► Hinweis - Blogposts ◄
Links in meinen Posts kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung. Diese Info erfolgt aufgrund der DSGVO. Diese können zu anderen Webseiten, sei es Verlags- oder Autorenseiten, Facebook oder andere Blogs führen. Ebenso Coverabbildungen. Mein Blog ist ein Hobbyblog. Von daher erfolgen diese Links ohne jedweden Auftrag oder eine Bezahlung. Ich habe keine Affiliate-Links in meinen Posts eingefügt. Rezensionsexemplare geben meinen persönlichen Leseeindruck wieder. Ich erhalte hierfür kein Geld oder jedweden anderen Obolus. Die Bücher werden gemäß §2 Nr. 5 TMG deklariert bzw. mit Danksagung an den Verlag für das Exemplar.
In den Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit. (Thomas Carlyle)
Posts mit dem Label TopTen 2014 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label TopTen 2014 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 28. Dezember 2014

(Rezension) Der Zug der Waisen - Christine Baker Kline


Christine Baker Kline
Der Zug der Waisen
Gebundene Ausgabe
352 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (10. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442313839
Originaltitel: Orphan Train
€ 19,99

 Quelle - Info
Verlag

Weitere Ausgaben:
» MP3-CD » Hörbuch Download » eBook 


► Es gilt der Hinweis unter dem Header! ◄
Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.


New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.

Meine Meinung:

“Ich glaube an Geister. Sie sind es, die uns verfolgen, die uns allein zurückgelassen haben.”

Die Handlung spielt auf mehreren Zeitebenen und beginnt in Spruce Harbor, Maine, im Jahr 2011. Dort lebt das junge Mädchen Molly in einer Pflegefamilie. Ihre leibliche Mutter war den Drogen verfallen und saß im Gefängnis, der Vater tot. Als sie bei einem Diebstahl erwischt wird, gibt es nur zwei Wege. Entweder sie muss ins Gefängnis oder aber sie leistet Sozialarbeit. Bei diesen Stunden lernt sie die 91-jährige Vivian kenn, der sie behilflich sein soll. Die beiden kommen sich näher und so bleibt es nicht aus, dass Vivian Molly ihre Lebensgeschichte erzählt. Alt trifft Jung, und doch – beide haben etwas gemeinsam
Das Leben der neunjährigen Vivian im Jahr 1929 in New York wird von einer Stunde zur andere durcheinandergewirbelt. Bei einem Brand verliert sie ihre Familie und Vivian war von nun an eine Waise. Diese Kinder wurden damals in den sogenannten “Orphan Trains” in den Mittleren Westen geschickt. Vivian landet in Minnesota. Nicht als Kind der Familie wurden sie dort angenommen, eher billig Arbeitskräfte, je nachdem. Und sie hatten sich zu fügen, was die “neuen Eltern” anordneten. Denn es gab ein gewisses Rückgaberecht für die Kinder. Das allein muss man sich mal vorstellen. Es schüttelt mich bei dem Gedanken.
Vivian, die Tochter irischer Einwanderer, ihre Geschichte, die sie Molly nach und nach erzählt, erlebt sehr viel Elend. Molly, dessen Vater indianischer Herkunft war, beginnt sich mit der Geschichte der Ureinwohnern auseinanderzusetzen. Schließlich floss in ihr noch dieses alte Blut.
Die Handlung ist keine leichte Kost, was schon aus dem Klappentext ersichtlich ist. Auch wenn Vivian ein fiktiver Charakter ist, die Geschichte um die Waisen hat ihren Hintergrund. Jahrzehntelang wurden Waisen aufgesammelt, im guten Glauben weitervermittelt. Die Handlung um Vivian ist gut erzählt, bildet sie doch den Hauptteil der Story. Wobei Molly in der heutigen Zeit und dem aktuellen System in Amerika als eine Zutat anzusehen ist. Allerdings eine wichtige, denn wenn es nur vivians Geschichte geworden wäre, hätte die Autorin dies anders aufbauen müssen.
Die beiden Protagonisten, Vivian und Molly, untergebracht in Pflegefamilien, erleben viel Leid, die eine mehr, die andere weniger. Molly als Gesprächspartnerin von Vivian erkennt schon das damalige Unrecht. Vivian hingegen hofft, dass sie Molly auf einen guten Weg bringen kann durch ihre Lebensgeschichte. Es scheint, als habe das Schicksal es so gewollt, dass sich die Wege der beiden kreuzen.

Denke daran, dass etwas, was Du nicht bekommst, manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann.

Eine Reise ins Ungewisse, in ein anderes Leben, das war der Weg der Waisen in den Orphan Trains”. Es gehört wohl mit zu den dunkelsten Kapiteln in der Geschichte Amerikas und um ehrlich zu sein, ich hatte zuvor noch nie davon gehört.

Wenn du deine Wurzeln verlierst, verlierst du den Grund unter deinen Füßen. Wie müssen sich diese Kinder gefühlt haben?

In ihrer Danksagung verweist die Autorin auf zig Recherchequellen, wobei ihr auch lebendige Zeitzeugen eine große Hilfe waren.

“Der Zug der Waisen”, dieses Buch kann man schlecht legen, es klingt nach und hinterlässt einen nachdenklichen Leser. Mein persönliches Lesehighlight 2014, eines der besten, welches ich in diesem Genre gelesen habe.
 
Vita:
Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Ihr Roman "Der Zug der Waisen" war in den USA ein großer Erfolg und hielt sich monatelang an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste. Mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt die Autorin in Montclair, New Jersey.

Sonntag, 28. September 2014

►Rezension ◄ Das Haus am Himmelsrand - Bettina Storks




Bettina Storks
Das Haus am Himmelsrand
Gebundene Ausgabe
464 Seiten
Verlag: Bloomsbury Berlin (15. September 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3827012395
€ 19,99

auch als eBook erhältlich

© Dies ist das Cover der gebundenen Ausgabe
Als TB gibt es das jetzt beim Piper Verlag




Dank an den Verlag für das Leseexemplar.


