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In den Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit. (Thomas Carlyle)

Sonntag, 30. Juni 2019

Der Wind nimmt uns mit || Katherina Herzog || Rezension

"Das Leben ist eine Reise.
Nimm nicht zu viel Gepäck mit."

(Billy Idol)

Maya bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Obwohl die Reisebloggerin erst 32 ist, hat sie schon fast die ganze Welt gesehen. Nur an einen Ort möchte sie niemals: Nach La Gomera. Dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass Karoline nicht ihre leibliche Mutter ist, hat Maya vor Jahren durch einen Zufall erfahren, und bis heute hat sie ihr nicht verziehen. Doch dann wird Maya schwanger, und Tobi, der Mann, mit dem sie eine flüchtige Affäre hatte, hält sich ausgerechnet auf der Kanareninsel auf. Nur widerwillig fliegt Maya dorthin, zu den Aussteigern und Künstlern, zu ihrer Mutter. Sie ahnt nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens sein wird.

 Katherina Herzog || "Der Wind nimmt uns mit" || TB 368 S.
Verlag: Rowohlt Taschenbuch || ISBN-13: 978-3499275272 || € 12,99
Gelesen 06/2016

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Es beginnt in der Gegenwart. Derzeit hält sich die 32-jährige Maya mit ihrer Freundin im Ausland auf. Beide wollen das Laternenfest in Nordtaiwan erleben. Sie kennen sich schon aus der Grundschulzeit und sind beste Freundinnen. Während Maya durch ihren Reiseblog ziemlich bekannt geworden ist und schon fast überall auf der Welt gewesen war, für Kathi bedeutete diese Reise etwas einmaliges. Maya war alleinstehend, während Kathi daheim in der Nähe von Hamburg mit Mann und zwei Kindern lebte. Doch für Maya gab es einen Ort, zu dem sie niemals reisen würde: La Gomera. Zu tief saß die Enttäuschung in ihr, als sie vor Jahren erfahren hatte, dass Karoline "nur" ihre Adoptivmutter war. Zu viele Jahre des Schweigens.
Als Kathi wieder abreist, lernt Maya dort einen Mann kennen. Es wird ein Urlaubsflirt mit Folgen.
Allein das Cover lädt zum Träumen und Entspannen ein. Ich versprach mir hier eine schöne Sommerlektüre. Positiv zu vermerken sei, dass allein aufgrund der wunderbaren Landschaftsbeschreibungen sich in den Momenten ein gewisses Urlaubsfeeling einstellte.
Was die Charaktere Maya betrifft, zeigt sie sich nach außen ziemlich taff, doch für ihr angegebenes Alter irgendwie unreif. Ich fühlte mich mehr als einmal von ihr genervt. Aufgrund ihrer Schwangerschaft ist sie dennoch gezwungen, La Gomera aufzusuchen, denn dort hält sich Tobi auf, der Vater ihres Kindes.
Ich fand die Story vorhersehbar. Der Weg zum Happy End ist mit vielen Stolpersteinen gepflastert. Was sich genau hinter Mayas Adoption verbirgt, lässt sich allerdings gut lesen. Dieses erfährt der Leser in den Kapiteln, die in die achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts führen. Diese Geschichte war gut erzählt.
Bedauerlicherweise muss ich sagen, dass mich der Roman im gewissen Sinn nicht abgeholt hat. Von der Idee her gut, allerdings wurde meiner Meinung nach viel Potential verschenkt. Und leider auch etliche Passagen, dieses auszubügeln wäre Angelegenheit des Lektorats gewesen. die anderen Leserinnen auch aufgefallen waren. Schade eigentlich.
Es gibt aber auch die schönen Momente im Roman, die Hoffnung schenken, es wird schon. Dennoch: der letzte Funke ist leider nicht übergesprungen.  Insofern enthalte ich mich einer Leseempfehlung. Dies sollte jeder Leser für sich entscheiden.
Ӝ̵̨̄Ʒ 3 Lesegenuss-Bücher

