatt ihrer langen Haare raspelkurz. Frustriert, aber motiviert, hat sie den Plan umgesetzt und ihre kleine Frühstückspension renoviert und neu eröffnet - in Horumersiel.
Als erstes reist Monika an, die mit einem Kurzurlaub an der See von ihrem Mann überrascht wird.
Der zweite Gast ist Anne, Autorin, wohnhaft in Hameln. Für Tomke wird das eine Riesenüberraschung werden, wenn sie erfährt, dass das DIE Linda Loretta ist.
Anne, alleinerziehende Mutter einer pupertierenden Tochter, leidet mal wieder an ihrer jährlichen Pollenallergie. Sie haßt die Jahreszeit. Und so paßt es gut, dass die Tochter für eine Woche bei der Freundin wohnt und Anne kurzfristig Urlaub in Horumersiel bucht.
Die Charaktere Anne ist mir natürlich sofort sympathisch gewesen, zumal die Autorin sie in unserer gemeinsamen Heimat Hameln ansiedelt. Die Beschreibungen, wenn auch nur kurz von Hameln, ein bißchen von hier und der Ausblick dort. Und den erwähnten Ohrberg (S. 79) gibt es wirklich. Die Bahnfahrt von Hameln nach Hannover und und und ...
Da sind sie nun, die drei Frauen: Tomke, Anne und Monika, nicht zu vergessen, Frank, Monikas Ehemann.
Die eine versucht ihre Ehe zu retten, die andere will die Zeit zum Nachdenken und Schreiben  nutzen, auch wie ihr weiteres Vorgehen als Autorin sich gestalten soll, nicht immer nur Liebesgeschichten zu schreiben. Annes Lektorin hat ihr den Rat gegeben, von ihrem Liebeseinheitsbrei Abschied zu nehmen und etwas Neues zu wagen. Und dann ist da noch Kees-Jan, dem Vater ihrer Tochter. Viel zu oft muss sie immer noch an ihn denken.
In wechselnder Perspektiove der drei Protagonistinnen nimmt die Autorin den Leser locker und unbeschwert mit in die Handlung hinein. Und mit jedem neuen Kapitel kommen sich die Frauen näher, öffnen sich, manchmal ungewollt, nicht immer planmäßig. Denn bei keiner läuft alles in rechten Bahnen, doch das entspricht genau dem, was sich z. B. Annes Lektorin wünscht: realitätsnahe Charaktere.
Tomke, Anne und Monika, sie treffen sich genau an dem Punkt, wo jede von ihnen gerade zur rechten Zeit eine gute Freundin braucht.
Was ist das Besondere oder besser gefragt, was ist das Glück der Freundschaft?
Ich schließe mein Statement einfach mal so - Punkt, Schluss.
Denn so ist es auch im Buch "Die Pension am Deich" - bewußt gemacht von der Autorin? Ich denke schon, denn ein Ende kann und sollte ruhig offen bleiben.
Die Story geht bestimmt weiter, irgendwann, sicherlich aber wieder mit Tomke (hoffen ***)
Fazit:
"Die Pension am Deich" fasziniert vom wirklich hervorzuhebenden Schreibstil der Autorin, den ich ja vom "Janssenhaus" kannte. 
Ein gelungener Roman, eine erfrischende Lektüre, die man nicht nur "hinterm" Deich lesen kann bzw. sollte.
Ich gebe meine absolute Leseempfehlung.
Fünf Bucheulen

Sonntag, 25. September 2011

Rezension (90) Liebe wie gemalt

Susanne Oswald
Liebe wie gemalt
Taschenbuch
276 Seiten
Verlag: Gmeiner; Auflage: 1., Aufl. (11. Juli 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839212066
EUR 9,90





