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In den Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit. (Thomas Carlyle)

Freitag, 22. September 2023

Wie ein Stern in mondloser Nacht ⭐ Marie Sand

 

Ein bewegendes und vergessenes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte

Hin und wieder verlangt das Leben einen rebellischen Mut, um in der Spur zu bleiben. Das erkennt die Hebamme Henni Bartholdy im Berlin der 1950er Jahre. Auf der einen Seite sieht sie den Wohlstand, auf der anderen Seite den Schatten für Mütter in Armut. Alks eine schwangere Frau eines Nachts droht, ihr Baby nach der Geburt auszusetzen, da ruft Henni: Ich rette dein Kind! Ich bin an deiner Seite." Mit diesem Versprechen beginnt ein Drama und gleichsam eine Geschichte, die von tiefer Liebe erzählt.

Die anrührende Geschichte einer heimlichen Heldin, deren Eigensinn bis heute wirkt.

Marie Sand - "Wie ein Stern in mondloser Nacht"
Die Geschichte einer heimlichen Heldin
Droemer TB; 1. Edition (1. September 2023)
Broschiert ‏ : ‎ 304 Seiten || ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426309100
€ 16,99 / Gelesen 09-2023


M̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅ ̲̲̅̅L̲̲̅̅e̲̲̅̅s̲̲̅̅e̲̲̅̅e̲̲̅̅i̲̲̅̅n̲̲̅̅d̲̲̅̅r̲̲̅̅u̲̲̅̅c̲̲̅̅k̲̲̅̅]

Handlungsort ist Berlin. Es beginnt in der Vergangenheit 1947. Die junge Hanni lebt mit der Mutter und dem kranken Bruder in ärmlichen Verhältnissen in einer Hinterhofwohnung. der Vater lebte nicht mehr. Henni wart auf den Weg zu den von Rothenburgs, wo die Mutter sonst putzte. Doch diese war kränklich und Henni musste für sie einspringen. Dort im Haus begegnet sie dem Sohn Ed, der nach einem Disput mit dem Vater die Treppe hinunter eilt. Sie kommen ins Gespräch und so erfährt sie, dass er nach Cambridge will, studieren. Sie will auch mehr aus ihrem Leben machen. Er will heranwachsendes Leben retten, während sein Vater die "Zellklumpen" entfernt. Henni kennt das, denn sie sieht das arme Leben, wo ein Kind nach dem anderen geboren wird, stirbt ...

Berlin im Jahr 2000
Aufgewachsen in Dänemark, lebt und arbeitet Liv schon sehr lange in Berlin als Reporterin. Heute war sie zur Eröffnung der Babyklappe am Krankenhaus Waldfriede gekommen. Der etwas siebzigjähre Redner hielt eine beeindruckende Rede, wobei ihr durch den Kopf geht, sie würde ihn irgendwie kennen. Und daher wagt sie die Frage: "Kennen Sie Henni Bartholdy?"
Vor vielen Jahren hatte sie die stadtbekannte Hebamme Henni Bartholdy interviewt. Diese hatte in den 1950er Jahren so eine Art Babyklappe gebaut. Aus der Not heraus. Als Liv konkrete Fragen stellt, bricht die Hebamme das Interview ab und das war es dann. Liv selbst war ein Findelkind.
Die Geschichte zwischen Henni und Ed entwickelt sich. Doch als sie von ihm schwanger wird, regeln die Mütter den Abgang hinter ihrem Rücken. Ihr wird gesagt, dass Ed nach Cambridge gegangen sei.
Vergangenheit und Gegenwart greifen nahtlos ineinander.
Am beeindruckendsten sicherlich Hennis Leben, ihr Werdegang. Die damaligen Lebensumstände, da spürt man die pure Verzweiflung der Frauen. Doch Henni lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen, geschweige denn verbiegen. Und sie trifft Ed wieder, der zwar verheiratet ist, doch eines Tages bei ihr einzieht. Während die Charaktere Henni sich als eine starke Frau darstellt, verblasst Liv gegen sie.
Was die beiden Frauen miteinander verbindet, kann man nur erahnen. Ich möchte hier nicht weiter spoilern.
Es ist eine Geschichte, die zeitweise sehr emotional herüber kommt. Das Thema Babyklappe bzw. Findelkinder, die Grauzone der Justitia, hochsensibel und dennoch darf man hier nicht die Augen verschließen. Meine absolute Leseempfehlung.

Herzlichen Dank an BUCH CONTACT für das Rezensionsexemplar
Rechte: Cover / Info   - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung  Verlag


Über den Autor und weitere Mitwirkende
Marie Sand lebt in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte, arbeitete in Zeitungsverlagen und war 16 Jahre in einer politischen Institution im Medienbereich sowie im Referat für internationale Beziehungen tätig. Sie engagierte sich für die Verwirklichung der Menschenrechte in Südasien. Seit 2009 berät sie als Freiberuflerin Autoren zu den Bereichen Buchkonzept und Schreiben von Unternehmens- und Sachbüchern. Ihre Leidenschaft aber ist die Spurensuche nach außergewöhnlichen Heldinnen in der Literatur – und in der Zeitgeschichte. 


"Leben sollen sie, sie alle sollen leben."