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Der Funke ist nicht zu 100% übergesprungen
Ein netter Sommerroman, doch der Funke konnte nicht so ganz überspringen,

Dienstag, 25. Juni 2019

Ein Sommerhaus in Cornwall || Debbie Johnson || Rezension

Jeder Sommer hat seine Geschichte

Pippa hat alle Hände voll zu tun, seit sie nach dem Tod ihrer Eltern deren Farm, die Ferienhausvermietung und die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernommen hat. An ein Date hat Pippa schon seit Langem nicht einmal mehr gedacht. Doch dann spaziert Ben Retallick auf den Hof und fragt nach einer Unterkunft, und sofort ist Pippa klar: Für diesen Mann lohnt es sich definitiv, die Gummistiefel wieder einmal gegen etwas Schickeres zu tauschen und vielleicht sogar eine Sommerromanze zu riskieren. Doch Bens Vergangenheit droht sie einzuholen, und Pippa muss ihre Gefühle in den Griff bekommen.

Debbie Johnson || Ein Sommerhaus in Cornwall ||
ISBN-13: 978-3745700091 || € 9,99
Pippa’s Cornish Dream || Nikolas Schmidt (Übersetzer)
Gelesen 06/2019

Mein Leseeindruck:

Seit dem Tod ihrer Eltern vor gut drei Jahren ist Pippa für ihre Geschwister verantwortlich. Nicht nur das, sondern auch für die Farm mit Ferienhaus. Pippa war gerade achtzehn, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Eigentlich wollte sie ihr Geschichtsstudium nach dem Abschluss der Schule beginnen. Doch das Ereignis warf alle Pläne über Bord. Sie konnte doch nicht so einfach ihre Geschwister in fremde Familien geben. Für sie hieß es seitdem auch, dass eine vierteljährliche Kontrolle des Jugendamts auf dem Plan stand, ob sie all dem gewachsen war.
Da taucht Ben Retallick auf, der das Honeysuckle Cottage gemietet hat. Gleich zu Beginn zeigen sich die jüngeren Geschwister von ihrer "besten Seite". Bis der siebzehnjährige Patrick auftaucht, Pippas Sorgenkind. Der erkennt Ben und offenbart was die Zeitungen über ihn berichtet haben. Zeit für sich hatte Pippa keine, denn alles hielt sie ständig auf Trab. Da kam dann dieser attraktive Mann in ihr Leben, packte auf dem Hof mit an, die jüngeren Geschwister liebten ihn. Aber dennoch war er sehr wortkarg und verlor keine Silbe über seine Vergangenheit.
Die Handlung wechselt in ihrer Erzählperspektive zwischen Ben und Pippa. Man bekommt einen Einblick in dessen Vergangeneit und sieht im Heute die Funken zwischen Pippa und Ben fliegen. Das Gute an allem, Ben bringt Verständnis für Patrick auf. Und er trägt mit dazu bei, dass dieser letztendlich wieder seinen Weg findet.
Ben, der bewußt einen Tapetenwechsel nach all dem, was geschehen war, angestrebt hatte, kommt nur langsam aus seiner Schutzhülle heraus. Zu groß ist sein Mißtrauen.
"Ein Sommerhaus in Cornwall" ist eines der früheren Romane der Autorin und wurde nunmehr auf Deutsch veröffentlicht. Es ist eine schöne Geschichte, die durch ihre Protagonisten sehr lebendig herüber kommt. Pippa ist eine Kämpferin und versucht aus jeder Situation das Beste zu machen.
Von dem Moment an, wo Ben in das Leben der Familie trifft, wußte ich, dass dies eine Geschichte war, die ich lieben würde. Dazu gehörte auch die wunderbare Art und Weise, wie die Autorin ihre Charaktere aufstellt. Es ist ein Gute-Laune-Sommer-Urlaubs-Buch. Auch das Cover lädt ein, hier schöne Stunden zu verbringen.
Ich kann die Geschichte empfehlen, lässt sie doch den Alltag für eine Zeit vergessen und man den Roman absolut genießt.

