Herzlichen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.
Anna Seidl
Es wird keine Helden geben
Gebundene Ausgabe
256 Seiten
Verlag: Oetinger (20. Januar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3789147463
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
€ 14,95
Info Oetinger Verlag
Verlagsinfo:
Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz,
nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst
versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos
und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt
um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam
überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den
ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren
sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?
Ein ganz
normaler Tag, immer wieder gleich, für den einen beruflich, für den anderen der
immer wiederkehrende Familienalltag, oder auch der Schulalltag.
Unser
Tagesrhythmus verläuft fast immer in stets gleichbleibenden Bahnen, wie ein
Schwimmer, auf und ab.
Doch dann
passiert etwas Schreckliches, Unvorhersehbares, was das Leben, den täglichen
Ablauf, verändert – Menschen wie du und ich – aus ihrer Bahn geworfen werden und
danach nicht mehr die sind, die sie vorher waren.
Der Tag, an
dem das passierte, war für die fünfzehnjährige Miriam ein ganz normaler
Schultag. Es war gerade Pause und alle strömten hinunter zum Schulhof. Doch was
dann geschah, unfassbar, geschockt, waren das wirklich Schüsse, die sie gerade
gehört hatte? Bumm ...
Fluchtartig
rennen die Schüler, Lehrer los, der Gedanke an das, was hier gerade passiert,
nein, dass kennt man doch nur aus dem Fernsehen. Mit Joanne und Philipp
versteckt sich Miriam auf dem Jungensklo.
Die Gedanken
laufen Marathon in ihrem Kopf.
Dass was
gerade dort im Gebäude sich abspielt, schwer zu begreifen. Ein Schuss, ein
Schrei, und dann die Schritte.
Bin ich feige,
nein ich will mich nur retten.
Ich, Miriam,
will leben.
Ich bin noch
nicht bereit.
Die
Konfrontation mit dem jungen Amokläufer. Miriam kennt ihn, den Jungen aus der
9c, Mathias aus der Parallelklasse.
Warum hat er
Tobi angeschossen, ihre erste junge Liebe? Millisekunden vergehen, verstehen,
nein nicht wirklich. Und er hört nicht auf zu schießen, es ist wie eine
Hasenjagd, die Mathias veranstaltet.
Hasenjagd –
Menschenjagd – Amoklauf – an unserer Schule. Tote, ausgelöscht, einfach
so.
Was aber war
der Auslöser für die Tat? Hat Mathias ganz bewusst und bei klarem Verstand so
gehandelt? War es Absicht, dass er ausgerechnet Tobi, Miriams Freund,
tötete?
Man muss sich
in die Charaktere hineinversetzen, es versuchen, um zu ergründen, warum jede von
ihnen auf ihre Art so handelt.
Nach der Tat
mit ihrer Angst flüchtet sich Miriam in eine andere Welt, abgeschottet für
andere – innerlich die Hoffnung, dass es kein realistischer Albtraum war. Alles
in ihr war gestorben, kraftlos. Sie bewegt sich nur noch wie eine Marionette.
Reagiert unverständlich für ihren Vater, lässt die Mutter kaum an sich heran.
Ihre Mutter, die sie verlassen hatte und nun auf einmal wieder da ist, mit aller
Fürsorge, die Miriam in den vergangenen Jahren gebraucht hätte. Nähe lässt sie
kaum zu, nur die Großeltern. Unbewusst spürt sie die Liebe. Alles wird gut,
nein, nichts als Lüge.
Doch wie
entflieht man diesem Sog, ins Bodenlose zu stürzen und der Drang, die Hoffnung,
es möge niemand sie auffangen bei der Landung, ist enorm. Es gibt sehr viele
Methoden, doch mit der Angst zu leben, und sie letztendlich zu lieben, ist ein
Schritt in die Zukunft.
Vergessen kann
man nicht.
Wir werden
geboren um zu leben. Das Wort „Leben“ verliert in solchen Momenten seinen
Wert.
Entstanden aus
einem Albtraum hat die junge Autorin mit dem Buch „Es wird keine Helden geben“
eine fiktive Geschichte geschrieben, die den Leser mit einer derartigen Wucht
trifft und sprachlos zurücklässt. Sprachlich herausragend, berührend und
fesselnd, das Wort spannend ist bei der Thematik Amoklauf unpassend, ihre Worte
werden lebendig und der Leser ist mittendrin in all dem Geschehen, in der
Gedankenwelt. Das Denken und
Handeln der Jugendlichen sowie auch der Erwachsenen ist fast glaubwürdig geschrieben.
Doch ein Aber gibt es: Auch wenn ich kaum so ein derart kraftvolles, intensives Buch in den letzten Jahren gelesen habe, befand ich mich sehr oft im Zwiespalt. Es gab etliche Stellen, die ich überflogen habe, u. a. weil der Text mich nicht erreichte. Manches wirkte mir zu aufgesetzt, bzw. zu erwachsen. Inwiefern hier die Handschrift der Lektorin wiederzufinden ist, vermag ich nicht zu sagen.
Doch ein Aber gibt es: Auch wenn ich kaum so ein derart kraftvolles, intensives Buch in den letzten Jahren gelesen habe, befand ich mich sehr oft im Zwiespalt. Es gab etliche Stellen, die ich überflogen habe, u. a. weil der Text mich nicht erreichte. Manches wirkte mir zu aufgesetzt, bzw. zu erwachsen. Inwiefern hier die Handschrift der Lektorin wiederzufinden ist, vermag ich nicht zu sagen.