Inselstürme
Barbara Auenstein ist reif für die Insel. Nach dem Tod ihres Mannes sucht sie Zuflucht in ihrem Häuschen auf Wangerooge. Hier hofft sie, neue Kraft zu schöpfen. Und tatsächlich: Das Rauschen des Meeres, die wispernden Wellen und der Wind, der allen Schmerz von ihr wegfegt, helfen Barbara ganz langsam, wieder zu sich selbst zu finden. Trost findet sie auch in ihrer alten Leidenschaft, der Malerei. Bald schon erhält sie ihren ersten Auftrag als Malerin und zwei Männer treten in ihr Leben: der smarte Felix und Geschäftsmann Johannes. Doch für wen soll sie sich entscheiden?
Statement:
Vor 25 Jahren war Barbara das letzte Mal an ihrem Lieblingsplatz auf der Insel Wangerooge gewesen. Obwohl sie in jedem Jahr mit der Familie die Ferien hier verbrachten, meidet sie den Platz.
Nunmehr, nach dem Tod ihres Mannes, kehrt sie zurück nach Wangerooge, allein – um Abstand zu gewinnen und sich endlich wieder ihrem geliebten Hobby, der Malerei, hinzugeben. Erinnerungen an ihren geliebten Platz, würde sie damit zurecht kommen oder würden sie diese nur quälen, schmerzen? Barbara Auenstein wollte Ordnung schaffen in ihrem inneren Chaos, den Zauber einfangen, der gelenkt von den Einflüssen der Elemente, auf sie wirken und ihr helfen sollte. Hier war ihr Paradies, hinter ihr lag das bisherige Leben, der Schicksalssturm hatte nur Zerstörung gebracht und einen großen Trümmerhaufen hinterlassen.
In ihrem bisherigen Leben der eigenen Identität beraubt, ihrer Persönlichkeit, war die Zeit nunmehr da für einen Neuanfang. Schritt für Schritt geht Barbara in ihr neues Leben, findet zu sich selbst und schöpft Kraft durch die Malerei. Dabei unterstützt wird sie von ihrer Freundin, die Galeristin Karin. Und so ganz von selbst, oder auch nicht, treten zwei Männer in Barbaras Leben, Johannes und Felix. Zwei unterschiedliche Männer, mit unterschiedlichen Absichten.
Doch welcher von den beiden ist der Richtige für Barbara, die mit 50 nun noch einmal ihr Leben neu in die Hand genommen hat, wenn auch gezwungenermaßen.
Der Leser wird es selbst herausfinden, denn soviel nur von mir zum Inhalt.
Mit ihrem Roman „Liebe wie gemalt“ schreibt die Autorin Susanne Oswald eine harmonisch wirkende Geschichte mit dem Hintergrund der malerischen Nordseeküste. Im Erzählstil der Protagonistin Barbara ist es eine leichte, gut anzunehmende Lektüre geworden, mit sympathischen, klar beschriebenen Charakteren.
Wie finde ich zu mir selbst, diese Frage stellt sich bestimmt manch anderer auch.
Die warmen Farbtöne des Covers runden das Buch harmonisch ab und es hebt sich hierdurch aus der Menge auf einem Buchtisch heraus.
„Liebe wie gemalt“, ein weiteres, sehr empfehlenswertes Buch aus dem Gmeiner-Verlag.
Es lässt für etliche Stunden den Alltag vergessen und man findet sich irgendwo gedanklich in den Dünen der Nordseeinsel wieder.
Absolut empfehlenswert!!!
Ich vergebe fünf Bucheulen.


Rezension (89) Hermann für Frau Mann


Anke Bahr / Lotte Kinskofer
Hermann für Frau Mann
Taschenbuch
229 Seiten
Verlag: Gmeiner; Auflage: 1., Aufl. (11. Juli 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3839212059
EUR 9,90



Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung
Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.


Wie backe ich einen Traummann?
Lilly Mann aus Freiburg sucht einen Partner für ihre Mutter Eva. Besser gesagt: einen Aufpasser. Die Psychologie-Studentin will ins Ausland, hat aber kein Vertrauen in Frau Mama, denn die ist eine plan- und allzu sorglose Hippie-Frau. Lillys Einstellung lautet dagegen: Nichts ohne meine Kontrolle!
Zur gleichen Zeit versucht auch Eva, einen Mann zu formen: Sie möchte Simon, dem Sandkastenfreund ihrer Tochter, zeigen, wie man ein echter Kerl wird, denn sie findet, dass er immer mehr zu Lillys Schoßhündchen verkommt.
Was als turbulentes Verwirrspiel beginnt, droht in einem handfesten Beziehungschaos zu enden…
Statement:
Lilly, Psychologiestudentin in Freiburg/B., in einer langjährigen Beziehung mit Simon, will für ein Jahr nach Göteborg. Si e hat ein Stipendium angeboten bekommen und würde es gern annehmen. Doch einiges ist im Argen mit ihr und Simon. Langweilig? Eingeschlafen oder Normalität nach so vielen Jahren der Gemeinschaft?
Und dann ist da ja noch ihre Mutter Eva, die sie, Lillys Meinung nach, nicht außer Sicht lassen kann. Eva Mann ist eine Genießerin. Sie führt das Leben, was sie will, frei vom Denken was ihre Mitmenschen über sie denken, liebt ihren Beruf als Kinderzahnärztin, die Kinder lieben sie. Wer sie nicht liebt, so denkt jedenfalls Eva, war ihre Tochter. Weil sie anders war als andere Mütter? Evas Meinung nach nimmt Lilly das Leben viel zu schwer, sieht manches viel zu engstirnig, denn manchmal soll man einfach nur das tun, wonach einem ist.
Was mache ich mit meiner Mutter, wenn ich für ein Jahr ins Ausland gehe, diese Frage stellt sich Lilly. Ein Mann muss her, der in ihrer Abwesenheit Eva unter Kontrolle hat.
Und dann ist da noch Hermann, ein alter Freund und Studienkollege aus ihrer Zeit, als sie beide zusammen Zahnmedizin studierten. Hermann hatte schon nach einem Jahr damit aufgehört und so hatten sie sich aus den Augen verloren. Mehr recht als schlecht kommt Hermann durchs Leben und durch den Tod seiner Frau vor einem Jahr verliert er immer wieder den Boden unter den Füßen. Doch dann trifft er Eva Mann wieder.
Erzählt aus der Sichtweise von Eva und Lilian, auch Lilly genannt, beginnt die Handlung rasant und wird in einer lockeren, aber doch sehr schnellen, teils flapsig gehaltenem, Stil geschrieben. Man spürt schon nach einigen Seiten das vorprogrammierte Chaos und manches Mal konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Diese andere Art des Schreibens, das Umgehen der Charaktere ist wirklich erwähnenswert.
Mutter und Tochter – kein Herz und eine Seele, mag man denken.
Eine Hippie-Mutter und eine kontrollsüchtige Tochter – es mag sein, dass es so aussieht.
Doch auch hier lohnt sich ein zweiter Blick.
Oft heißt es, der Klügere gibt nach. Wer weiß das schon?
Die Weisheit des Alters greift zum Schluss, vielleicht auch hier?
Ein locker-leicht, mit etlichen Spritzern Ironie versehen, geschriebenes Buch, welches nicht nur zum Schmunzeln ist, sondern auch ein bisschen zum Nachdenken anregen sollte.
Erwähnenswert der Epilog mit den Lebkuchenmännchen zwischen den einzeln geschriebenen Absätzen – jeweils erzählt von Eva und Lilly.
Es bekommt manchmal alles eine andere Dimension.
Der Verlag schreibt auch seinem Buchrücken:
Ein wunderbarer Beziehungsroman über eine Hippie-Mutter und ihre wohlgeordnete Tochter. Ein freches Buch, in dem sich jede Frauengeneration wieder findet!
Dem ist nur von meiner Seite hinzuzufügen: Wieder ein weiteres sehr empfehlenswertes Buch aus dem Gmeiner-Verlag.
Absolut empfehlenswert.
Ich vergebe 5 Bucheulen