Meine Meinung zum Buch:


„Géradmer, Frankreich, Am Rosshimmel – Oktober 1940

Immer wenn der Wind über das Plateau in den Vogesen fegte, hielt der Rosshimmel den Atem an. Die Pferde erstarrten und spitzten die Ohren. Dann plötzlich setzten sie sich in Bewegung, fast gleichzeitig zu einer einzigen großen Formation.“ 
(Buchanfang)

<
„Sorge für Gerechtigkeit“, das Versprechen hatte der Großvater seiner Enkelin auf dem Sterbebett abverlangt. Elizabeth war in einer Nacht- und Nebel-Aktion zum französischen Anwesen in den Vogesen gefahren. Géradmer in Frankreich, dort sollte sie aus dem Arbeitszimmer wichtige Unterlagen holen. Was hatte es mit den Dokumenten auf sich, die Lizzy in dem Sekretär fand? Es waren Listen, Protokolle von der Versteigerung des Hauses der Familie Bloch in der Goethestraße 12, Freiburg. Und dann war da noch eine Mappe mit alten Überweisungsbelegen auf ein Schweizer Konto in Basel, datiert von 1948 – 1955. Allein der nächtliche Ausflug nach Frankreich ruft bei Lizzys Lebensgefährten Tom Unmut hervor. Sein Misstrauen beruht auf einen „Ausrutscher“ von Elisabeth vor geraumer Zeit. Doch hatte Tom eine reine Weste?
Die Testamentseröffnun birgt eine Überraschung für alle Familienangehörige, zumal auch noch ein ihnen unbekannter Mann daran teilnimmt. Herr Meyer war die anwaltliche Vertretung von Ellen und David Bloch. Wer aber waren diese beiden Personen? Lizzy hatte den Namen Bloch nie zuvor gehört.
Umso größer ist das Erstaunen und auch Entsetzen der Familie, dass der Großvater genau diesen Beiden das Anwesen Am Rosshimmel in Géradmer, Frankreich, vermacht. Es war ein Vermögen wert und kampflos wollte die Familie, sprich Lizzys Bruder Alexander, das Erbe nicht aus der Hand geben. Die Kirchmanns war eine alteingesessene Uhrendynastie in Freiburg. Allerdings hatte das Unternehmen seit geraumer Zeit finanzielle Schwierigkeiten.

Die Geschichte der Kirchmanns und Bloch ist in der Gegenwart geschrieben als auch rückblickend in der Vergangenheit, wobei diese Zeit in Kursivschrift gehalten ist.  Die Kapitel der Vergangenheit sind jeweils mit dem Ort und der Jahreszahl versehen. Es ist ein Rückblick in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die Zeit der Beschlagnahme und Bereicherung am Judeneigentum.
Doch hatte sich Bodo Kirchmann, Lizzys Großvater, sich wirklich an den Sachen seines Partners Bloch bereichern wollen? Oder ging es ihm darum, diese Sachen zu schützen bzw. zu retten, bevor es in fremde Hände fiel?
Die Recherchen führen Lizzy oft ins Leere. In ihrer Partnerschaft mit Tom kriselt es und Thea, die gemeinsame Tochter, macht es ihr zusätzlich noch schwer.

Zitat S. 34:

„Überlege es dir gut, ob du deine rosarote Welt zu zerstören bereit bist.“
Diese Worte aus Onkel Erwins Mund zu Elisabeth sollten ihr eigentlich eine Warnung sein. Doch Lizzy will das dem Großvater gegebene Versprechen einlösen.

„Das Haus am Himmelsrand“ war eine sehr bewegende Zeitreise. Die Geschichte um das Geheimnis, welches beide Familien miteinander verband, ist wahrhaft berührend, ebenso außergewöhnlich; zwar fiktiv, aber doch sehr real das damalige Leben im Dritten Reich widerspiegelt.
Wie viele erschütternde Geschichten könnten noch geschrieben werden, um uns von den Schicksalen der jüdischen Familien zu erzählen? Die Antwort kann sich jeder selbst geben.

Für  mich ist „Das Haus am Himmelsrand“ ein weiteres Lesehighlight 2014.
Die Geschichte der Kirchmanns und Blochs, kein Einzelschicksal, zeigt auf, dass es nie zu spät ist, Gerechtigkeit herzustellen, bereit zu sein, dafür zu kämpfen und sich nicht von seinem Weg abbringen zu lassen.

Ich vergebe die Höchstwertung: Sechs fantastische Lesegenuss-Bücher und ! TopTen 2014!



Das Buch beginnt mit diesem französischen Kinderlied:
Au clair de la lune, mon ami Pierrot
Prête-moi ta plume, pour écrire un mot.
Ma chandelle est morte, je n'ai plus de feu.
Ouvre-moi ta porte, pour l'amour de Dieu.

Dies ist nur der Anfang.
Oft kommt es vor, dass das Leben dir wahre Begebenheiten offenbart und daraus eine Geschichte geschrieben wird. Bettina Storks hat genau dies getan.

Samstag, 6. September 2014

[Rezension] Der Apfelsammler - Anja Jonuleit


Anja Jonuleit
Der Apfelsammler
Broschiert
368 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423260176
€ 14,90


auch als eBook erhältlich

Quelle © dtv Verlag





 Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung
Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.

Meine Meinung zu „Der Apfelsammler:

Familien haben ihre Geheimnisse und oft sind Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden. So auch in Anja Jonuleits neuen Roman „Der Apfelsammler“. Die Idee hierzu kam der Autorin durch einen Artikel über eine italienische Agrarwissenschaftlerin aus Umbrien, die sich für die Erhaltung von alten Obstsorten einsetzt.
Zurück zum Buch: Als die 31-jährige Hannah erfährt, dass ihre geliebte Tante Eli gestorben ist, macht sie sich auf den Weg nach Italien. Eli hatte Hannah zu sich genommen, nachdem deren Eltern verstorben waren und sie bei einer Pflegefamilie untergekommen war. Auf dem heimatlichen Hof am Bodensee verleben Hannah und Eli glückliche Zeiten. Der Abschied von Elisabeth (Eli) fällt ihr nicht leicht, zumal Hannah sich auch  noch gerade von ihrem Freund getrennt hat. In Castelnova steht das kleine Steinhaus, in dem Eli bis zu ihrem Lebensende wohnte. Und dort findet Hannah beim Aufräume alte Briefe der Tante.
Die Geschichte von Eli und Hannah wird parallel Kapitelweise erzählt. Geschrieben in der Ich-Erzählperspektive steht über jedem neuen Kapitel  der Name der Erzählerin.
Es ist zum Teil eine tragische Geschichte, die Elisabeth erzählt. Der Leser wird zurückgeführt in die frühen 60er Jahre. Dort hatte sie als junges Mädchen kein leichtes Leben auf dem Hof der Eltern, musste hart arbeiten. Doch Elisabeth war intelligent und wollte mehr. Realistisch und detailliert beschreibt die Autorin über Wünsche und Sehnsüchte eines jungen Mädchens, dass sich dann auch noch in einen italienischen Gastarbeiter verliebt und von ihm schwanger wird. Schreckliche Dinge passieren und doch, Eli gibt nicht auf. Die Romanze zwischen Eli und Giorgio ist der rote Leitfaden der Handlung. Nunmehr fragt sich Hannah immer wieder, was hat Eli ausgerechnet in diese Gegend verschlagen, sie die doch das Meer so liebte und in der Welt weit herumgekommen war. So beginnt sie mit den Nachforschungen und was liegt näher als bei dem Nachbarn mit seinen Apfelbäumen? Wie auch schon Eli hilft Hannah beim Pflücken der Apfelernte. Zum einen weil sie sich Informationen von ihm erhofft und zum anderen möchte Hannah eine Reportage über den Mann machen, der leidenschaftlich alte Obstsorten züchtet.
Die Gestaltung des Covers harmonisiert mit dem Titel, einfach wunderschön.

Fazit: 
 „Der Apfelsammler“ ist ein bewegender Roman, mit melancholischen Momenten, schafft die Autorin durch ihre fesselnde Art  und einzigartigen Beschreibungen der Landschaft, den Leser tief in die Geschichte eintauchen zu lassen. Eine geheimnisvolle Atmosphäre begleitet den Leser von Anfang an. Die Autorin schreibt nicht einfach so dahin. Sie hat ihre eigene Sprache, ihren eigenen Schreibstil. Die Suche nach Vergangenheit – Gegenwart, die zwischenmenschlichen Beziehungen werden durchleuchtet. 
„Der Apfelsammler“  – die Geschichte erhält von mir absolute Leseempfehlung, denn ich habe nicht nur glückliche Lesemomente gehabt, auch nachdenkliche.
„Der Apfelsammler“ – ich würde mir wünschen, dass es noch sehr viele neue Leser findet.
„Der Apfelsammler“ ist ein ganz besonderer Roman und verdient den Platz auf meiner TopTen 2014-Liste.
Sechs Lesegenuss-Bücher.

Ich danke dem Verlag für das Buch. Mir wäre hier ein Sahnestück entgangen.

 Vita:
Anja Jonuleit wurde in Bonn geboren, lebte einige Jahre im Ausland und studierte Italienisch und Englisch. Sie arbeitete als Übersetzerin und Dolmetscherin, bis sie anfing, Romane und Geschichten zu schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Friedrichshafen

Sonntag, 24. August 2014

(Rezension) Die Glücksbäckerin von Long Island - Sylvia Lott


Sylvia Lott
Die Glücksbäckerin von Long Island
Taschenbuch
544 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (21. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442381814
€ 9,99
auch als EBOOk erhältlich

© Rechte Cover - Infotext
Blanvalet Verlag





 
Meine Meinung:
Inspiriert zu ihrem Roman „Die Glücksbäckerin von Long Island“ wurde die Autorin durch die Lebensgeschichte ihrer Urgroßeltern. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, Vergangenheit und Gegenwart.

1932: In der Vergangenheit geht es nach Ostfriesland, wo die junge Marie, noch nicht volljährig, in einfachen Verhältnissen lebt und sich leider in den falschen Mann verliebt hat. Marie arbeitet einmal in der Woche als Aushilfslehrerin an der dörflichen Schule. Ihre Aufgabe Handarbeitsunterricht für die Mädchen. Ansonsten muss sie daheim hart arbeiten, denn der Vater war unter der Woche unterwegs und das ihm zugewiesene Kolonat bedeutete nunmal schwere Arbeit. Einige Geschwister waren schon nach Amerika ausgewandert. Und so kam es, dass Marie von den Eltern nach New York zu zwei Brüdern geschickt wurde, fort von ihrem geliebten Rudolf. In ihrem Gepäck viele Rezepte der  Mutter als auch das Familienrezept der Tante von einem wunderbaren Käsekuchen.

2003: Sieben Jahrzehnte später reist die arbeitslose Journalistin Rona mit ihrem Großvater zum 90. Geburtstag seiner Schwester Marie. Es ist die lebenserfahrene Marie, die erkennt, wie es um Rona steht. Und so erfährt Rona die Lebensgeschichte von Marie.

Jedes Kapitel beginnt mit dem jeweiligen Ort und das Jahr. Oft ist es schwierig, den jeweiligen Erzählern zu folgen. Dies war hier überhaupt nicht gegeben.
Man kann es sich eventuell auch so vorstellen:
Ein Baumkuchen ( der König der Kuchen) ist ein schichtweise aufgebauter Kuchen, so wie bei einem Buch die Kapitel. Heraus kommt dann das Endprodukt – ein Roman. In diesem Fall „Die Glücksbäckerin von Long Island.“

Rona und Marie, zwei Frauen, die sich in vielen Dingen ähneln, obwohl zig Jahrzehnte zwischen ihnen liegen.
Jede Charaktere ist liebevoll gestaltet und doch haben sie auch ihre Schwächen. Von daher kommen sie so menschlich und authentisch herüber.

Die geschilderten Lebensumstände in Ostfriesland sind bildhaft beschrieben. Marie, die Hauptperson des Romans, entwickelt sich um Laufe des Werks von einem scheinbar zurückhaltenden jungen Mädchen zu einer taffen jungen Frau, die in New York ihren Weg geht.

Die anrührende Geschichte von Marie und welches Fazit Rona aus ihrem Lebensbericht zieht, lest selbst.