Ӝ̵̨̄Ʒ 4 Lesegenuss-Bücher

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Eine wunderbare  Sommerlektüre – genießen und entspannen

Eine leichte Sommerlektüre – genießen und entspannen

Montag, 24. Juni 2019

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer || Jenny Colgan || Rezension

Charmant, warmherzig und voller Lebensklugheit

Floras gemütliche kleine Sommerküche auf der schottischen Insel Mure ist mittlerweile bei Einheimischen wie Touristen beliebt. Ihr Glück wäre perfekt, müsste ihr Freund Joel nicht beruflich ständig verreisen. Während ihm das nicht das Mindeste auszumachen scheint, sehnt Flora sich nach Geborenheit. Auch ihre Freundin, die Lehrerin Lorna, hat jemanden gefunden, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch Saif, der syrische Flüchtling, der als Insel-Arzt arbeitet, ist verheiratet, auch wenn seine Frau als verschollen gilt. Haben Lorna und Flora eine Chance auf echtes Glück? Oder sind die Männer ihres Herzens schlicht nicht die Richtigen?

Jenny Colgan || Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer ||
TB, 464 S. || Piper TB || ISBN-13: 978-3492313636 || 11.00
Sonja Hagemann (Übersetzer)
Gelesen 06/2019

Mein Leseeindruck

Dass das Leben nicht stehen bleibt sondern immer weitergeht, erzählt Jenny Colgan im zweiten Band der Reihe "Floras Küche". Das große Glück, einem bewegenden Schicksal, aber auch um das Leben selbst.
Zu Beginn gibt die Autorin einen kurzen Rückblick auf den ersten Band und den Ereignissen auf der schottischen Insel Mure. Hauptperson ist und bleibt Flora MacKenzie, die nunmehr dort ein kleines Cafe eröffnet hat. All dies und ihre Rückkehr in die Heimat zeigen auf, dass sie es wahnsinnig vermisst hat. Auch wenn ihre Mutter nicht mehr unter ihnen weilt, die Familie hält irgendwie zusammen. London ist weit weg. Ihr Chef Joel, der für den Milliardär Colton Roger arbeitet, hat beschlossen sich nunmehr auch endgültig auf der Insel niederzulassen. Coltons Ressort auf Mure "The Rock" ist leider immer noch nicht offiziell eröffnet. Und er ist mit Fintan, Floras Bruder, liiert. Dieser hat sich zu einem großartigen Käsehersteller gemausert. Zur Geschichte gehören auch Lorna, die Lehrerin und der syrische Arzt Saif. Dieser hat auf der Flucht seine Frau und beide Söhne aus den Augen verloren. Die drei gelten noch immer als vermißt. Und Saif tut sich schwer damit, das Geschehen zu verarbeiten.
Der vorliegende Roman erzählt im Prinzip nicht nur eine Geschichte, sondern mehrerer Personen, die durch das Leben auf der Insel Mure miteinander verknüpft sind. Diese Geschichten sind sehr eindrucksvoll erzählt.
Flora und Joel, sie passen sicher gut zusammen. Wenn nur Joel nicht immer so lange im Ausland arbeiten würde. Was allerdings an seinem Job liegt, denn Colton überschüttet ihn förmlich mit Arbeit. Dies aus gutem Grund. Denn er hat eine Diagnose erhalten, die schnelles Handeln erfordert, alle Dinge rechtlich zu regeln. So bleibt es nicht aus, dass Joel in New York zusammenbricht. Stück für Stück erfährt man seine Vergangenheit, was auch sein bisheriges Verhalten erklärt. Das bringt Flora und Joel näher. Und dann ist da die Hochzeit von Colton und Fintan, bei der so viel offenbart wird.
Ein weiteres Thema behandelt die Kriegsflüchtlinge. Denn Saif erfährt, dass man seine beiden Söhne gefunden hat. Diese Thematik, die Integration und die offene Unterstützung durch die Bevölkerung auf Mure sind gut aufgestellt.
Da es hier um mehrere Geschichten geht, hat die Autorin aus der Sicht der einzelnen Charaktere geschrieben. Vorrangig aber von Flora. Alle sind fließend miteinander verbunden.
Der Roman war gut zu lesen und ich war gedanklich wieder auf der Insel Mure und ihren Bewohnern. Eine schöne Kulisse macht noch lange keinen guten Roman. Doch hier ist alles stimmig! Wenn man Protagonisten erlebt, wie sie mit dem Leben und den Situationen umgehen, ergibt sich - wie hier - eine romantische und emotionale Geschichte.
Es ist die Familie, Liebe, Freundschaft und die Gemeinschaft sowie die wunderbare Art und Weise, wie die Autorin ihre Charaktere lebendig wirken lässt.
Am Ende gibt es wieder ein paar leckere Rezepte.
Meine absolute Leseempfehlung.