Freitag, 5. August 2011

Buchzuwachs (105) Liebe wie gemalt

Mein Buchzuwachs vom 
Hier nun das zweite 
Susanne Oswald
Liebe wie gemalt

Cover von Verlagsseite

276 Seiten
Erschienen: Juli 2011
Paperback
ISBN 978-3-8392-1206-6
9,90 €
INSELSTüRME  Barbara Auenstein ist reif für die Insel. Nach dem Tod ihres Mannes sucht sie Zuflucht in ihrem Häuschen auf Wangerooge. Hier hofft sie, neue Kraft zu schöpfen. Und tatsächlich: Das Rauschen des Meeres, die wispernden Wellen und der Wind, der allen Schmerz von ihr wegfegt, helfen Barbara ganz langsam, wieder zu sich selbst zu finden. Trost findet sie auch in ihrer alten Leidenschaft, der Malerei. Bald schon erhält sie ihren ersten Auftrag als Malerin und zwei Männer treten in ihr Leben: der smarte Felix und Geschäftsmann Johannes. Doch für wen soll sie sich entscheiden?
Romantische Insellektüre vor malerischer Nordsee-Kulisse.
(Text von Verlagsseite)
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar

Buchzuwachs (104) Hermann für Frau Mann

Mein Buchzuwachs vom 
Herzlichen Dank für zwei tolle Bücher :-)

Hermann für Frau Mann
Anke Bahr / Lotte Kinskofer

Cover von Verlagsseite
229 Seiten
Erschienen: Juli 2011
Paperback
ISBN 978-3-8392-1205-9
9,90 €

WIE BACKE ICH EINEN TRAUMMANN?  Lilly Mann aus Freiburg sucht einen Partner für ihre Mutter Eva. Besser gesagt: einen Aufpasser. Die Psychologie-Studentin will ins Ausland, hat aber kein Vertrauen in Frau Mama, denn die ist eine plan- und allzu sorglose Hippie-Frau. Lillys Einstellung lautet dagegen: Nichts ohne meine Kontrolle! Zur gleichen Zeit versucht auch Eva, einen Mann zu formen: Sie möchte Simon, dem Sandkastenfreund ihrer Tochter, zeigen, wie man ein echter Kerl wird, denn sie findet, dass er immer mehr zu Lillys Schoßhündchen verkommt. Was als turbulentes Verwirrspiel beginnt, droht in einem handfesten Beziehungschaos zu enden …
Alle wollen nur das Beste – wo bleibt es nur? Ein wunderbarer Beziehungsroman über eine Hippie-Mutter und ihre wohlgeordnete Tochter. Ein freches Buch, in dem sich jede Frauengeneration wiederfindet!
(Text mit frdl. Genehmigung vom Verlag)
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.

