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© Cover von Verlagsseite |
Linda Olsson
Die Fremde am Meer
Originaltitel: The kindness of your nature
Aus dem Englischen von Almuth Carstens
Aus dem Englischen von Almuth Carstens
Deutsche Erstausgabe
Taschenbuch – Broschur
256 Seiten
ISBN: 978-3-442-74473-2
€ 9,99
Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung
Herzlichen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.
Aktuelles Cover zum Zeitpunkt der Rezension
Gelesen September/Oktober 2012
Bereits Ende September hatte ich euch in einem Post von diesem besonderen Buch berichtet.
("Das Buch "Die Fremde am Meer" hat mich schon
von den ersten Seiten an derartig gepackt, so dass ich es lesen muss. Warum? - Zum einen ist es die Geschichte, der wirklich von großer
emotionaler Tiefe und sehr anrührend ist. Zum anderen die Wortwahl, der
Schreibstil der Autorin.")
Autoreninfo:
Linda Olsson, geboren in
Schweden, studierte Jura und arbeitete im Finanzgeschäft. Sie lebte in Kenia,
Singapur, Japan und England und hat sich schließlich mit ihrem Mann in
Neuseeland niedergelassen. 2003 gewann sie den Kurzgeschichten-Wettbewerb der
Sunday Star Times. Ihrem Debütroman "Die Dorfhexe" gelang sofort der
Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten. Auch ihr zweiter Roman
"Die Nacht trägt deinen Namen" ist ein internationaler Erfolg.
Statement:
„Die Zeit heilt alle Wunden, doch
die Narben bleiben für immer“, so könnte eine Kurzaussage zu dem Buch „Die
Fremde am Meer“ von Linda Olsson sein. Die Geschichte der Marion Flint, ein
Buch, welches man nicht aus der Hand legen mag.
Zurückgezogen an der Küste
Neuseelands lebt die Protagonistin Marion ein bescheidenes, ruhiges Leben. Hier
hat sie sich ein Heim geschaffen, genießt die Natur, die Nähe zum Wasser, zum
Strand. Dort begegnet sie zum ersten Mal Ika, einem kleinen Jungen.
Ganz langsam, behutsam baut sich
zwischen diesen beiden grundverschiedenen Menschen, der erwachsenen Frau und
dem eigensinnig erscheinenen Jungen, eine Verbindung auf.
Welches Geheimnis, was für ein Leben
verbirgt sich hinter Ika?
„Die Fremde am Meer“ erzählt die
Geschichte einer etwas älteren Frau, die ihr altes Leben hinter sich ließ, um
am anderen Ende der Welt mit einem neuen Namen ein neues Leben zu beginnen.
Doch nach fünfzehn Jahren
erschien Marion vieles anders, etwas hatte sich verändert.
Waren es die Gespräche mit Mika (Ika)?
S. 20 / 2. Absatz
Unser Leben hat seine eigene
Chronolgie. Ein Ereignis führt zum anderen. Eine Tat hat ein Ergebnis, das zur
Grundlage für unser nächstes Handeln wird. So gesehen, schaffen wir uns immer
eine Art Kausalität. Ich bin mir nicht sicher, ob sie eine Illusion ist, aber
ich weiß, dass sie hilfreich sein kann.
Jetzt wünschte ich sie mir.“
In unserem Leben geschehen oft
Dinge, die wir nicht erklären können. Einschneidende Veränderungen, sie zeigen
eine andere Sichtweise, verändern die Verantwortung. Wenn man den Anfang seiner
Wunden, Verletzungen findet, ist es kein leichter Weg, diese zu ertragen, mit
ihnen zu leben, sie zu heilen.
„Die Fremde am Meer“ ist geschrieben
in der Ich-Erzählperspektive von Marion Flint. Immer wieder fließen in den
Kapiteln die Erinnerungen an ihr altes Leben ein.
Marion / Marianne erzählt von
ihrer Kindheit, aufgewachsen bei dem Großvater, reißt die Mutter sie aus ihrem
gewohnten Umfeld, nimmt sie mit nach Stockholm. Dort ist nunmehr ihr neues
Zuhause, aber auch ein fremder Mann an
der Seite der Mutter, ein neues Leben, ohne Liebe.
Marianne / Marion ist es, die
später auf ihren kleinen Bruder aufpasst, ihn behütet, beschützt. Doch die
aufziehende Tragödie kann sie nicht verhindern.
Sie ist doch noch ein Kind!
Marianne / Marion verliert viel,
alles – ihre unbeschwerte Kindheit – vorbei, tot.
Doch wer hilft ihr bei der
Verarbeitung des Verlustes, der Tragödie?
„Die Fremde am Meer“, die kurze
Inhaltsangabe zeigt nicht auf, was für ein Juwel sich hier verbirgt. Es ist ein
vielschichtiges Buch, getragen durch die Rückblenden in Marions/Mariannes
Vergangenheit, aber vor allem durch den Sprachschatz, die Wortwahl der Autorin.
Sprachlosigkeit beim Lesen? Sicher, die gibt es.
„Die Fremde am Meer“, der
Schreibstil ist derart berührend, besitzt eine hohe Qualität, bei der man hier
an dieser Stelle dem Übersetzer ein ganz großes Lob geben muss. Nur wer sich
derart in eine Geschichte fallen lassen kann, ist fähig, dieses so
professionell wiederzugeben.
„Die Fremde am Meer“, ein Buch,
das einen nicht los läßt, eine Art Erinnerungsroman, aber gleichzeitig auch ein
Mut machendes Buch, trotz der fühlbaren Schmerzen. Doch wer die Hoffnung
verliert, verliert sich selbst.
Absolute Kauf- und
Leseempfehlung. Es landet auf meiner TopListe 2012.
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Es klingt wirklich nach einem sehr schönen unbedingt lesenswerten Buch. Deine Rezi macht deutlich, dass es Dich tief berührt hat. Und mir macht sie Lust auf mehr .. ich werde mal die Augen danach aufhalten. DAnke!
AntwortenLöschenMeine Liebe :-) deinem Kommentar kann ich nur zustimmen. Es hat mich wirklich berührt. Das Buch überrascht und zeigt so viel - ich kann das gar nicht in Worte fassen. Diese Autorin schreibt wow... Ich hoffe, du liest es auch und bist nicht enttäuscht
LöschenLG HANNE
Ohhhh, du hast es wirklich geschafft, dass man das Buch sofort lesen möchte. Sehr schöne Rezi!
AntwortenLöschenLiebe Diana, danke für deinen Kommentar. Das Buch ist irgendwie anders und doch wiederum so toll. Aber das ist nur meine Meinung - und Geschmäcker sind verschieden. Aber dennoch, ich kann es wirklich empfehlen.
LöschenHabe gerade auf deinem Blog gelesen, dass du nach China gehst. Daumen hoch
Lg Hanne