Fazit:
Mir gefiel der Schreibstil der Autorin, flüssig, lebendig und locker. Die Protagonisten, die Handlungsorte, überhaupt das Leben zur damaligen Zeit sind sehr plastisch beschrieben, es war teilweise so, dass man direkt hineingezogen wurde.

Sich nicht aufzugeben, an sich selbst und seine inneren Stärken glauben, und die schweren Hürden im Leben zu meistern, ist ein Ergebnis aus dem Roman.

Sollte dieses Buch an euch vorbeigelaufen sein und ihr habt es nicht bemerkt, empfehle ich:  Kauft es!
„Die Glücksbäckerin von Long Island“ – nicht nur ein Buch zum Träumen.

Weil mich das Buch glücklich gemacht hat, auch wenn zum Schluss das unsichtbare Wort "Ende" stand, vergebe ich sechs  glückliche Lesegenuss-Bücher und es landet in meiner TOPTEN 2014.

Mittwoch, 13. August 2014

(Rezension) Sommer in Sepia - Marie Velden



Marie Velden
Sommer in Sepia
Taschenbuch
344 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423215183
€ 9,95

auch als EBOOK erhältlich

Kauflink " Verlag "





Quelle  dtv Verlag

Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension



Buchinfo:
Hinter der Fassade seines intakten Familien- und Berufslebens ist der 45-jährige Psychotherapeut Thomas Bachmann ein einsamer Mann. Die Ehe mit Veronika ist schal, seine Kinder gehen bereits eigene Wege, sein bester Freund stirbt. Erst die Begegnung mit der geheimnisvollen Florentine weckt verblasste Sehnsüchte und holt ihn zurück ins Leben. Gemeinsam erleben sie einen Sommer, der ihnen eine große Liebe, aber auch deren Zerbrechlichkeit offenbart. Schließlich ist es Veronika, die eine Entscheidung trifft, mit der sie alle und vielleicht sogar sich selbst am meisten überrascht.

Meine Gedanken zum Buch:
„Sommer in Sepia“, ein Titel, bei dem man leicht eine Liebesgeschichte dahinter vermutet. Doch es ist mehr, weitaus mehr, als man in Worte niederschreiben kann. Der Anfang erstaunte mich sehr, denn es beginnt mit der Todesnachricht von Michael Jackson. Weiter geht es mit Zitaten aus John Fowles „Der Ebenholzturm“, die mehrfach die Kapitel der Protagonisten unterbrechen. Was dann folgt, lässt den Leser eintauchen in eine Welt, einer Geschichte mit so viel Poesie, einer Sprache, für die Worte zu finden, mir sehr schwer fällt.

Die Autorin Marie Velden schreibt nicht einfach nur so dahin. Sie hat ihre eigene Sprache, ihren eigenen Schreibstil. Und  die Geschichte „Sommer in Sepia“ ist wahrlich etwas Besonderes, was ich in dieser Richtung noch nicht gelesen habe bzw. mich nicht erinnern kann.
Allerdings gibt es eine deutsche Autorin, von der ich in 2012 ein wunderbares Buch gelesen habe, welches ich mit Marie Velden’s Buch auf eine Stufe stelle: Zum einen  von der Sprache, ihrem Ausdruck, ihrem Stil  Simone Keil’s Buch  „Corvidæ”. Ein anderes Genre, aber trotzdem.

„Sommer in Sepia“, die Geschichte einer Beziehung, Thomas und Veronika, jeder lebt sein eigenes Leben, mit den zwei Kindern Paul und Julie.
Bis Thomas Florentine trifft.
Von da an stellt er sein Leben in Frage. Will er so weiterleben?
Als Florentine in sein Leben tritt, ist auch sie bereit, ihren Schutzpanzer zu öffnen, was nicht so ganz einfach war. Denn Florentine hatte ihre große Liebe Ben bei einem Tsunami verloren und seitdem niemanden an sich herangelassen.
Doch wie sollte es mit ihnen weitergehen?
Kämpfen oder aufgeben?
Andere verletzen oder selbst verletzt zu werden?
Lohnt es sich, um seine Liebe zu kämpfen und/oder können Träume wahr werden?

Fazit:
Mit „Sommer in Sepia” hat die Autorin Marie Velden, die mir bis dato nicht bekannt war,  ein wunderbares Buch auf den Markt gebracht, welches mich von Beginn an in seinen Bann gezogen hat. 
 Sechs Lesegenuss-Bücher gibt es nur in Ausnahmefällen.

Vita:
Marie Velden wuchs in einem kleinen Ort in der bayerischen Rhön auf. Sie volontierte bei einer Tageszeitung und arbeitete als Dramaturgin und Regieassistentin am Theater. Ihr Roman ›Lilienrupfer‹ war ein großer Erfolg. Sie lebt mit ihrer Familie in München.


 Vielen Dank an den Verlag für diese Überraschungspost!

Montag, 19. Mai 2014

(Rezension) Dracyr - Das Herz der Schatten - Susanne Gerdom

Susanne Gerdom
Dracyr – Das Herz der Schatten
Taschenbuch
512 Seiten
Verlag: cbj (17. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570402245
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
€ 14,99

Link ► zum Buch ◄ Verlagsseite
© Rechte: Info - cbj Verlag
Vielen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar!

Buchinfo:

Ein mächtiger Drachenmagier herrscht mit seinen Schattenreitern über Albrastor. Bei der Machtübernahme verlor die junge Kay ihre Familie – und schwört Rache. Unter falschem Namen schleicht sie sich bei den Drachenherren ein. Bald findet Damian, der Sohn des Drachenmagiers, Gefallen an ihr. Und auch ein Junge namens Duke macht ihr den Hof. Ein gefährliches Spiel beginnt, bei dem Kay ihr Ziel jedoch nicht aus den Augen verliert: den Tod des Drachenlords. Aber ihr wahres Schicksal wartet tief unter der Burg auf sie, in den Pferchen der Dracyr. Denn in ihren Träumen hört sie immer wieder ihre Stimme. Besonders die des Mitternachtsdrachen Gormydas ...