Montag, 2. Mai 2011

Rezension (34) Der Duft von Bittermandel

Dagmar Fohl
Der Duft von Bittermandel
Broschiert: 375 Seiten
Verlag: Gmeiner
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839211409
ISBN-13: 978-3839211403
€ 12,90

Der Koch des Königs
Frankreich im 16. Jahrhundert. Oberküchenmeister Bertrand de Baladoux, Koch des französischen Königs, legt sein Geständnis ab. Er hat Kanzler Antoine Duprat und König Franz I., der sich im Krieg mit dem deutschen Kaiser Karl V.  befindet, vergiftet. Aber warum? Was hat den gutmütigen Menschen zu einer solchen Tat getrieben?
Die Antwort gibt das Tagebuch der Königin, das sie nach ihrem frühen Tod dem Hofnarren Paltoquet hat zukommen lassen …

Statement:
Mit den Worten auf S. 8 … „Ich habe Papier und Feder bereitgelegt, um meine Geschichte aufzuschreiben….“ Beginnt der historische Roman „Der Duft von Bittermandel.“
Ich ergänze und schreibe dazu: Ich habe den Faden der Geschichte aufgenommen und war gefangen vom Anfang bis zum Ende. Exzellent recherchiert präsentiert die Autorin Dagmar Fohl einen Roman, der den Leser in die Zeit der Renaissance führt und auf eine besondere Art in die Töpfe der damaligen Küche, Köche, der Leidenschaft des Kochens aufzeigt. Aber nicht nur diese Seite wird gezeigt. Da gibt es die Intrigen, die politischen Spielchen, das Leben des Jahrhunderts, umfassend, sehr reichhaltig und detailliert geschildert. Beginnend mit der Geschichte des Oberküchenmeisters, dessen Leben sich durch den Tod von König Louis im Jahre 1514 ändert. Ein neuer König kommt und mit ihm die Überheblichkeit, Gehässigkeit und vieles andere mehr. Die hauptsächlichen Charakteren der Handlung sind gut beschrieben und der Einblick in diese historische Zeit glaubwürdig niedergeschrieben.
Um die teilweise Schwere der Handlung zu entflechten, bedient sich die Autorin wechselnder Ausführungen.
Königin Claude, verheiratet mit einem Mann, der sie nicht liebt, sondern nur als Gebärmaschine/Mutter für die königlichen Kinder sieht, findet in dem Hofnarren einen Vertrauten. Dieser wiederum steht in Freundschaft mit dem Oberküchenmeister. Durch das Tagebuch der Königin, welches sie nach ihrem Tod dem Hofnarren zukommen lässt, werden die intimsten Gedanken offenbart. Trotz all der düsteren Seiten einzelner Personen lässt sich das Buch gut lesen. Hilfreich der Anfang: Zeittafel, Familien der Herrscher, Glossar und den Literaturangaben.
Fazit:
Ein gelungener historischer Roman, allerdings keine leichte Lektüre. Doch für Liebhaber dieses Genre sehr empfehlenswert.
„Kleine, wilde Nachtigall im Unterholz
Lehre mich, deine Sprache zu sprechen.
Lehre mich, zu lieben.“ …
(S. 61)

Ich vergebe 5 Bucheulen

Rechte: Cover / Info  - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung  Verlag 
Vielen Dank an  den Verlag

Dienstag, 12. April 2011

Rezension (22) Hotel Blaues Wunder




Emilia Licht
Hotel Blaues Wunder
Broschiert
232 Seiten
Gmeiner Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-8392-1148-9
9,90 €









Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension
 

Text:
Liebe auf leisen Sohlen
Powerfrau Josina "Josi" Hollenstein managt das Familienhotel Anna Karolina in Dresden. Dabei tritt sie knallhart und selbstbewusst auf, ist unnahbar und stets um Perfektion bemüht. Ihre schrullige Schwiegermutter gisela hingegen möchte das Haus und vor allem Josi mit mehr Liebe füllen, während die pubertierenden Kinder ihr das Leben schwermachen und Ehemann David sie immer öfter wie eine Fremde anschaut und sich ansonsten aus allem heraushält. Das alles fordert Josis ganze Kraft. Sie fürchtet Schwäche zu zeigen. Nur ganz selten hört sie ihrer inneren Stimme zu, die ihr sagen will, dass es da noch mehr gibt. Völlig zu Recht fragt sich Josi, wo eigentlich die Romantik in ihrer Ehe geblieben ist, und greift zu ungewöhnlichen Mitteln ...