Falls jemand bei meiner
Rezension mehr vom Inhalt erwartet hat, wird vergeblich danach suchen. Der
Gedanke, als Mutter meiner Mädchen zu deren Schulzeit mit einer solchen
Situation konfrontiert zu werden, warf viele Fragen bei mir auf.
Es ist nicht
nur die fiktive Geschichte, sondern das Ganze zu sehen und bietet enormen
Gesprächsstoff zu Themen, die diskutiert werden müssen/sollten!
Kann man das
Leben noch einmal drehen?
Solch ein
Amoklauf kann überall immer wieder passieren – in der Realität!
"Es wird keine Helden geben", das Manuskript hat die junge Autorin mit 16 Jahren geschrieben - wahrlich ein sehr gewagtes Thema für ein Debütroman.
"Es wird keine Helden geben", das Manuskript hat die junge Autorin mit 16 Jahren geschrieben - wahrlich ein sehr gewagtes Thema für ein Debütroman.
Ich hatte das Buch schon auf mehreren Blogs gesehen, aber erst jetzt deine Rezension dazu gelesen. Das Thema ist brisant und eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis es mal in einen Roman gelangt. Schön zu lesen, dass es recht gut gelungen ist. Ich weiß niht, ob ich selbst so etwas lesen möchte.
AntwortenLöschenLiebe Melissa, wenn ich gewußt hätte was mich mit dieser ganzen Aktion erwartet und auch was das Buch betrifft, denke ich hätte Abstand genommen.
LöschenIch glaube, es ist auch kein Must-Read-Buch. Es hat mich unheimlich beansprucht, auch innerlich.
LG HANNE
Hallo Hanne,
AntwortenLöschenich habe heute schon viele Rezis zum Buch gelesen, aber deine fand ich besonders toll. Aussagekräftig. Du bringst es gut rüber! :)
Jetzt bin ich sehr auf deinen Beitrag gespannt.
Glg
Micha
Oh vielen Dank Micha, das freut mich. Denn es steckt ja doch einiges an Zeit darin, nicht nur gedanklich. Denn das war ein Hauptproblem, nicht abgelenkt zu werden usw.....
LöschenNa mit dem Beitrag mußt du bis Mittwoch warten. Da bin ich gespannt...
Naja und nicht jeder mag meine Rezensionen, aber das ist mir egal.
LG HANNE
Mein absoluter Alptraum (also, so ein Amoklauf, nicht das Buch...)! Würde schlaflose Nächte bekommen, wenn ich das lese....
AntwortenLöschenMan muss tatsächlich einen gewissen Abstand zum Buch haben um es lesen zu können. Da ich ja schon zum älteren Semester gehöre, meine Mädels erwachsen sind, habe ich das Buch schon mit anderen Augen gelesen.
LöschenLG HANNE
Ein wirklich ernstes Thema und als Mutter natürlich mein größter Albtraum!
AntwortenLöschenIch bin wirklich sehr gespannt auf diesen Roman, denn dieses Thema ist ja wirklich extrem heikel, gerade wenn es zur Schuldfrage kommt!
Tolle Rezi!
LG, Becky
Vielen Dank meine Liebe -
LöschenDas Buch ist ein Albtraum - es kann einen fertig machen, wenn man die Geschichte zu nah an sich heranlässt.
Einiges erschließt sich für mich nicht...... Aber egal.....
Danke für dein Kompliment
LG HANNE
Mich haben einige Textstellen auch nicht erreicht - da es bei mir keine halben Sterne gibt, habe ich "gute 3" gegeben. Es ist ein gutes Buch, aber nicht das erste, das ich zum Thema Amoklauf gelesen habe und für die 4 Sterne hat doch ein kleines bisschen gefehlt.
AntwortenLöschen"Erschieß die Apfelsine" ging da zwar ganz anders dran, hat mir aber, vielleicht auch wegen der anderen Sichtweise und der weniger plaktiven Art, irgendwie besser gefallen.
LG
Hi Sarah, mit den halben Sternen triffst du mich an meinem wunden Punkt. Denn runterwerten wollte ich nicht, aber ich war am Überlegen, was ich nun genau mache. Na und mit viel Hühneraugenzudrücken habe ich dann vier gemacht.
LöschenCharlousie hat es exakt beschrieben, ich war ja da noch gnädig ***
Liebe Grüße Hanne
Hallo und guten Morgen,
AntwortenLöschenalle Mal ein schwieriges Thema und ich frage mich nun..wieso man sich als 16 Jährige an ausgerechnet so ein Thema wagt?
Zum Inhalt und der entsprechenden Ausführung kann und will ich keine Stellung nehmen da ich es noch nicht selber gesehen habe und eine Bewertung mir daher nicht fair erscheint.
Selber gelesen habe ich aber schon von Morton Rhue..ich knall euch ab! Aber mir hat dieses eher abgehackte Schreibweise durchaus gefallen und das Thema für eine Begriffe so auch gut rübergebracht.
Ein Buch...na ja....dass z.Z. in aller Bloggerhände ist auf alle Fälle!
LG..Karin...
Hallo Karin
Löschenauch ich wünsche dir einen schönen Tag - ja dieses Thema ist halt nicht ganz einfach. Allerdings - warten wir mal ab, wie so die weiteren Reaktionen sind.
Liebe Grüße HANNE