********************
Un-fucking-fassbar – ein charmanter Ausspruch von Rea Garvey und von mir nur positiv gemeint!

********************

Meine Meinung:
Das Ende ist immer wieder ein neuer Anfang!
Die ersten zwei Seiten beginnen düster, furchterregend, was mich dazu bewog, mit dem Ende, den Personen und dem Glossar anzufangen.
Drachen sind so faszinierende Geschöpfe und seit langem lese ich sehr gern Fantasiegeschichten über diese Wesen.
Drachen – Urtiere – Fabelwesen, wer sich einmal in sie verliebt, kommt (selten) davon los.

Der neue Roman von Susanne Gerdom spielt im Land Albrastor, welches seit der Ermordung unter der Knechtschaft des Dracyrmeisters und Hexer, Lord Houron Harrynkat, leidet. Wer sich gegen ihn auflehnt, gilt als Rebell und wird zum Tode verurteilt. Der Lord war dermaßen verhasst, ebenso gefürchtet wie seine Schattenreiter. Sich gegen sie zu stellen, hieß Kopf ab und dieser wurde dann öffentlich rund um die Burgmauer aufgespießt. Und das waren nicht wenige Köpfe oder ihre Reste, die dort zu sehen waren. Des einen Leid, den Raben zur Freud.
Nach der Ermordung ihres Bruders als Rebell läßt sich die junge, erst sechzehn Jahre alte Lady Karolyn als normales Hausmädchen im Schloss unterbringen. Sie will Rache. Ziemlich mutig für so eine junge Lady. Karolynne Donne, kurz Kay genannt, gerät dann auch gleich ins Visier des Dracyrmeisters.
Zitat S. 24

Der Dracyrmeister nickte nachdenklich. „Ich werde dich im Auge behalten, Karolyn. Du hast etwas an dir, was mich verwirrt.“

Seltsames passiert auf der Burg und Kay macht Bekanntschaft mit Damian, dem Sohn des Dracyrmeisters, der sogleich von ihrer Art angezogen wird. Für Kay ist es nicht ganz einfach, ihre wahre Herkunft, ihre Erziehung zu unterdrücken. Welches Mädchen vom Land gab sie so wie sie? Doch ihr Vorsatz, Rache zu üben, verliert sie nicht aus den Augen, trotz der schweren körperlichen Arbeit, die sie verrichten muss.
Was hatte es mit der Stimme auf sich, die sie seit kurzem hörte und wer oder was ist Gormandel?
Welche Furcht Damian vor seinem Vater hat, zeigt sich schon bald.
Die Drachen – Dracyr – haben eine anz besondere Bindung zu ihren Reitern. Und Damian liebt seinen Drachen, aber auch um die nachwachsende Generation. Diese muss zwar noch erzogen, abgerichtet werden, aber er lehnt die pure Gewalt ab. Denn schon sehr früh beginnt die Verbindung, das Vertrauen von Mensch zum Tier und umgekehrt. Für Dramian ist sein Drache alles, hier findet er die Wärme und Liebe, die Geborgenheit, auf die er sein Leben lang verzichten musste.
In „Dracyr“ sind es nicht nur die Hauptpersonen, hier haben die Drachen eine klare, bedeutende Stellung in der Handlung. Wer den Schreibstil der Autorin kennt, den verwundert es nicht, wenn wieder einmal ein derart kompaktes Bildkino entsteht. Um es ganz geschwollen auszudrücken, eine 3-D-Brille reicht nicht aus.

Es gibt Szenen im Buch, wo man sich fast als die Person fühlt, wie gerade beschrieben. Einzigartig und dann wiederum gefühlvoll führt die Autorin den Leser an das „Tier“ Drachen – Dracyr – heran. Mit ihm eins zu werden, das Verschmelzen  beider so unterschiedlichen Arten, Mensch und Tier, kaum mit Worten zu beschreiben. Das ist hohe Schreibkunst!

Habe ich euch zu wenig von der Handlung, von den Charaktere erzählt? Das macht nichts. Ich kann euch nur raten, das Buch zu lesen oder vorab die Leseprobe.

Was auch immer noch nach „Dracyr“ kommt, ich habe keine Ahnung, wie die Autorin das toppen will.
„Dracyr“ ist eins von meinen TopTen Büchern 2014 und erhält die höchste Buchanzahl, die es bei mir gibt – nämlich sechs Lesegenuss-Bücher.

Cover – Top 6*
Schreibstil – Top 6*
Inhalt – Top 6*


Vita:
Susanne Gerdom lebt und arbeitet als freie Autorin und Schreibcoach mit ihrer Familie und vier Katzen am Niederrhein. Sie schreibt seit mehr als einem Jahrzehnt Fantasy und Romane für Jugendliche und Erwachsene.

Samstag, 5. April 2014

(Rezension) Sonntags bei Sophie ~ Clara Sternberg


Clara Sternberg
Sonntags bei Sophie
Taschenbuch
285 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (17. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3746625386
€ 9,99
Info - atb - Verlag

Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.


Buchrückentext:
Sophie, Rosa und Melanie sind beste Freundinnen. Mit allem, was dazugehört. Doch plötzlich erfährt Sophie, dass sie bald sterben wird. Die drei beginnen Abschied zu nehmen, sie erzählen, hören zu und erinnern sich. Und langsam schleichen sich wieder Lachen und Glück in ihre Treffen. Sophies größter Wunsch: die Geburt von Melanies Tochter zu erleben! Ihr Lebensmut gibt Rosa und Melanie die Kraft, neu über sich nachzudenken und längst überfällige Entscheidungen zu treffen.