Statement:
In Dresden leitet Josina, auch "Josi" genannt, das Familienhotel "Anna Karolina". "Josi" ist eine Powerfrau, ihr Perfektionismus mit der Leitung des Hotels geht so manchen auf die Nerven. Selbst die Familie wird davon nicht verschont. Das Hotel hatten Josi und ihr Mann 1995 von einer Tante geerbt, sie war die Cousine von Josis Schwiegermutter Gisela. Ihre 70-jährige Schwiegermutter bewohnt ein kleines Häuschen am Ende des Grundstücks. Nur auf Drängen ihres Sohnes David, Josis Ehemann, war sie aus ihrer Wohnung in Dresden hier eingezogen. Eine besondere Leidenschaft der etwas schrulligen Gisela waren Liebesromane, und sie ließ keine Gelegenheit aus, um ausführlich über glückliche Beziehungen, Romantik und Liebe zu diskutieren. Vor ihren Ratschlägen war keiner sicher. Josi haßte es, und vor allem diese schnulzigen vielversprechenden gleich endenden Romane. Irgendwann war der Lack ab, dass mußte sie sich selbst eingestehen. Die Romantik zwischen ihr und David war eingeschlafen, auf der Strecke geblieben. Josi aber sehnte sich nach Zärtlichkeit. Dass sie sich dabei selbst im Wege stand, auf diese Idee kam sie erst gar nicht. Ihr war zwar bewußt, dass zwischen David und ihr der normale Alltag Einzug gehalten hatte. Doch wo war nur ihre Verbundenheit, die Zärtlichkeit zwischen ihnen geblieben? Für sie unvergessen die Nacht, als sie sich beide für das geerbte Hotel entschieden hatten.
Hinzu kamen die beiden Kinder, die 13-jährige Isabel und der revolutionierende 17-jährige Flinn.
Unterdessen greift Gisela zu kleinen Tricks, um aus der anscheinend unnahbaren Josi wieder die Josina zu machen, die ihre Gefühle wieder nach außen trägt, ihre Gefühle zuläßt. Amüsant mit welchen Mitteln die Schwiegermutter arbeitet. Als kleines Beispiel die gefälschten Klebezettel für David - von Josi - und umgekehrt. Gisela steht auf dem Standpunkt, dass Männer keine Emanzen, keine Powerfrauen, die über Männer stehen, mögen.  Scarlett O'Hara und Rhett Butler aus "Vom Winde verweht" und Giselas absoluter Lieblingsfilm waren in ihren Augen DAS Traumpaar, obwohl der Film nicht klassisch endet. Aber das war für Gisela Nebensache. Diese schrullige Schwiegermutter ist aus meiner Sicht neben Josi eine wichtige Protagonistin des Romans. Es würde sonst ab und an dem Ganzen das gewisse Etwas fehlen.
Josi vertraut sich ihrer besten Freundin Ulrike an. Nur ob diese ihre richtige Ansprechpartnerin ist, sollte jeder Leser selbst herausfinden. Ulrike hat eine eher nüchterne, klare Einstellung als ihre romantisch veranlagte Freundin Josi. Doch auch Daniel sind die negativen Veränderungen an Josi aufgefallen. Seit sie das Hotel führte, wurde sie immer mehr und mehr eine andere als er sie kannte. War ihr überhaupt noch bewußt, dass er sie noch immer liebte wie am ersten Tag? Sie war nicht mehr so umgänglich wie früher, hatte ihre Weichheit verloren. Josi, nach außen hin die knallharte Geschäftsfrau, aber innen ... Josi gibt sich nicht auf, und plant zu ihrem 20. Hochzeitstag eine Überraschung für David.
Fazit:
Mit ihrem Debütroman nimmt uns die Autorin Emilia Licht mit auf eine Reise durch ihre Heimatstadt Dresden. Sicherlich gibt es noch andere wunderschöne Flecken, wo die Geschichte hätte platziert werden können. Doch es paßte wunderbar und war ein zusätzliches Leseerlebnis. Mir hat der gute, leichte Schreibstil der Autorin gefallen, nicht zu kompliziert, nicht zu verschachtelt, es war amüsant, aber wiederum mit einer gewissen Lebensweisheit aufgefüllt. Das Bild der emanzipierten Frau, wie die Autorin uns Josi darstellt, es ist nicht immer so wie es nach außen scheint. Denn oft steckt hinter dieser harten Außenhülle, die wir sehen, ein weicher Kern.
Das Cover finde ich gut gewählt. Und so manches Mal springt der Leser hüpfend mit seiner Protagonistin durch die Handlung. Ein moderner Frauen-Roman und wie ich finde, ein guter Start für die Autorin. 

Ich vergebe 5 Bucheulen

Dienstag, 29. März 2011

Rezension (15) Mit 50 hat man noch Träume




Bärbel Böcker
Mit 50 hat man noch Träume
Roman
333 Seiten
Gmeiner-Verlag
Sprache: Deutsch
Erschienen: Februar 2011
Paperback
ISBN 978-3-8392-1149-6
11,90





Herzlichen Dank an den Verlag/Bloggerportal  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension

Klappentext:
DIE ZWEITE HALBZEIT
Bea, Ulrike, Bruni und Caro aus Köln, alle um die 50, stellen sich die Frage aller Fragen: Soll das jetzt etwa alles gewesen sein? Im lieblichen Ahrtal wagen sie einen Neustart. In dem kleinen Ort Altenahr erfüllen sie sich einen lang gehegten Traum und pachten voller Tatendrang ein kleines Restaurant. Doch treffen sie nicht nur auf ländliche Idylle, sondern auch auf eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, die sie am liebsten wieder in Köln sähe. Als sich die vier Frauen auch noch mit einer wenig beliebten chinesischen Großfamilie anfreunden, wird ihr Restaurant boykottiert und die Freundinnen sind drauf und dran, in die Großstadt zurückzukehren. Die Wende kommt erst, als sie beschließen, im örtlichen Frauenfußballverein mitzumischen. Die Frauen entscheiden sich, zu bleiben und mit allen Mitteln zu kämpfen: Für den Verein, die Akzeptanz von Fremden, für Frauen und damit auch für sich selbst.


Vier Freundinnen, vom Alter her alle um die "magische" 50 herum, springen aus ihrem bisherigen Leben mitten in das liebliche Ahrtal.
Bruni,  Auftragsabhängige Dozentin der Philosophie an der Uni in Köln, die zwischendurch auch von Hartz IV leben muss, alleinstehend, steht dem Neuen und vor allem auch dem Landleben sehr aufgeschlossen gegenüber.
Bea, alleinerziehende Mutter einer Tochter, seit über 15 Jahren in einer Werbeagentur als Kreativ- und Etatdirektorin tätig, wird mit einer Entscheidung ihres Chefs konfrontiert und zieht daraus ihre Konsequenzen. Sie fühlt sich von ihm übergangen, nachdem er ihr nicht das Angebot unterbreitet hat, als Mitinhaber einzusteigen, sondern über ihren Kopf hinweg einen Mann an seine Seite genommen hat.
Ulrike, von Beruf gelernte Hotelfachfrau, Mutter zweier erwachsener Söhne, möchte mit dem Absprung Abstand zu ihrem Mann gewinnen, sich neu finden und auch darüber im Klaren werden, wie ihr weiteres Leben verlaufen soll. Seit Jahren von ihrem Mann betrogen, steigt sie mit ein in das Projekt.
Caro, die ewig Junggebliebene, möchte erst einmal ohne Männer leben. Ihre Liebhaber, um etliches viel jünger als sie, und laut Aussage ihrer 23-jährigen Tochter nicht zu ihr passen. Sie gibt ihren guten Job als selbständige Physiotherapeutin bei den Fußballern des 1. FC Köln auf.
Bea und Caro kennen sich schon seit ihrer Schulzeit, sie waren einander vertraut. Durch einen Zufall lernen sie Bruno und Ulrike kennen.
In dem Zeitraum, als Bea sich mit dem Gedanken vertraut machte, die Werbeagentur zu verlassen, las sie die Anzeige, dass das "Ahrstübchen" einen neuen Pächter suchte. Erst im letzten Jahr hatte sie mit ihrer Tochter Johanne auf einem Ausflug dieses idyllisch gelegene Plätzchen gefunden. Nach etlichen Hin und Her entschließen sich die vier Frauen, das Objekt zu pachten, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und einen Neustart zu wagen. Das ist ihre Antwort auf die Frage, ob es bis jetzt alles in ihrem Leben gewesen war und sollte es so etwa weitergehen.
"Nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung!"
(Seite 119 - letzter Satz) - Übersetzung chinesischer Schriftzeichen
Jede für sich möchte einen lang gehegten Traum erfüllen. Und sie hatten einen Pakt geschlossen: Eine einjährige sexuelle Abstinenz.
So fangen unsere vier Protagonisten noch einmal ganz von vorne an in diesem kleinen Ort. Es führt zu etlichen Unruhen unter den Dorfbewohnern, dass vier ihrer Meinung nach alleinstehende Frauen ein Restaurant in dem Ort eröffnen wollen. Dem "Ahrstübchen" gegenüber ist ein chinesisches Restaurant, welches von der Großfamilie Wang geleitet wird. Viele Reisebusse kommen täglich in das kleine Örtchen und die Chinesen fallen ein. So beschreiben es jedenfalls die Alteingesessenen. Das aber die Familie Wang einen erheblichen Beitrag zu den Steuereinnahmen leistet, das möchte niemand sehen. Im Gegenteil, es werden Mittel und Wege gesucht, um dieses Restaurant aus dem Ort zu vertreiben. Es paßt nicht in das alte ländliche Dorfbild. Und nun kommen noch diese vier Frauen und schnappen einem Dorfbewohner auch noch das Objekt vor der Nase weg. Sie sind Außenseiter, ebenso wie die Familie Wang, eben nicht von hier. Integration ist mit eines von den Themen, die in dem Buch beschrieben werden, ebenso die untrüglichen Wechseljahre der in die 50 kommenden Frauen.
Man freundet sich mit der Familie Wang an, lernt einiges von ihnen. Sehr gut und verständlich geschildert die Einblicke in die chinesische Tradition. Auch wenn man in einem anderen Land lebt, sich den Gegebenheiten anpaßt, muss man seine Kultur nicht aufgeben. Schwer für die alten der Tradition verschworenen Einwohner, sich in eine andere Kultur hineinzuversetzen. Die Jugend steht dem aufgeschlossener entgegen.
Und so kommt man sich ganz langsam über den Frauenfußball, den Fußball so oder so, über den Landfrauenverein ganz allmählich näher.

