Eine eigensinnige Frau, ein tiefer Fall und der Traum von einer Zukunft, in der Frauen als Ärztinnen arbeiten dürfen
[̲̲̅̅B̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅h̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅f̲̲̅̅o̲̲̅̅]
Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird.
Als die Frauen operieren lernten: die große Familiensaga um eine Frau, die im 19. Jahrhundert Ärztin werden will
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► © Cover / Info /Zitat - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Verlag
Claudia & Nadja Beinert
Das Julius-Spital - Ärztin aus Leidenschaft
Verlag: Knaur TB; Auflage: 2. (4. Mai 2020)
TB 576 S. || ISBN-13: 978-3426523766
€ 9,99 || Gelesen 05/2020
❀•.Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Leseeindruck
Handlungsort der Familiensaga ist Würzburg. Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die Story um die Bankiersfamilie Winkelmann und der Hauptcharaktere Viviana. Auf die junge Vivi kam ein großes Problem zu, denn sie hatte sich mit dem jungen Steinmetz Paul eingelassen und war nun schwanger. Die Familie bringt sie in einem Kloster unter, wo sie aber nur wenige Tage nach der Geburt ihrer Tochter mit dieser flüchtet. Zurück nach Hause ging nicht, denn man hatte sie aus der Familie ausgeschlossen. So hofft sie bei Paul unterzukommen, der im Pleicher Viertel wohnt. Dort angekommen, ist ihre Suche nach ihm erfolglos, denn dieser war schon vor Monaten weggegangen. So findet sie Unterkunft bei Magda Vogelhuber und den Kindern Wenke und Bruno.
In Würzburg befindet sich auch das bekannte Juliusspital. Zur gleichen Zeit lebt und arbeitet dort Rudolf Virchow. Obwohl in Berlin die bekannte Charité ihn gern an ihrem Institut gehabt hätte. Die Lehranstalt in Würzburg genoß einen großen Ruf.
Mit ihrem Roman "Das Julius-Spital - Ärztin aus Leidenschaft" haben die beiden Autorinnen einen sehr interessanten historischen Roman geschrieben. Man kennt eigenlicht aus anderen Büchern geschichtlich als auch medizinisch gesehen nur die Lehranstalt Charité in Berlin. Dass ein derartiges in Würzburg ebenso vorhanden war, wo auch namhafte Mediziner wirkten und forschten, mehr als hochinteressant.
Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Zeitrahmen umfasst die Jahre 1850 - 1855. In diesen Jahren begleitet der Leser nicht nur Viviana sondern auch etliche wichtige Charaktere aus dem Juliusspital als auch aus der Pleiche.
Eine sympathische Protagonistin, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg findet. Handlungsorte, die sehr anschaulich und dadurch real herüber kommen. Was ich auch gut fand, war der dortige Dialekt, der immer wieder mit eingeflochten wurde. Die Handlung hat mich bis zum Schluss gefesselt. Die medizinischen Hintergründe sind so hervorragend geschrieben, so dass viel Wissen mit vermittelt wurde. Aber es geht auch darum, dass Frauen zu der damaligen Zeit nicht studieren durften. Wie es Vivi trotz allem gelingt, in der damaligen schweren Zeit sich zurecht zu finden und ihren Weg zu gehen (oder nicht) lest selbst. Mit wirklich viel Gefühl zeichnen die Autorinnen hier die Entwicklung einer jungen Frau, allen Widrigkeiten der Familie zum Trotz. Deutlich gemacht wird auch der Unterschied zwischen Arm und Reich.
Der Roman spricht an durch die historischen Details, seiner spannenden Geschichte und der bildhaft lebendigen Schreibweise. Das Leben in der damaligen Zeit, der Kampf um die Rechte der Frauen, der Kampf der Ärzte gegen Krankheiten, mehr als nur unterhaltsame interessante Medizinigeschichte. Heutzutage können wir dankbar sein für die modernen Errungenschaften, und das nicht nur medizinisch gesehen. Ebenso Hochachtung vor den Ärzten, die zur damaligen Zeit lebten und forschten.
Der zweite Band ist als E-Book schon erschienen. Ich warte dann ganz gespannt auf das TB, welches Anfang August d. J. auf den Markt kommt.
Ein Lesegenuss.
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Zitat:
"Wer jemals Gelegenheit gehabt hat, Studentinnen im anatomischen Hörsaal zu beobachten, der wird den Eindruck mit sich genommen haben, dass nichts dem Weibe unweiblicher steht, als das anatomische und chirurgische Messer." Internist Franz Riegel, 1897
Mit viel Ausdauer und Energie zum Ziel … großartiger Auftakt der Familiensaga
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Kommentare zum Post
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Liebe Hanne,
AntwortenLöschenich habe den Roman vor wneigen Tagen beendet...meine Rezi folgt erst irgendwann kommende Woche, aber mir hat die Geschichte auch sehr gut gefallen.
Liebe Grüße
Martina
Hallo Martina,
Löschendanke für deinen Kommentar. Da bin ich ja gespannt auf deinen Leseeindruck ☺
Habe ein schönes Wochenende
LG HANNE