Statement:
Normalerweise geht mir der Text für eine Buchbesprechung flott von der Hand. Doch „Sonntags bei Sophie“ gehört zu den Büchern, welche ich erst einmal sacken lassen muss. Was für ein zauberhaftes Cover, dachte ich, als ich es zum ersten Mal in der Hand hielt. Trotz der ausführlichen Buchinfo seitens des Verlags war ich einerseits erstaunt über die Aufmachung, andererseits im nachhinein ganz ehrlich, es hätte nicht besser sein können.
Freundinnen fürs Leben, das sind Sophie, Rose und Melanie.
Silvester bei Sophie und ihrem Mann Stefan, Treffpunkt für einen wunderbaren Jahresabschluss. Nur Melanie muss sich mal wieder erklären, warum ihr Heiko, Erzeuger ihres Nachwuchses, nicht dabei sein kann. Liebe macht blind, manches möchte man einfach gar nicht sehen. Und wenn dann noch die biologische Zeituhr tickt, nimmt man (vielleicht) vieles hin. Da nützen auch die gutgemeinten Ratschläge von Sophie nichts. Aber die Freude auf das Baby war natürlich bei den anderen beiden Frauen groß, hatten sie doch selbst keine Kinder.
Etliche Monate waren seit dem Jahreswechsel vergangen, Melanies Bauch wuchs, und jeder lebte irgendwie sein Leben. Seit dem Zeitpunkt, als bekannt wurde, dass das Baby ein Mädchen wird, hieß das Ungeborene Motte.
Und dann unverhofft, ohne Vorwarnung, kam der Anruf von Sophie, der wie ein Wirbelsturm Rosa und Melanie erfasste und sie dann brutal in die Wirklichkeit fallen lies. Erst im letzten Sommer, zu Rosas 45. Geburtstag, hatten sie die wunderbare Nachricht von Sophie erhalten, dass sie Godzilla, den Feind in ihrem Körper,  besiegt hatte und sie gesund sei.
Zitat S. 27

„Ich sehe keine Möglichkeit, es euch schonend beizubringen. Deshalb sage ich es euch auf meine Weise: Godzilla ist zurückgekommen. Er hat den Krieg gewonnen. Ich habe nur noch ein paar Wochen zu leben.“
Von da an geht es nur um eins: Sophies größter Wunsch ist es, die Geburt von Motte noch zu erleben. Keine Behandlung, nichts wollte sie, nur Normalität für den Rest der Zeit. Von nun an war jeder Sonntag der Freundinnen-Sonntag. Und Sophie hatte in Stefan einen liebevollen Mann, der sogar exzellent backen konnte und die Frauen verwöhnte. An Godzilla wurde kein Gedanke verschwendet – scheinbar.
„Sonntags bei Sophie“ gehört definitiv zu den Büchern, die man nicht überfliegt bzw. wegliest. Wie ich anfangs schon schrieb, kommt durch das Cover eine gewisse Leichtigkeit auf, die sich auf im Text wiederfindet. Aber auch die drei Frauen sind glaubhaft geschrieben, dass man trotz der schweren Krebserkrankung (Godzilla) und dem bevorstehenden Abschied von Sophie sich damit auseinandersetzt.
Sicherlich kein leichtes Thema, Tod und Krankheit, doch die Autorin Clara Sternberg hat aus ihrer Idee eine wirklich gute Geschichte geschrieben, die mich zeitweise überrascht hat.

„Sonntags bei Sophie“
die Geschichte dreier Freundinnen,
die Geschichte von Liebe, Glück und Leid,
die Geschichte vom Loslassen können,
die Geschichte vom Leben selbst
die Geschichte mit einem kleinen Wunder am Ende.

Fazit:
Wer das Buch liest, wird hinterher vieles mit anderen Augen sehen.
Ein außergewöhnliches Buch, das berührt, zum Nachdenken anregt, und trotz allem zeigt es auch: „Jeder Tag, jede Minute deines Lebens ist ein Stück Glück, welches innerhalb von Sekunden brüchig werden kann“.
Für mich gehört das Buch zu meinen TopTen 2014. Ich kann nur empfehlen „Sonntags bei Sophie zu lesen. Es ist nicht immer locker-leichte Lektüre, dennoch ist es ein ganz besonderes Frauenbuch.


 Vita:
Clara Sternberg, 1960 geboren, wollte als Kind Ärztin, Schauspielerin, Tierärztin, Schriftstellerin oder Sängerin werden. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Texterin und Übersetzerin. Clara Sternberg lebt in Berlin. „Sonntags bei Sophie“ ist ihr erster Roman. 

Donnerstag, 13. Februar 2014

(Rezension) Weil ich Layken liebe ~ Colleen Hoover




Colleen Hover
Weil ich Layken liebe
Taschenbuch
 352 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. November 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423715621
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 
 Ab 14 Jahren
Originaltitel: Slammed
€ 9,95

Rechte
© Cover / Infos - dtv - das junge buch



Buchinfo:
Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück - drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…

Statement:

"Genieße jede Sekunde,
jeden Moment,
suche dir den Augenblick,
die Zeit,
sie läuft nicht vor dir weg.
Deine Augen suchen,
deine Hände berühren,
öffnen (das Buch),
dein Herz nimmt es auf."

©Hannelore Kühlcke

Manchmal läuft das Leben nicht in geordneten Bahnen, und genau das will uns die Geschichte von Layken, ihrer Mom und dem neunjährigen Bruder Kel mitteilen. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters vor wenigen Monaten ziehen die drei von Texas nach Michigan, genauer gesagt nach Ypsilanti. Die wahren Hintergründe hat die Mutter Layken und Kel vorenthalten, finanzielle Gründe vorgeschoben. Dort tritt Layken gleich am ersten Tag auf den hilfsbereiten Nachbarn Will – zwei Herzen, die sich zueinander gezogen fühlen.
Doch es stellt sich nach ein paar Tagen heraus, dass das nicht geht.

Durch die guten Kritiken und Lobeshymnen auf das Buch aufmerksam geworden, habe ich es gelesen und mir allerdings ein paar Tage Zeit gelassen, um meinen persönlichen Eindruck zu veröffentlichen.

„Ich heiße Layken und mein Leben ist noch jung.

Ich habe einen Bruder,

er hat bald nur noch mich.

Ich heiße Layken

und ich liebe meine Mom.“

(kein Zitat aus dem Buch)

Die Autorin Colleen Hover hat mich mit dieser Art – dem Poetry Slam – absolut überrascht. Das hatte ich in dem Buch nicht erwartet und veränderte den Blickwinkel auf den Inhalt.
Wer möchte, kann unendlich viel zu dem Roman schreiben, doch irgendwie würde es die Atmosphäre zerstören. Colleen Hover ist gelungen, schmerzhafte Themen wie Verlust und Trauer mit sehr viel Fingerspitzengefühl anzugehen.
Zitat S. 269
Tod.
Das Einzige, das unausweichlich ist im
Leben.
Sie will hiermit u. a. zu verstehen geben, dass man mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen muss. Weglaufen geht immer, doch die Realität holt jeden ein.