Fazit:
Die Autorin packt in die Handlung Themen, die aktuell sind. Sei es die Integration, das Miteinander, die Freundschaft und ein altbekanntes Thema Frauen in den Wechseljahren. Mit ihrem persönlichen Schreibstil hat Bärbel Böcker es gut verstanden, den Leser mit auf eine Reise zu nehmen, die Freude, aber auch zum Nachdenken angeregt hat.
Das Cover fand ich sehr passend zum Titel. Jede Frau, die schon einmal um die 50 war oder kommt, sei dieses Lesevergnügen ans Herz gelegt.

Ich vergebe 5 Bucheulen.


Montag, 28. März 2011

Rezension (14) Janssenhaus



Autor: Sigrid Hunold-Reime
Janssenhaus
Kriminalroman
Gmeiner-Verlag277 Seiten
Sprache: Deutsch
Erschienen: Februar 2011
Paperback
ISBN 978-3-8392-1123-6
9,90 €
Klappentext:
Familienbande: Emma von Odenwald, 31-jährige Köchin aus Hannover und immer noch Single, fühlt sich gegenüber ihren erfolgreichen, glücklich verheirateten Eltern als Versagerin. Sie ist zierlich, blond und hat mit ihren groß gewachsenen Eltern auch keine äußerliche Ähnlichkeit. Bei einem Frustbesäufnis mit ihrer besten Freundin Sandra Gabers gesteht Emma ihr, dass sie das Gefühl hat, adoptiert worden zu sein. Sandra überredet Emma zu einem Gentest über das Internet. Als das Ergebnis keine Übereinstimmung zeigt, konfrontiert Emma ihre Eltern damit. Widerstrebend nennen sie ihr eine Adresse in der Nähe von Pilsum und gestehen ihr, dass es keine legale Adoption war. Emma macht sich auf die Suche nach ihrer Herkunft und stößt dabei auf ein Meer von Lügen und Verstrickungen.