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Mit ihren stimmungsvollen Wohlfühlromanen um die „»Kleine Bäckerei am Strandweg« eroberte Jenny Colgan in Deutschland die Bestsellerlisten. Mit ihren auf der schottischen Insel Mure spielenden Romanen um Flora und die kleine Sommerküche setzt sie ihren Erfolg fort. In »Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer«, dem zweiten Band, entführt Colgans Leserinnen erneut in eine Welt voller Freundschaft, Liebe und köstlicher Rezepte.  


Eine romantische und emotionale Geschichte

Samstag, 15. Juni 2019

Maxwell und die Hörnchenhorde || Steve Voake || Rezension || Kinderbuch

Erdhörnchen Erdbert braucht Hilfe

Erdhörnchen Erdbert ist auf der Suche nach einer spannenden Idee für sein neues Buch. Da trifft es sich ganz gut, dass auch Maxwell und seine Hundegang nichts gegen etwas Abwechslung einzuwenden haben. Sie nehmen Erdbert mit in den Zoo, denn da ist immer was los. Und tatsächlich, nachdem sie auf eine wilde Eichhörnchenhorde, zwei mürrische Löwen und Grunz, den Gorilla, gestoßen sind, wartet ein noch viel größeres Abenteuer auf die Freunde: Einige der Zootiere sind verschwunden und es ist an Erdbert, Maxwell und seiner Hundegang, die Tiere zu retten.

Steve Voake || Maxwell und die Hörnchenhorde || cbj Verlag
Geb. Ausgabe || 144 S. || ISBN-13: 978-3570174975 || 11,00
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 8 Jahren
Bettina Obrecht (Übersetzer)
Gelesen 06/2019


Der erste Satz:
"Immer wenn die Sonne hinter den Dächern versank und der Mond über die Stadt aufstieg, spürte Maxwell eine Veränderung in der Luft. …"
Mein Leseeindruck:
Es war eine Nacht, in der Maxwell nicht zur Ruhe kam. Er saß vor seiner Hundehütte im Garten, vermisste seine Hundefreundin Blümchen, die gerade in Urlaub mit ihrem Frauchen war. Da gesellten sich seine anderen Freunde zu ihm: Restreppo, Bulli, Matze. Restreppo sprach davon, dass Kommissar Marschall an einem schwierigen Fall arbeite. Es wurden Tiere vermisst, als die Vier Besuch von einem Hörnchen erhielten. Dieser war auf der Suche nach einer Geschichte. Aber mehr noch war sein Problem, so schilderte er es ihnen, dass im Park eine große Art Hörnchen saß, die sie mit leeren Haselnusschalen bewarfen und sich eine wahre Freude daraus machten. Dabei würde er doch liebend gern auch einmal Haselnuss probieren. Die Hundebande will ihm helfen. Das geht nicht ohne Probleme. Doch Bulli, die Bulldogge, der unbedingt Sänger werden wollte, bekommt von Erdbert ein Lied geschrieben, welches er gleich darauf zum besten gibt. Dann stellte sich die Frage: Wo war Erdberts Zuhause? Im So... ach er meinte den Zoo. Und dort würden neuerdings unheimliche Sachen geschehen. Er sei auch nur hier, weil die Zootore offen standen und der Wachmann ihn mitnehmen wollte. Aber er konnte ihm entwischen.
Der zweite Band zu Maxwell und der Hundegang von dem Autor Steve Voake ist für eine Zielgruppe ab acht Jahren. Aber es eignet sich auch ideal zum Vorlesen für jüngere Kinder. Und für Jung gebliebene Erwachsene ist es eh lesenswert☺
Das Cover hat Wiedererkennungswert und ich finde es sehr gut, dass der Verlag auch hier das Original genommen hat.
Die Geschichte wird durchweg in schwarz-weiß Illustrationen durchzogen. Die Gestaltung als auch Charakterisierung geben dem tierisch-spannenden Abenteuer eine tolle Lesezeit. Die dreizehn Kapitel sind nicht zu lang. So ist es ein Kinderbuch, welches wahre Freude bereitet.
Freundschaft und Zusammenhalt werden in der Geschichte thematisiert.