„Lasst keinen Tag vergehen, an dem ihr nicht mindestens ein Mal gelacht habt.“

(Zitat S. 350)


Fazit
„Weil ich Layken liebe“, ich bin total begeistert von diesem Buch, trotz des ernsten Hintergrunds. Es hat mich berührt und für mich ein wirklich besonderes Buch.
Meine klare Leseempfehlung – für Jung und Alt!


Donnerstag, 6. Februar 2014

(Rezension) Die Australierin - Ulrike Renk



Ulrike Renk
Die Australierin
Taschenbuch
544 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (9. Dezember 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3746630021
€ 12,99

Cover / Buchinfo / Vita atb Verlag







Herzlichen Dank an den Verlag  für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension

 Buchinfo:
 Von Hamburg nach Sydney
Als Tochter eines Werftbesitzers wächst Emilia in Hamburg auf. Sie soll eine gute Partie heiraten, aber nicht den Mann, in den sie sich verliebt hat. Carl Gotthold Lessing ist der Großneffe des berühmten Dichters. Er hat ein Kapitänspatent erworben und sich Geld geliehen, um ein Schiff zu bauen. Er will Emilia heiraten, doch ihre Familie ist strikt gegen diese Verbindung. Die beiden beginnen, nachdem Lessing von seiner ersten großen Fahrt zurückgekehrt ist, eine Affäre. Als ein Hausmädchen sie verrät, kommt es zum Bruch. Emilia beschließt, mit ihm zu reisen. In Südamerika kommt ihr erstes Kind zur Welt, in Hamburg das zweite. Doch sie haben ein anderes Ziel: Australien.

Die spannende Geschichte einer Auswanderung, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Statement:
Mitte des 19. Jahrhunderts wird die erst acht Jahre alte Emilia Bregartner vor vollendete Tatsachen gestellt, dass ihre Eltern Hamburg verlassen, um für voraussichtlich zwei Jahre in England zu leben und arbeiten. Den kleinen Bruder Julius nehmen sie mit, aber Emilia muss bei der Tante und dem Onkel bleiben. Immer wieder hoffte sie in den folgenden Jahren, dass die Eltern sie holen würden, doch sie wartete vergebens. Trotz all des Guten, was die Verwandten für Emilia aufwandten, sie fühlte sich ungeliebt. Und irgendwann erlosch auch in ihr der letzte Funken Hoffnung, dass die Eltern sie holen würden.
Verraten und verkauft.
Als Emilia ins heiratsfähige Alter kommt, lernt sie den jungen Carl Gotthold Lessing kennen, ein Großneffe des Dichters Lessing. Sie setzt sich über alle Regeln hinweg, heiratet den mittellosen Kapitän und geht mit ihm auf große Fahrt. Ziemlich ungewöhnlich zur damaligen Zeit, Frauen an Bord bedeutete Unglück.
Emilia, wohlbehütet aufgewachsen, ist sich keiner harten Arbeit zu schade. Einige Fahrten erlebt sie mit an Bord, vier Kinder werden während der Seezeit geboren. Dann aber kommt der Tag, an dem Carl beschließt, dass sie nach Australien auswandern sollten. Dort läge die Zukunft.
Die Hintergrundgeschichte zu diesem Roman beruht auf wahre Begebenheiten. Ulrike Renk erzählt in ihrem Nachwort von wundersamen Fügungen, der Kontaktaufnahme durch Robyn Jessiman zu ihr. Diese war eine Nachfahrin der Familie te Kloot und „versorgte“ die Autorin mit ganz, ganz viel Material. Und daraus entstanden ist das Buch über die Großmutter Lessing, Emilia.
Zitat Nachwort S. 532
Ich habe das Tagebuch des Abraham ter Meer als Grundlage der Geschichten genommen, habe viel recherchiert und viele Fakten eingefügt. Aber es ist ein Roman, eine Fiktion, Gedanken, Gefühle und anderes habe ich erfunden.

Fazit:
Ulrike Renk hat mit diesem Buch ein Meisterwerk geschrieben. Man bedenke, eine Story ist nicht mal so aus den Fingern gesogen wie so manche leichte Schnulze. Lange Vorbereitungszeit,  intensive detaillierte Recherchearbeiten, doch wenn am Ende ein derart unglaublich gutes Buch dabei herauskommt wie „Die Australierin“, eine wahre Leistung!
Leider kam der Schluss einfach zu schnell, ich hätte noch mehr lesen können.
Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen. Mein Herz hat die Autorin hiermit erobert. Was wohl nicht nur daran liegt, dass ich das Land Australien, die Kultur der Aborigines usw. liebe, obwohl ich noch nie dort war. Minnies erste Tochter Carola, die Aborigine Darri gab ihr den Namen Cardina, d. h. Sonnenaufgang. Carola, das bedeutet „die Freie“.

Jeder, der mich etwas persönlicher kennt, weiß was ich meine.

Mittwoch, 5. Februar 2014

(Rezension) Das Schneemädchen ~~~ Eowyn Ivey



Eowyn Ivey
Das Schneemädchen
Gebundene Ausgabe
464 Seiten
Verlag: Kindler; Auflage: 3 (21. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3463406213
Originaltitel: The Snow Child
€ 19,95

Kauflink " Verlag





© Cover / Infos Verlag

Beschreibung lt. Verlag:
Alaska, in den 1920er Jahren: Mabel und Jack konnten keine Kinder bekommen. Um den Schmerz und die Enttäuschung hinter sich zu lassen, haben sie an der Zivilisationsgrenze Alaskas ein neues, einfaches Leben als Farmer begonnen. Doch Trauer und der harte Überlebenskampf in der erbarmungslosen Natur schaffen zwischen den beiden, die sich innig lieben, eine scheinbar unüberbrückbare Distanz. Als der erste Schnee fällt, überkommt Mabel für kurze Zeit eine fast kindliche Leichtigkeit. Eine Schneeballschlacht mit Jack entspinnt sich, und sie bauen vor ihrer Hütte zusammen ein Kind aus Schnee. Am nächsten Tag entdecken sie zum ersten Mal das feenhafte blonde Mädchen in Begleitung eines Fuchses, das sie zwischen den Bäumen des Waldes hindurch beobachtet. Woher kommt das Kind? Wie kann es allein in der Wildnis überleben? Und was hat es mit den kleinen Fußspuren auf sich, die von Mabels und Jacks Blockhaus wegführen? «Dieses Buch ist pure Magie, von Deckel zu Deckel durchwoben mit der kalten Schönheit der Wildnis Alaskas. Eowyn Ivey erzählt mit der fesselnden Zartheit des Schneefalls, den sie so wunderbar beschreibt.» Ali Shaw 