Statement:
"Anfangs lieben Eltern ihre Kinder; wenn sie älter werden, halten sie Gericht über sie; manchmal verzeihen sie ihnen." Oscar Wilde
So steht es am Anfang des Buches geschrieben. Wenn man am Ende der Handlung angekommen ist und es noch einmal liest, kann man vieles noch mehr verstehen bzw. nachvollziehen. Wie vielen Eltern mag es zu der damaligen Zeit so gegangen sein und wahrscheinlich auch noch heute. Die Frage bleibt ungeklärt und hat sich nur der Rezensionistin nach dem Lesen aufgetan.
Beginnend im Jahre 2009 aus der Sicht von Emma von Odenwald geschrieben, wechselt es kapitelweise rückschauend in das Jahr 1976, den Beginn der Ereignisse. Und so führt uns die Autorin mit dem zeitlichen Jahreswechsel durch das ganze Buch.
Bis zu diesem einen Tag hatte Emma immer geglaubt, die Tochter von Elisabeth und Gunther von Odenwald zu sein. Als ihr letzter Freund Hannes vor zwei Wochen mit ihr Schluss gemacht hatte, stand Emma wieder einmal vor dem privaten Nichts, ratlos, denn keine ihrer Beziehungen hatte es über die Zwei-Jahres-Grenze geschafft. Vor ihren Augen taucht das Bild ihrer glücklich verheirateten Eltern auf, ein perfektes Paar eben. Emma kann es nicht verstehen, dass ihre hochintelligenten Eltern ein Kind aufgezogen haben, dass mit Mühe ihr Abitur geschafft hat. Das Gefühl, ein Kuckucksei zu sein, anders als sie, bringt ihre Freundin Sandra auf die Idee, über das Internet eine Genanalyse zu machen. Und dann kam das Ergebnis, die Bestätigung für Emma: Keine Übereinstimmung. Warum, fragt sie, warum habt ihr mir das vorenthalten? Es wäre eine nicht legale Adoption gewesen und sie sollte nicht überstürzt handeln. Emma ist richtig wütend, aber zugleich auch enttäuscht. Nachdem sie nunmehr erfahren hat, dass Grete, die ehemalige Haushälterin ihrer Eltern, ihnen das Kind mit den Adoptionspapieren anvertraut hat, macht sich die Protagonistin aus Hannover mit vielen offenen Fragen auf den Weg in den hohen Norden. Ein kleines Dorf sei es, Richtung Emden, in der sogenannten Krummhörn. Dort würde Greta Schenk wohnen. Würde sie dort eine Antwort erhalten, warum sie, Emma, vor 31 Jahren weggegeben wurde? Auf der Suche im Ort wird Emma ungläubig von jedermann, den sie anspricht und nach dem Weg fragt, angeschaut. Zum Janssenhaus, zu dem blinden Janssen? Wollte sie da wirklich hin? Die kriegen doch kaum Besuch.
Jedes Kapitel überrascht aufs Neue, sei es durch unerwartete Eröffnungen, aber auch durch die Schilderung ihres erstes Besuches bei Greta Schenk in diesem muffig, verdreckten Janssenhaus. Eine Mutter, die vor ihr steht, glanzlos, ein Hauch von Mensch. "Halt ein, Emma, lass es" ... Emma gibt sich bei ihrem ersten Besuch noch nicht zu erkennen, sie träumt davon, wie sie Greta an ihrem Geburtstag am nächsten Tag überraschen will und diese ihr ein sauberes, ordentlich aufgeräumtes Haus zeigt. Vergangenheit und Gegenwart, die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil, den Leser an die Hand zu nehmen, in die Geschehnisse einzutauchen. Man spürt förmlich in den Zeilen die aufgewühlten Emotionen von Emma nicht locker zu lassen, endlich wissen zu wollen, was war in der Vergangenheit geschehen. Als Emma am nächsten Tag zum Janssenhaus geht und ihr niemand aufmacht, entdeckt sie zwei Leichen: die blutüberströmt am Boden liegende Greta Schenk und ihr Lebensgefährte Janssen, erhängt. Was war hier geschehen?
Die Mordkommission aus Wittmund rückt an und mit ihr Kommissar Strothe. Obwohl er nur eine Nebenfigur in diesem Buch ist, könnte man am Ende der Geschichte davon ausgehen, dass es kein Ende zwischen Emma und Strothe sein wird. Die zarten Bande zwischen ihnen waren fein herauszulesen.
Durch Emmas Auftauchen in dem kleinen Ort, kurz danach die beiden Leichen im Janssenhaus, das Graben in der Vergangenheit fühlt sich jemand in der Krummhörn bedroht. Ganz außer Acht lässt sie die Bitte ihrer Eltern, die mit ihr reden wollen. Die ganzen Ereignisse, die angeblichen Morde und ein anonymer Brief an Emma veranlaßen ihre Freundin Sandra, Tomke Heinrich in die Krummhörn zu schicken. Emma will endlich die wirkliche Wahrheit wissen, denn das hier jemand etwas zu verbergen hat, ein Geheimnis vertuschen will, das ist ihr klar geworden.

Fazit:
Eine interessante Handlung - ein Krimi, aber nicht der klassischen Art, wie man es sich vorstellt -  der Einblick gibt in die Lebensart der Generationen von Vergangenheit und Gegenwart. Sehr lebendig, fast bildlich, werden dem Leser die unterschiedlichsten Geschichten von Frauen herüber gebracht, denn sie sind doch wiederum alle miteinander verbunden. Es war mein erstes Buch der Autorin und sie hat mich überzeugt durch ihr feines Gespür, ihre Art und ihren Schreibstil machen das Buch zu einer wahren Freude. Das Cover im satten Grün gehalten, der verwitterte Zaun, die mit Moos überwucherte Mauer lassen nur erahnen, was sich dahinter verbirgt.
Ich war sehr angetan von dem Buch. Es wird mit Sicherheit zu den Büchern gehören, die ich irgendwann einmal wieder in die Hand nehmen werde. Absolut lesenswert, empfehlenswert.

Ich vergebe 5/6 Bucheulen



Samstag, 19. März 2011

Buchzuwachs (36) Sinfonie des Todes

Buchzuwachs # 36

Sinfonie des Todes
Ein Roman aus dem alten Wien
Und hier nun das zweite Buch vom Gmeiner Verlag,  welches mir ebenfalls als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank :-)




A. Öhri - V. Tschirky
Gmeiner Verlag
272 Seiten
Erschienen: März 2011
Paperback
ISBN 978-3-8392-1145-8













JENSEITS DER NACHT  Wien, 1901. Wilhelm Fichtner, spielsüchtiger Beamter des kaiserlich und königlichen Kriegsministeriums, wird zu Hause von seiner Gattin Lina tot am Schreibtisch aufgefunden, den durchschossenen Kopf auf einem Kassenbuch liegend, die Pistole neben ihm auf dem Boden. Doch Cyprian von Warnstedt, Inspektor der k.k. Gendarmerie, bezweifelt, dass es sich um einen Selbstmord handelt. Als Täter vermutet er einen der Männer aus Wilhelms letzter Kartenrunde in dem verrufenen Gasthof „Zur Kaisermühle“. Aber auch die Witwe selbst verhält sich äußerst verdächtig …

Cover mit freundlicher Genehmigung vom Verlag.
Text ebenfalls von der Verlagsseite.