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Ein erneut tierisch-spannendes Abenteuer mit Maxwell und der Hundegang

Montag, 10. Juni 2019

Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung || Heidi Rehn || Rezension

Als die Bilder laufen lernten

München, 1926. Die Goldenen Zwanziger Jahre funkeln auf Hochglanz, München ist nach Berlin die Metropole des deutschen Films und Kinos. Die Donaubauers sind eine der großen Kino-Betreiberfamilien an der Isar. Mit ihrem mondänen Lichtspielpalast sorgen die heiß umschwärmte Theater-Schauspielerin Elsa und ihr charmanter Ehemann Karl landesweit für Furore. Alfred Hitchcock bietet Elsa sogar die Hauptrolle in seinem nächsten Film an. Dann aber brennt Karl mit einer Revue-Tänzerin durch. Statt als Star auf der Leinwand muss Elsa sich von einem auf den anderen Tag als Kino-Besitzerin im realen Leben behaupten - keine leichte Aufgabe für die junge Frau, die sich zudem gegenüber ihrer gestrengen Schwiegermutter behaupten muss.
Als durch Hitlers Machtergreifung Film und Kino zum begehrten Propagandainstrument werden, droht Elsa ihre Lizenz zu verlieren …

Heidi Rehn || Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung
Knaur TB || 512 S. || ISBN: 978-3-426-52324-7 || € 10,99
Gelesen 06/2019

Mein Leseeindruck:
Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert. Handlungsort ist München. Es sind die Goldenen Zwanziger Jahre. Die Filmwirtschaft boomt. Und München ist neben Berlin mit zu eine der führenden Metropolen des Films und der Kinos geworden. Die Donaubauer-Familie gehört zu den Großen der Kinobetreiber. Beginnend im Jahr 1926, als die Familie ihren eleganten Lichtspielpalast der Öffentlichkeit und der Presse präsentiert.
Elsa Donaubauer hatte den Sohn Karl geheiratet und die Familie hatte zwei Kinder. Mit knapp 34 Jahren steht sie von heute auf morgen allein da, denn Karl hatte sie wegen einer Künstlerin verlassen. Er würde seinen Traum verwirklichen und in Amerika leben wollen. Oft schon war er drüben gewesen. Nun war er den Schritt gegangen und hatte Familie und alles andere hinter sich gelassen. Doch Elsa hatte ihre Schwiegermutter an der Seite, die Zensi. Das mag zwar nicht so aussehen, denn die Schwiegermama war sehr streng. Und dennoch hält sie zu Elsa. Diese war geerdet und mehr dem familiären Kino zugetan. Diese mußte sich mit den Schwierigkeiten auseinandersetzen, hauptsächlich persönliche durch den Schwager Heinrich. Dieser hatte sich in den Strom derjenigen eingereiht, was den aufkommenden Nationalsozialismus betraf. Elsa hierzu ging auf Distsanz. Doch dann kommt Hitler an die Macht.
Die Autorin Heidi Rehn schreibt schon seit vielen Jahren historische Romane. Mit dem Auftaktband bringt die Autorin uns wieder in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bis in das Jahr 1939. Er bot durchweg spannende wie auch informative Unterhaltung. .
Im Fokus steht Elsa, die einen ausgesprochenen Geschäftssinn besitzt, im Gegensatz zu ihrem Schwager Heinrich. Sie ist diejenige, die durch ihre charakterliche Stärke imponiert. Aber auch Zensi.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Man konnte sich gut mit den Protagonisten auseinandersetzen.
Fazit:
Ein rundum überzueugender Auftaktroman, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Diese erscheint im Frühjahr 2020.
Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher

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Elsa und das Lichtspielhaus

Historisch authentisch wirkender Roman mit Münchener Flair

Sonntag, 9. Juni 2019

Wo das Glück auf Wellen tanzt || Diana Hillebrand || Rezension

Die Sache mit dem Glück

Ein traumhaft gelegenes Haus am See, ein geheimnisvoller Maler und eine junge Frau auf der Suche nach dem Glück: Diana Hillebrands Roman „Wo das Glück auf Wellen tanzt“ ist warmherzig, anrührend und so entspannend wie ein Tag am See.

Als die Journalistin Anna das Kunstwerk eines Malers in Händen hält, ahnt sie noch nicht, dass sie schon bald bei ihm einziehen wird. Doch sein idyllisch gelegenes Haus am See scheint genau der richtige Platz, um all die kleinen Glücks-Momente zu erleben, über die sie schreibt. Auch das nahe Café Komet und deren Besitzerin Halley sind Glückstreffer. Nur ihr Vermieter gibt ihr Rätsel auf: Er geht ihr aus dem Weg und hängt überall seine emotionalen Bilder auf – die alle ein- und dieselbe Ansicht des Sees zeigen. Welches Glück mag er verloren haben? Und kann Anna ihm helfen, es wiederzufinden?

Diana Hillebrand || Wo das Glück auf Wellen tanzt || Knaur TB || 304 S.
ISBN: 978-3-426-52031-4 || € 9,99 || Gelesen 06/2019

Mein Leseeindruck:

Friedrich Nietzsche hat einmal gesagt: Die Glücklichen sind neugierig.  Der Titel als auch das Cover machen neugierig auf ein Buch, und was sich hier verbirgt.
Der Roman handelt von Anna, die als Julia Jupiter erfolgreich Glückskolumnen schreibt. Nach dem Aus ihrer Beziehung verschlägt es sie nach Walderstadt, die zu den glücklichsten Städten Deutschlands gehört. Einmal im Jahr wird dort über Tage ein Trödelmarkt abgehalten. Anna liebt es, denn hinter jedem Stück haftete ein Leben, vielleicht auch ein Glücksmoment. Sie war schon einmal hier vor Jahren, mit ihrem Vater, als der noch lebte. Sie vermisste ihn unendlich. Es gibt immer ein Davor und Danach. Bevor sie ihren Termin beim ortsansässigen Makler wahrnimmt, findet sie ein Bild von einem Maler aus der Gegend, so der Händler.
Zitat S. 14
"Die Leute glauben, sie such sich etwas aus, aber in Wirklichkeit es es andersherum. Die Dinge suchen sich ihre neuen Besitzer aus. Und sie beide, also ich meine das Bild und Sie. Sie gehören zusammen. …