Meine Meinung:
"Dies ist ein ganz besonderes Buch, das es verdient, Millionen von Herzen schmelzen zu lassen",  so schreibt es der Sunday Express.
Das lange Warten hatte dieses Jahr  im Januar ein Ende, die Witterung spielte mit und ich tauchte ein in "Das Schneemädchen".
Über dieses Buch eine endlos ausschweifende Rezension zu schreiben, liegt mir fern - es wäre fast so wie Eulen nach Athen tragen.  Allein die veröffentlichten Rezensionen wo auch immer, zeigen auf, worum es in dem Buch geht. Inspiriert durch das russische Märchen "Das Schneemädchen", welches ja leider am Ende über ein Feuer springt und schmilzt, hat die Autorin eine wahrhaft großartige Märchenadaption geschrieben. Der Leser wird von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann dieses so poesievoll geschriebenen Romans gezogen. Faina heißt die kleine Schneefee, bzw. das Schneemädchen, die als Charaktere so detailliert und bildhaft beschrieben wurde, ebenso Mabel und Jack, inzwischen in die "Jahre" gekommen. Ein liebenswertes Ehepaar, welches am Ende des Buches bestimmt bei dem Leser ein Platz im Herz gefunden hat.
Das Leben zur damaligen Zeit in Alaska ist hart, und immer wieder tauchen bei beiden Zweifel auf, ob es vor vielen Jahren  der richtige Weg war, den sie nach dem Verlust ihres Babys gegangen sind. Weg von der Heimat in die Kälte Alaskas, ein neues Leben aufbauen.
"Das Schneemädchen" ist eine ruhige Geschichte. Spannung ist fehl am Platz, doch wer genau liest, fühlt sich wie ein unsichtbarer Beobachter vor Ort, um das Geschehen, den Lauf der Handlung mitzuerleben.
Und irgendwann war ich auf der Seite 265 und stolperte über das Wort "hanebüchen" ... Warum der Übersetzer ausgerechnet auf ein veraltetes Adjektiv zurückgegriffen hat, dafür habe ich keine Erklärung.
Zitat S. 265
"Ich weiß, es klingt hanebüchen, aber verstehst du denn nicht?", sagte sie. "Wir haben sie uns gewünscht, wir haben sie in Liebe und Hoffnung erschaffen, und sie ist zu uns gekommen. Sie ist unser kleines Mädchen, auch wenn ich nicht genau weiß, wie das sein kann. Aber sie stammt von hier, aus diesem Schnee und dieser Kälte. Kannst du das nicht glauben?"

In der Ruhe liegt die Kraft, so lautet ein Sprichwort. In "Das Schneemädchen" sind es die ruhigen und leisen Töne, alles ist umgeben von einer ganz besonderen Aura, die schwer in Worte zu fassen sind.
So viel Poesie! - Ein wahrhaft ganz, ganz besonderes Buch. 
Von mir erhält das Buch sechs Lesegenuss-Bücher und auf die Liste meiner Top-Ten 2014.
Vita:
Eowyn Ivey wuchs in Alaska auf, wo sie noch heute mit ihrem Mann und zwei Töchtern lebt. Sie studierte Journalismus und kreatives Schreiben an der Western Washington University und der University of Alaska und arbeitete zehn Jahre lang als preisgekrönte Redakteurin beim Frontiersman Newspaper. Heute ist sie Buchhändlerin. "Das Schneemädchen" ist ihr erster Roman. Er wurde in elf Länder verkauft.

P.S. Per Google fand ich folgendes über das Wort "hanebüchen":
Hauptsächlich in der Redewendung (das ist) hanebüchener Unsinn tritt das veraltete Adjektiv hanebüchen im modernen Deutschen auf. Das Wort hat nichts mit dem Hahn zu tun, vielmehr bezieht es sich auf die Hainbuche, die auch Hagebuche (also „Heckenbuche“) heißt, obwohl sie ein Birkengewächs und keine Buchenart ist. Der Name Heckenbuche ist insofern sprechend, als die Hainbuche heute noch gern als Hecke gepflanzt wird. Ihr Holz, das hervorragend zum Heizen geeignet ist, wird heute selten genutzt und gilt seit langer Zeit als hart und zäh. Daher bekam das zu Hainbuche gebildete Adjektiv han(e)büchen, das vom
mhd. hagenbüechīn bzw. der Nebenform hainbüechīn stammt, schon im 18. Jahrhundert die übertragene Bedeutung „derb, grob“. Hanebüchener Unsinn bedeutet daher nichts anderes als „grober Unfug“.
 Link:
http://www.wissen.de/wortherkunft/i-hanebuechen-0
 
Zusatzaufgabe Monat Januar Ultimative SuB-Challenge 2014

Sie haben diesen Artikel am 28. September 2012 gekauft.

♥ Meine Top{Ten}-Buchliste 2014 ♥

♥  2014 ♥ 

Meine persönliche Top-Buchliste

001 – Eowyn Ivey – Das Schneemädchen

002 – Ulrike Renk – Die Australierin

003 – Colleen Hoover - Weil ich Layken liebe

004 – Clara Sternberg – Sonntags bei Sophie

005 – Susanne Gerdom – Dracyr – Das Herz der Schatten

006 – Marie Velden – Sommer in Sepia

007 – Sylvia Lott – Die Glücksbäckerin von Long Island

008 – Anja Jonuleit – Der Apfelsammler

009 – Bettina Storks – Das Haus am Himmelsrand

010 –Der Zug der Waisen – Christine Baker Kline