Annas Umzug ist vollzogen. Sie wohnt nunmehr in einer herrlichen Wohnung mit Blick auf den dazugehörigen See. Tabu ist für sie der Vermieter, der im Haus über ihr wohnt. Absolut keinen Kontakt, ansonsten würde das Mietverhältnis gelöst, diese Warnung hatte der Makler ihr mit auf den Weg gegeben. Hier möchte Anna endlich an ihrem Buch schreiben, einen Glücksroman. Sie trifft viele nette Leute, die ihr aus dem Leben erzählen. Und das Cafe Komet mit Halley und ihrem Mann...
Zitat S. 67
"Der Mensch entscheidet innerhalb von Sekunden, ob er jemanden sympathisch findet oder nicht", hatte ihre Freundin Antonia einmal gesagt.
Dort in dem Cafe trifft sie immer wieder auf einen Mann, den Halley kennt und mit Mark anspricht.
Der vorliegende Roman ist mehr als irgendeine Liebesgeschichte. Es ist ein Appell, seine eigenen Glücksmomente festzuhalten und den Augenblick zu genießen. Dinge, die einem in Erinnerung bleiben.
Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen. So ist es nur natürlich, dass die Autorin einen mit jedem neuen Kapitel neu verzaubert. Es wird von seinen Charakteren getragen, die Handlungen sind nachvollziehbar, die Gefühle so echt geschrieben. Mag sein, dass es ab und an ein wenig kitschig erscheint, Aber wirklich nur ein kleiner Hauch davon. Aber bei dem man sich wohlfühlt.
Eine wunderbare, sympathische und wärmende Geschichte, die nicht nur aufzeigt, dass man das Glück nicht außer Acht lassen sollte.

Ich kann den Roman  "Wo das Glück auf Wellen tanzt" von der Autorin Diana Hillebrandt von ganzem Herzen empfehlen. Es war nicht nur Lesegenuss, sondern es waren Stunden, die glücklich machten. Dieses Buch hat eine wirklich unglaublich positive Ausstrahlung.

Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher

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Der Mensch kann mit Leib und Seele wunderbare Dinge wirken.
Hildegard von Bingen
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Verlagsinfo:
Ein einfühlsamer Roman über die Liebe, das Glück und den Sinn des Lebens.

"Lieber J. L.,
ich weiß nicht, wie Sie das machen, oder besser gesagt Ihre Bilder. Aber ich kann nicht schweigen. Ich lese in Ihren Gemälden. Sie flüstern mir etwas von Einsamkeit in mein Herz. Vielleicht täusche ich mich. Sagen Sie es mir! Ich kann nicht malen. Ich kann nur Worte geben. Bitte. Nehmen Sie sie an!
Anna"

Momente des Glücks

Donnerstag, 6. Juni 2019

Das kleine Cottage am Meer || Debbie Macomber || Rezension

Der Geruch von Salz in der Luft, sonnenbeschienene Felsen, und ein kleines Cottage, das einfach glücklich macht!

Zuhause ist, wo mein Herz ist – und das Meer …
Annie Marlow hat das Schlimmste erlebt, denn sie hat ihre ganze Familie durch ein tragisches Unglück verloren. Als ihre beste Freundin ihr rät, an den Ort zurückzukehren, an dem sie immer glücklich war, fällt ihr Oceanside ein, eine kleine Stadt am Meer, in der sie viele fröhliche Sommer mit ihrer Familie verbrachte. Annie mietet ein winziges Cottage und schließt auch bald neue Freundschaften – vor allem mit Keaton, der für sie der Fels in der Brandung wird. Während sie langsam zurück ins Leben findet, muss Annie sich schon bald fragen, ob da nicht doch mehr als nur Freundschaft zwischen ihnen ist …
Ein Schicksalsroman, der auf berührende Art und Weise zeigt, dass das Leben immer weitergeht – so tragisch es auch manchmal sein kann. Der neue Roman von Debbie Macomber, „Das kleine Cottage am Meer“, erzählt uns von Schicksalsschlägen, Neuanfängen und dem großen Glück.

Debbie Macomber || Das kleine Cottage am Meer || TB 416 S. || Nina Bader (Übersetzer)
Blanvalet TB || ISBN-13: 978-3734107269 || € 9,90
Gelesen  05/2019

Mein Leseeindruck

Dass das Schicksal manchmal erbarmungslos und ohne Vorwarnung zuschlägt wie im März 2014, wo eine Schlammlawine knapp fünfzig Häuser und mit ihnen neunundvierzig Menschen mit sich gerissen hat, waren für die Autorin Überlegungen zu ihrem neuen Roman. "Das kleine Cottage am Meer" erzählt die Geschichte von Annie Marlow, die bei dem solch einem Unglück ihre gesamte Familie verloren hatte. Es ist nicht einfach nur so eine "normale" Geschichte, wie wir sie von der Autorin her kennen, es geht auch darum, den Leser zu vermitteln, wie es ist auf einmal ohne all die geliebten Menschen zu sein. Die ihr Zuhause verloren haben, auch wenn sie selbst ein eigenes geschaffen haben.
Rückblickend dreizehn Jahre zuvor war die Familie wie immer im Sommer in Oceanside in einem Cottage. Es war immer das gleiche Haus, in dem sie glückliche Stunden verbrachten. Und dort vor dreizehn Jahren begegnen sich Annie und Keaton, ein Junge, der so ganz anders war als andere. Weil er auffiel, durch seine Größe. Und wie Kinder so sind, sparen sie nicht mit Bezeichnungen für ihn.
Sechzehn Monate nach dem schrecklichen Unglück, Annie war inzwischen von L.A. nach Seattle zurückgezogen, doch noch immer steckte sie in einem Sumpf der Schuldgefühle. Was wäre, wenn auch sie zu Thanksgiving nach Hause geflogen wäre? Ihre Therapeutin hatte ihr geraten, sich an einen Glücksort zu erinnern. Sicher, da gab es schon einige. Aber es gab einen ganz besonderen. Oeanside, der Zauber des Meeres und des Ortes, die vergangenen schönen Zeiten, hatten Spuren in Annies Herz hinterlassen.
Zitat S. 47
"Das Cottage am Meer". Der Platz, an dem sie die glücklichsten Tage ihres Leben mit ihrer Familie verbracht hatte.
Annie war auf ihren Glücksort gestoßen."


Es waren kleine Zeichen, die Annie wahrnahm wie z.B. dass dort in dem Ort ein Arztassistent gesucht wurde. Dann war "ihr" Cottage frei, aber nicht bewohnt. Doch dank Keatons Vermittlung und Zuspruch kann Annie es für ein Jahr mieten. Direkt im Nachbarhaus wohnte Melodie, die Besitzerin. Doch die litt schon seit Jahren an einer Phobie und kam nicht aus dem Haus.
Es sind ganz besondere Menschen, mit denen Annie zu tun hat. Und der Ort heilt so langsam ihre Wunden. Wie ein Fels in der Brandung, so wirkt Keaton. Er gibt Annie die nötige Ruhe und Sicherheit.  Aber auch für ihn ist sie heilend. Die Darstellung der Charaktere gefielen mir gut. Es sind eigene Persönlichkeiten mit ihren Problemen. Auch die Nebencharaktere sind durchaus gelungen. Einige empfand ich als recht interessant und authentisch. Neben Keaton sticht halt auch Mellie hervor. Ihre Angstneurose wird zwar nicht aufgeklärt, woher und warum sie die hat. Aber Annie und sie tasten sich langsam aneinander an und ich habe manches mal schmunzeln müssen. Ich fand die Herangehensweise perfekt geschrieben. Wenn du Freunde an deiner Seite hast, bist du stark. Wenn du es willst.
Das Cover ist wunderschön. Die hellen Farben sind ein Hingucker in jeder Buchhandlung und man kann nicht dran vorbeigehen.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Sie wird von der AUtorin gut erzählt, in einer ansprechenden Sprache, dem mir bekannten Schreibstil. Es ist nicht nur eine Geschichte für den Sommer.
Ӝ̵̨̄Ʒ 5 Lesegenuss-Bücher

Rechte: Cover / Info/ Zitat - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung beim  Verlag
Vielen Dank an den Verlag und das Bloggerportal.

Eine großartige Handlung mit wunderbaren Charakteren